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VERWANDTE, ABER NICHT SYNONYME BEGRIFFE
Das Vokabular:
Vokabel (mittellat.) heisst: Einzelwort. Das Vokabular (auch Vokabularium) ist ein Wörterverzeichnis,
eine nicht erschöpfende, akkumulierte Wörtersammlung zu irgendwelchem Zweck.
Der Thesaurus:
Thesaurus (griech.-lat.) heisst der Hort, der Schatz. Er bezeichnet den Titel wissenschaftlicher
Sammelwerke, besonders grosser Wörterbücher und wird heute als alphabetisch bzw.
sonst systematisch geordnetes Verzeichnis von Sachwörtern innerhalb einer Dokumentation
(d.h. bezüglich eines verbundenen Kontextes) verstanden.
Das Wörterbuch:
siehe Vokabular (offene Sammlung), siehe Lexikon und Enzyklopädie (Sammlung mit enzyklopädischem
Anspruch).
Das Lexikon:
Das Lexikon (griech. für Wörterbuch) bedeutet die Gesamtheit der überkommenen Lexeme
(Wörter) bzw. den geordneten Wortschatz einer Sprache, umgangssprachlich: das alphabetisch
geordnete Nachschlagewerk für alle Wissensgebiete (Konversationslexikon) oder für
klar umrissene Teile davon (Sachlexikon).
Die Enzyklopädie:
Enzyklopädie heisst: enkyklios paideia = Erziehung oder Bildung, die nach einem bestimmten
Zyklusplan verläuft. In der Spätantike wurde dieser Bildungsgang durch Aufreihungen
einzelner Disziplinen – ARS oder TECHNE – kanonisiert. (Die Stoiker nannten Techne auch:
METHODE).
- Der Begriff Ars (Cicero) meint eine für irgendeinen Zweck nützliche Menge von Regeln
oder Anweisungen.
- Der griech. Begriff Episteme (Wissenschaft) hat einen praktischen Sinn: Können als "sich
verstehen auf". Also mehr: Bildung, als: Wissenschaft.
Platon und Aristoteles rubrizierten unter Enzyklopädie: die Bildung in Grammatik, Literatur,
Musik, Arithmetik. Es gab aber auch ganz andere Einteilungen, so verstand Cato d.Ae. unter
Enzuyklopädie: Die Bildung in Landwirtschaft, Medizin, Rhetorik, Kriegskunst. Bei Varro erhielt
die Enzyklopädie 9 Disziplinen, nämlich die Septem Artes plus Architektur und Medizin.
Heute bedeutet Enzyklopädie die übersichtliche und umfassende Darstellung des gesamten
vorliegenden Wissensstoffes aller Disziplinen oder aber auch nur eines Fachgebietes in alphabetischer
oder systematischer Anordnung. Eine Enzyklopädie bietet i.d.R. sehr viel ausführlichere
Erläuterungen als ein Lexikon, doch werden die beiden Begriffe heute oft synonym
gebraucht.
1.2. Wozu ein Glossar auf der NetAcademy ?
Zu den Hauptproblemen des Content Managements auf dem Internet gehören die "Drei R" 11 :
Retrieval (das Auffinden von Dokumenten),
Rating (der Qualitätsnachweis von Dokumenten),
Reliability (die Integrität und Persistenz von Dokumenten auf dem Internet).
Zum Kontext des Retrieval, der Suchmöglichkeiten, gehört die intelligible Ablage bzw. Verortung
der Dokumente. Wir suchen, parallel zu den formalen Standards, welche von den In-
11 Retrieval, Rating and Reliability - How to establish RRR Standards on the Internet?
Arbeitspapier von S. Schmid-Isler, D. Selz, D. Wittig, präsentiert an der First European Half-Day
Conference on Information Quality and Knowledge, 3. Dez. 1998, mcm institute, St. Gallen
http://www.mediamanagement.org/netacademy/publications.nsf/all_pk/1053
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