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Knowledge /<br />
Wissen<br />
Knowledge<br />
Media / Wissensmedien<br />
Knowledge<br />
Wissen ist zum einen an ein System von Wissen tragenden Agenten<br />
(menschliche oder maschinelle) gebunden und zum anderen organisational<br />
strukturiert. Wissen ist vor allem in einen logischen Raum eingebettet, denn<br />
ohne gemeinsame Sprache und ohne gemeinsamen Bedeutungskontext ist<br />
Wissensaustausch sowenig möglich wie gemeinsames Wissen und gemeinsame<br />
Welten. Wissensbestände haben somit medialen Charakter, hinsichtlich<br />
ihrer Träger sowie hinsichtlich eines Sprach- und Sinnraumes, der<br />
(neue) Blickwinkel eröffnet und dadurch (neues) Wissen generiert. Die Informationsträger<br />
(wie Bücher, Filme, CDs, etc. sowie das Internet, welches<br />
die klassischen und elektronischen Medien zu einem neuen Supermedium<br />
verschmilzt) mit ihrem Inhalt sind lediglich Teil des Ganzen, das uns hier<br />
interessiert.<br />
Damit Information zu Wissen wird, braucht es die Population der Agenten,<br />
welche Information verarbeiten und wirksam machen, d.h. logisch und semantisch<br />
verstehen können.<br />
Wir nennen diese Räume aus Daten (Trägermedien), aus Sprache, Logik,<br />
Bedeutung und der die Agenten ordnenden organisationalen Struktur (ihre<br />
Rollen und Protokolle) Wissensmedien. In Wissensmedien werden nicht nur<br />
Datenträger, sondern es wird Wissen selbst ausgetauscht. Wissensmedien<br />
bilden die strukturierten Räume für geteiltes Wissen und für gemeinsame<br />
‘Welten’ (Bedeutungskontext; Referenzsysteme, auf welche sich die Information<br />
in Wissensmedien bezieht).<br />
64<br />
Pr<strong>of</strong>. Beat F. Schmid, mcm institute, University <strong>of</strong> St. Gallen<br />
Knowledge Media<br />
Wissensmedien = Ganzheiten, bestehend aus verteilten Informationsbeständen<br />
und Kommunikationsmedien, die in Wechselwirkung mit der sie<br />
nutzenden und neue Information produzierenden Population von Agenten<br />
stehen.<br />
Das Konzept des Wissensmediums basiert auf dem Konzept des Multi-<br />
Agenten-Systems (MAS). Internet, World Wide Web und Intranets sind Ausprägungen<br />
und Implementierungen von MAS. MAS sind auch Gegenstand<br />
anderer Forschungsgebiete, wie der Biologie, der Künstlichen Intelligenz<br />
oder der Komplexen Adaptiven Systeme (CAS). Der Vergleich mit solchen<br />
Forschungsbereichen ist für das Konzept des Wissensmediums aufschlussreich,<br />
da MAS dort Ergebnisse hinsichtlich der Motivierung für die Prozesse<br />
der Wissensverarbeitung liefern, z.B. für die Wissensselektion und die Wissensverbreitung.<br />
- In allen Wissensmedien ist Wissen in unterschiedlicher Breite und Tiefe<br />
auf eine Population von Agenten sowie auf eine mehr oder weniger<br />
reichhaltig strukturierte Menge von Datenträgern und Informationssystemen<br />
verteilt.<br />
- Das Wissen ist in einer (oder mehreren) gemeinsamen Sprache (Syntax)<br />
dargestellt und verwendet ein Begriffssystem mit einer mehr oder<br />
weniger klar definierten Semantik.<br />
- Die Agenten tauschen ihr Wissen über ein Kommunikationssystem (Kanäle)<br />
aus.<br />
- Wissensaustausch und -generierung erfolgen über Regeln (Organisation<br />
mit Rechten und Pflichten), die vom Typ des Agenten abhängen.<br />
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