SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 82
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand
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Christine und Siegfried Plehn in ihrer früheren<br />
Schlachterei Rötting.<br />
Sabine Stelzer in ihrem früheren Kinderzimmer im Flüchtlingssiedlungshaus<br />
in der Königsberger Straße.<br />
Festen. Ihre Eltern wohnten im Erdgeschoss des Wohnhauses<br />
und ihre Großeltern und sie im Obergeschoss.<br />
Vor zwei Jahren ließ das Freilichtmuseum am Kiekeberg<br />
das 170 Tonnen schwere, anderthalbgeschossige Massivhaus<br />
mit Satteldach ins Museum translozieren. Über vier Tage und<br />
eine Strecke von 32 Kilometern wurde das Haus ins Museum<br />
transportiert. „Mit viel technischem Knowhow, detaillierten<br />
Berechnungen und Fingerspitzengefühl ist das Haus zu uns<br />
gekommen. Das war einmalig in Deutschland. Die Ganzteil-<br />
Translozierung des Gebäudes ist für die Bewahrung und<br />
Vermittlung der Geschichte an folgende Generationen unglaub<br />
lich wertvoll“, sagte Museumsarchitektin und bauliche<br />
Projektleiterin Theda Boerma-Pahl.<br />
Einblicke in die moderne Warenwelt und den Konsum der<br />
1950er bis 1970er Jahre auf dem Lande erhalten Besucher im<br />
Geschäftshaus im Freilichtmuseum am Kiekeberg. Besucher<br />
bestaunen sechs Läden, eingerichtet mit typischen Konsumangeboten<br />
und Dienstleistungen der Jahre des wirtschaftlichen<br />
Aufschwungs in der Bundesrepublik: Textilgeschäft,<br />
Fotoladen, Drogerie, Zahnarztpraxis, Schlachterei und Elektrogeschäft<br />
mit Werkstatt. Das Geschäftshaus wurde nach<br />
historischen Bauplänen rekonstruiert. Nach Zeiten der Not<br />
zeichnen sich im Wiederaufbau Mitte der 1950er Jahre ein<br />
Strukturwandel und steigender Wohlstand in der Bevölkerung<br />
ab. Es gibt das Bedürfnis, die Mangeljahre nachzuholen.<br />
Auch auf dem Lande halten die moderne Warenwelt und der<br />
Konsum Einzug, weg von der traditionellen Selbstversorgung<br />
hin zur Nahversorgung. Das Geschäftshaus der „Königsberger<br />
Straße“ verdeutlicht, wie die neue Waren- und Dienstleistungswelt<br />
auch auf dem Lande einzog. Die Läden am<br />
Kiekeberg sind mit originalgetreuen Einrichtungen und weitgehend<br />
mit Originalexponaten eingerichtet. Jedes Geschäft<br />
und auch die Zahnarztpraxis stellen beispielhaft Innovationen<br />
in kleineren Orten dar: Lange Wege zu Ärzten fielen weg,<br />
Gemeinschaftskühlhäuser und ein eigener Viehbestand wurden<br />
zunehmend unwichtiger, durch Medien transportierte,<br />
zeitgemäße Vorstellungen von Mode konnten nun auch vor<br />
Ort verwirklicht werden. Zudem zogen immer mehr Elektrogeräte<br />
in die Haushalte ein <strong>–</strong> von Kühlschrank und Fernseher<br />
bis zum Waffeleisen.<br />
Basis für die Rekonstruktion des Gebäudes ist ein Bauplan<br />
von 1961 für eine Ladenzeile, die in Meckelfeld, einem<br />
damals stark angewachsenen Ort nahe der Hamburger Stadt-<br />
Karl Konrad<br />
Forst-Dienste GmbH & Co. KG<br />
Baumdienst<br />
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Beschneidearbeiten<br />
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Herbst 2023