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procontra Ausgabe 02/2023

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Vergleichsrechner VERSICHERUNGEN | 41<br />

abhängigkeit zum einen durch mehrere<br />

Investoren, zum anderen durch unser<br />

Konstrukt.<br />

<strong>procontra</strong>: Wie sieht Ihre Firmenstruktur<br />

konkret aus?<br />

Brauch: 51 Prozent der Firmenanteile<br />

werden den Gründern gehören, also mir<br />

und den Mitarbeitern. Konkret: 26 Prozent<br />

der Anteile werden durch meine<br />

Firma gehalten, 25 Prozent von einer<br />

Mitarbeiter-KG. Die anderen 49 Prozent<br />

verteilen sich auf mehrere Marktteilnehmer,<br />

in dem Fall: die Maklerpools Netfonds,<br />

blau direkt und Maxpool. Für den<br />

Eintritt weiterer Pools, Vertriebe und<br />

Großmakler sind wir offen und wollen<br />

im ersten Halbjahr 2<strong>02</strong>4 mit den ersten<br />

Produkten auf weitere Pools, Vertriebe<br />

und Maklerunternehmen zugehen.<br />

<strong>procontra</strong>: Wie weit sind Ihre Pläne<br />

fortgeschritten?<br />

Brauch: Am 2. Januar dieses Jahres<br />

haben wir die Entwicklung gestartet.<br />

Wir haben die Positionen des CEO, CTO<br />

sowie des COO bereits besetzt und verfügen<br />

über eine Entwicklertruppe, die<br />

wir im Laufe der kommenden Monate<br />

sukzessiv erweitern werden. Derzeit haben<br />

wir sechs Angestellte, weitere zehn<br />

Personen kommen bis zum 1. September<br />

hinzu. Bis Mitte 2<strong>02</strong>4 wird das Team<br />

zwischen 30 und 40 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zählen.<br />

<strong>procontra</strong>: Ist es das Ziel, noch in diesem<br />

Jahr ein fertiges Produkt auf den<br />

Markt zu bringen?<br />

Brauch: Ja, wir wollen bis Ende des<br />

Jahres mit einem Lebensvergleichsprogramm<br />

auf den Markt gehen. Es soll<br />

erst einmal biometrische Risiken, also<br />

Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen,<br />

umfassen. Vielleicht<br />

schaffen wir aber auch ein bisschen<br />

mehr.<br />

<strong>procontra</strong>: Ihr Ziel bleibt es aber, dass<br />

das Vergleichsprogramm letztlich alle<br />

Sparten umfasst?<br />

Brauch: Mit diesem Ziel sind wir angetreten.<br />

Ich halte es auch für die einzige<br />

Möglichkeit, als Vergleichsprogrammanbieter<br />

am Markt zu bestehen. Nutzer<br />

der Programme verstehen zu Recht<br />

nicht, warum sie mit verschiedenen<br />

Herstellern am Markt reden müssen,<br />

wenn es um Schnittstellen und einheitliche<br />

Oberflächen geht. Wir wollen uns<br />

jedoch auf die Sparten der Privatversicherung<br />

beschränken.<br />

<strong>procontra</strong>: Soll es außer der Sicherstellung<br />

der eigenen Unabhängigkeit<br />

noch weitere Punkte geben, mit denen<br />

Sie sich von der Konkurrenz abgrenzen<br />

wollen?<br />

Brauch: Bislang war es häufig so, dass<br />

die digitalen Antragsstrecken lediglich<br />

ein Abfallprodukt des Vergleichs waren.<br />

Wir wollen jedoch von Anfang an in<br />

digitalen Strecken zwischen Versicherer<br />

»Der Markt für<br />

einen unabhängigen<br />

Vergleicher ist aus<br />

meiner Sicht zurzeit<br />

unbesetzt.«<br />

und Makler denken, auf diesen Strecken<br />

setzen wir dann den sachlich fundierten<br />

und unabhängigen Vergleich auf. Das ist<br />

unsere fachliche Vision, die technische<br />

Vision ist unter anderem, dass wir einen<br />

API-first-Ansatz verfolgen. Zur Nutzerfreundlichkeit<br />

kommt damit auch die<br />

„Developer Experience“. Hier kommt<br />

uns natürlich zugute, dass wir ohne<br />

irgendwelche Altlasten auf der grünen<br />

Wiese anfangen können. Der Traum<br />

eines jeden Technikers.<br />

<strong>procontra</strong>: Wie sieht es mit Ihrer Finanzierung<br />

aus?<br />

Brauch: Wir sind über die kommenden<br />

drei Jahre komplett ausfinanziert,<br />

sodass wir in dieser Zeit keinen Euro<br />

Umsatz machen müssten. Wir suchen<br />

aber nach weiteren Interessenten und<br />

wollen, wie bereits erwähnt, dazu auch<br />

mit einem Angebot auf die Branche<br />

zugehen. Dadurch fließt aber kein<br />

weiteres Geld in die Firma – stattdessen<br />

wird lediglich das investierte Kapital<br />

der jetzigen Investoren abschmelzen.<br />

Eine Kapitalerhöhung hätte sonst zur<br />

Folge, dass die Anteile der Gründer<br />

und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

abschmelzen – das wollen wir ausdrücklich<br />

nicht. Schließlich sollen die Mitarbeiter:innen<br />

auch zukünftig das Sagen<br />

über die Firma haben. Wir planen, unseren<br />

Break-Even ausschließlich über die<br />

Lizenzgebühren für unsere Vergleichsprogramme<br />

zu erhalten.<br />

<strong>procontra</strong>: Ist der Markt groß genug für<br />

einen weiteren Mitbewerber?<br />

Brauch: Der Markt verträgt gerade in<br />

der jetzigen Zeit einen weiteren Player,<br />

der sich mit der Neutralität ja momentan<br />

auch ein Alleinstellungsmerkmal<br />

sichert. Ich habe aus der Branche dazu<br />

bislang auch ausschließlich positive<br />

Rückmeldungen bekommen. Und<br />

irgendjemand muss es ja machen: die<br />

„Nischigkeit“ des Marktes ist manchmal<br />

eben ein Hindernis für neue Akteure, in<br />

diesen Markt einzusteigen. Rechnet<br />

man alle Vergleicher im B2B-Bereich<br />

zusammen, kommt man auf ein<br />

Umsatzvolumen von circa 50 Millionen<br />

Euro. Das sind natürlich keine Summen,<br />

die für große Player interessant sind. Es<br />

braucht also eine gewisse Leidenschaft,<br />

sich in diesem Segment zu engagieren.<br />

Diese Leidenschaft ist allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Comparit<br />

zu eigen.<br />

Weiter im Thema<br />

Das vollständige<br />

Interview lesen<br />

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<strong>procontra</strong> 2 | 2<strong>02</strong>3

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