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nannten objektorientierten Programmierung entstammt. Es beinhaltet eine<br />
bestimmte Datenmenge samt den für diese Daten typischen Operationen.<br />
Solche Informationsobjekte sind für den PC-Nutzer beispielsweise Text-<br />
Dateien samt den Operationen, die das Textverarbeitungsprogramm zur<br />
Verfügung stellt um diese Dateien zu bearbeiten, oder die mit einem Tabellenkalkulationsprogramm<br />
erzeugte Tabellen. Zu ihnen gehören CAD-<br />
Zeichnungen, Informationssysteme, Flugreservationssysteme, elektronische<br />
Börsen und vieles andere mehr. <strong>All</strong> diesen Informationsbojekten gemeinsam<br />
ist, dass in ihnen neben Daten auch Prozesswissen gespeichert<br />
ist, und zwar in formalisierter, maschinenlesb<strong>are</strong>r Form.<br />
Die Telematik, die Verbindung des Computers mit den Telekommunikations-<br />
Netzwerken hat diese Objekte portabel gemacht. Sie können nun von einem<br />
Computer auf den anderen übertragen werden. Ihre Interaktion, wie sie innerhalb<br />
eines einzelnen Systems seit Jahrzehnten möglich ist, kann nun im<br />
globalen Massstab erfolgen. Die Voraussetzung dazu ist die Entwicklung<br />
gemeinsamer Sprachen und Protokolle wie etwa des TCP/IP des Internet.<br />
Diese Entwicklung schreitet rasch voran. Die physikalische Basis bilden leitungsgebundene<br />
oder drahtlose Netze, deren Auf- und Ausbau in rasantem<br />
Tempo voranschreitet.<br />
Infosphäre = Gesam<strong>the</strong>it der jederzeit von überall her zugreifb<strong>are</strong>n interaktiven,<br />
persistenten Informationsobjekte.<br />
Die neuen, wie Radio- oder Fernsehprogramme ortslosen persistenten Informationsobjekte<br />
bilden eine Infosphäre, die heute schon Hunderte von<br />
Millionen von solchen Informationsobjekten umfasst. Sie wird gespeist aus<br />
Daten, die in betrieblichen Informationssystemen aufgebaut wurden, Daten-<br />
Interorganisationssysteme (IOS) wie Börsen oder Flugreservationssysteme,<br />
Daten aus den mit Netzwerken verbundenen PCs. Nachdem neben Online-<br />
Datenbanken auch die klassischen Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen<br />
mit dem Netz verbunden werden, erhalten sie bezüglich Zahl und Art<br />
weiteren umfangreichen Zuwachs.<br />
In dem Ausmasse, wie die Interkonnektivität zwischen diesen Objekten zunimmt,<br />
sei es durch die Etablierung gemeinsamer Sprachen oder von Verbindungsdiensten,<br />
wächst ihre Macht kombinatorisch: Durch Bilden von<br />
Geweben einzelner oder zusammengesetzter Objekte entstehen komplex<br />
strukturierte Hypertext-Objekte mit z.T. enormem Potential. Die Evolution<br />
dieser “Mehrzeller” steht erst in den Anfängen. Auch die Verwendung gemeinsamer<br />
Sprachen und Protokolle steckt erst in den Anfängen. Das Internet<br />
ist eine Folgeerscheinung der Verwendung eines gemeinsamen Protokolls.<br />
Diese Entwicklung wird sich auf wesentlich reichhaltigere Dienste und<br />
Objekte fortsetzen.<br />
Der in die neue Informationsphäre eingetauchte Agent – sei es ein Unternehmen,<br />
ein Konsument, ein Mitarbeiter – ist umgeben von unzähligen, z.T.<br />
ausserordentlich mächtigen Informationsobjekten, die selber Agenten sind.<br />
Er kann ihre Dienste nutzen, um Mehrwert zu schaffen oder seine Konsumbedürfnisse<br />
zu erfüllen. Umgekehrt ist dieser Agent über das neue Medium<br />
an jedem Ort der Erde telepräsent und kann dort seine Leistungen anbieten.<br />
Mit dem Anwachsen der Bandbreite wird diese Telepräsenz rasch an Macht<br />
gewinnen.<br />
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Pr<strong>of</strong>. Beat F. Schmid, mcm institute, University <strong>of</strong> St. Gallen<br />
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