SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 82

lumenohl
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un un rooli
rooli
von Emily Weede
Entweder man liebt ihn oder man mag ihn gar
nicht. Der US-amerikanische Präsident George
Bush sen. gehörte zu den letzteren Zeitgenossen.
Berühmt ist sein Ausspruch: „Ich mag keinen
Brokkoli. Und ich mochte ihn nicht seit ich klein
war und meine Mutter mich zwang, ihn zu
essen. Und ich bin Präsident der Vereinigten
Staaten und ich werde keinen weiteren Brokkoli
essen.“ Da sieht man wieder einmal, dass die
Vorliebe oder Abneigung für viele Dinge oft in
der Kindheit gelegt wird. Wie auch bei vielen
seiner politischen Anschauungen kann ich
George Bush auch hier nicht folgen. Ich finde
Brokkoli und Blumenkohl ausgesprochen lecker.
Die Kohlsorten sind überaus unterschiedlich,
aber alle stammen vom Wildkohl ab. Dieser
Kohl hat keine krausen Blätter und wächst auf
Klippen und Felsen. Auf Helgoland wächst der
Helgoländer Wildkohl. Ihn kann man auch im
heimischen Garten anbauen. Der Helgoländer ist
mehrjährig und ist im Frühjahr ein leckeres
Gemüse.
Zeichnung: Ralph Bühr
Kultiviert wurde Kohl schon von den Römern,
allerdings handelte es sich dabei um Blattkohlarten.
Viele Menschen glauben, dass der Brokkoli
aus dem Blumenkohl gezüchtet wurde, da
der Brokkoli bis vor wenigen Jahrzehnten in
Deutschland fast unbekannt war. Tatsächlich ist
es aber genau umgekehrt: der Brokkoli ist der
Vorläufer des Blumenkohls und stammt aus
Südgriechenland. Blumenkohl wird erst seit dem
15. Jahrhundert in Italien kultiviert. Blumenkohl
und Brokkoli enthalten viel Vitamin C, Kalium
und Phosphor. Blumenkohl gibt es nicht nur
weiß, sondern auch in grün, rot und violett. Diese
bunten Sorten sind besonders in Süditalien
beliebt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kohlarten
ist das Hauptanbaugebiet für Brokkoli und
Blumenkohl nicht die Elbmarsch, sondern die
Gegend um Erfurt. Im 19. Jahrhundert versorgte
78 Herbst 2023