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Bosch Automotive Produktgeschichte im Überblick

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Bild ganz links:<br />

Erprobung des Elektronischen Stabilitäts-<br />

Programms ESP auf dem nordschwedischen<br />

Testgelände bei Arjeplog (1995). Das System<br />

wurde damals noch Fahrdynamikregelung<br />

(FDR) genannt.<br />

Bild links:<br />

Bei plötzlichen Ausweichmanövern verhin-<br />

dert ESP das unkontrollierte Ausbrechen<br />

oder Schleudern und trägt damit zur Unfall-<br />

vermeidung bei (2008).<br />

zu verhindern. Innovativ ist dabei auch<br />

die Vernetzung zu anderen elektronischen<br />

Steuergeräten. Das ESP® kann – wie schon<br />

das ASR – auf die Motorsteuerung zurückgreifen,<br />

die Einspritzung und Zündung<br />

steuert. Es kann selbstständig Gas wegnehmen,<br />

um ein Fahrzeug zu stabilisieren.<br />

Darin unterscheidet es sich gravierend von<br />

der Funktionsweise des 17 Jahre älteren<br />

ABS.<br />

Heute sind Bremsregelsysteme von <strong>Bosch</strong><br />

in Personenwagen und Nutzfahrzeugen<br />

Standard. ABS und ESP® haben sich <strong>im</strong><br />

Markt durchgesetzt. ABS ist mittlerweile<br />

eine selbstverständliche Komponente in<br />

modernen Autos: Seit Juli 2004 ist jeder<br />

in Europa verkaufte Neuwagen serienmäßig<br />

mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet,<br />

oftmals von <strong>Bosch</strong>. Für das ESP® wird in<br />

absehbarer Zeit das Gleiche gelten. Im Jahr<br />

2009 waren in Deutschland bereits rund<br />

80 Prozent der Neuwagen damit ausgerüstet.<br />

Ab 2014 ist ESP® für jeden Neuwagen<br />

in den Ländern der Europäischen Union,<br />

den USA und Australien gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Das hilft Unfälle zu verhindern<br />

und erhöht damit die Sicherheit von Fahrzeuginsassen<br />

und anderen Verkehrsteilnehmern.<br />

Brems- und Chassissysteme von <strong>Bosch</strong><br />

2003 2005 2006 2008 2009 2010<br />

100 Millionen ABS ESP® Plus ESP® Premium ESP® mit integrierter<br />

Inertialsensorik<br />

200 Millionen<br />

Bremsregelsysteme<br />

<strong>Bosch</strong> <strong>Automotive</strong> | 57<br />

Die Anfänge<br />

Mit Fahrzeugbremsen beschäftigte sich <strong>Bosch</strong> seit den 1920er Jahren.<br />

Den Fahrleistungen waren mechanische Systeme nicht mehr gewachsen.<br />

Die Servobremse war ein pneumatisch oder hydraulisch gesteuertes System,<br />

das die Bremsleistung bei gleichzeitig geringerem Kraftaufwand erhöhte.<br />

Die Wurzeln moderner Bremsregelsysteme wie ABS liegen hier und insbesondere<br />

bei einem <strong>Bosch</strong>-Patent zur „Blockierverhinderung“ von 1936.<br />

Die Entwicklungsgeschichte<br />

<strong>Bosch</strong> baute zunächst in Lizenz die Dewandre-Servobremse, die später<br />

durch eigene Konstruktionen ersetzt wurde. Auf diesem Wissen baute die<br />

Aktivität bei Bremsregelsystemen wie ABS auf. Dieses und seine Nachfolgesysteme<br />

ASR und ESP® waren aber erst ab Ende der 1970er Jahre mit<br />

digitaler Elektronik technisch machbar.<br />

Die Funktion<br />

Frühe Servobremsen von <strong>Bosch</strong> nutzten den Unterdruck <strong>im</strong> Ansaugtrakt<br />

des Motors be<strong>im</strong> Gaswegnehmen. Der bisher ungenutzte Unterdruck wurde<br />

be<strong>im</strong> Betätigen des Bremspedals am Bremszylinder genutzt und erhöhte die<br />

Bremsleistung trotz geringerem Pedaldruck. Moderne Bremsregelsysteme<br />

wie ABS nutzen die Hydraulik des Bremssystems, indem sie durch selbst-<br />

tätigen Erhöhen oder Senken des Drucks der Bremsflüssigkeit die Brems-<br />

wirkung beeinflussen – etwa zum Verhindern des Blockierens. Dafür ist eine<br />

elektronische Steuerung nötig, die mit Hilfe von Sensoren zum Beispiel ein<br />

drohendes Blockieren der Räder feststellt und korrigiert.<br />

Der erste Einsatz<br />

Die Dewandre-Servobremse brachte <strong>Bosch</strong> 1927 auf den Markt. Sie war<br />

in allen Lastwagen einsetzbar. 1928 folgte der kleinere „Bremshelf“ für<br />

Personenwagen, der für jedes gängige Automobil erhältlich war. Moderne<br />

Bremsregelsysteme wurden in Fahrzeugen der Oberklasse eingeführt – das<br />

ABS 1978 zunächst bei der Mercedes-Benz S-Klasse und <strong>im</strong> 7er BMW. Das<br />

Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® hatte 1995 Premiere, ebenfalls<br />

in der S-Klasse von Mercedes.<br />

Die Gegenwart<br />

Ohne hydraulische Servobremsen kommt heute kein Automobil aus. Und<br />

be<strong>im</strong> ABS liegt der Ausstattungsgrad in Europa heute bei nahezu 100 Prozent.<br />

Bremsregelsysteme wie das ESP® werden <strong>im</strong> nächsten Jahrzehnt zur<br />

Grundausstattung aller Automobile zählen – be<strong>im</strong> ESP® sind es heute in<br />

Europa schon 58 Prozent aller Neufahrzeuge. <strong>Bosch</strong> fertigt mittlerweile<br />

allein über 20 Millionen Bremsregelsysteme pro Jahr. Entwickelt, hergestellt<br />

und vertrieben werden Bremsanlagen und -regelsysteme durch die <strong>Bosch</strong>-<br />

Geschäftsbereiche Chassis Systems Brakes (CB) und Chassis Systems<br />

Control (CC).<br />

Weltweit kleinstes<br />

und leichtestes<br />

Motorrad-ABS

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