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Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz 2022

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BLÜMELN, DRUCKEN,<br />

KERZEN ZIEHEN<br />

Luisa und ihr Papa Albrecht<br />

beim Blümeln in der Erlebniswerkstatt<br />

der Deutschen<br />

Kunstblume Sebnitz<br />

Yvonne Brückner<br />

INFORMATIONEN<br />

»Blümeln« in der Erlebniswerkstatt<br />

der Deutschen<br />

Kunstblume Sebnitz können<br />

Kinder ab 4 Jahren.<br />

Termine und Anmeldung:<br />

www.deutschekunstblume-sebnitz.de<br />

Die stelle ich mir ins Fenster«, sagt die fünfjährige<br />

Luisa stolz. In der Hand hält sie ein<br />

» zartes Stiefmütterchen, ein Unikat, das sie<br />

ganz allein geschaffen hat. Ringsum leuchten Seidenblumen<br />

in allen Farben des Regenbogens. Einige<br />

stehen in Vasen, andere liegen noch unfertig auf<br />

Arbeitsplatten neben musealen Stanzeisen, Pinseln,<br />

Stoffen und Schablonen.<br />

Wir sind zu Besuch in der Werkstatt der Deutschen<br />

Kunstblume Sebnitz. Hier wird ein altes Handwerk<br />

bewahrt, das aus Europa fast verschwunden ist:<br />

die Seidenblumenherstellung. Im 19. Jahrhundert<br />

waren Hunderte Sebnitzer in der Manufaktur<br />

beschäftigt, heute sind es noch zehn Frauen, die<br />

Rosenblättern aus Taft ihre Form und Stiefmütterchen<br />

aus Samt ihr Gesicht geben. Jeden Tag<br />

kann man sie dabei bewundern. Außer montags,<br />

da widmen sie sich ganz den Kindern, die zum<br />

»Blümeln« in die Erlebniswerkstatt kommen.<br />

So wie Luisa mit ihrem Papa Albrecht. Zusammen<br />

mit einer kleinen Gruppe durchlaufen sie alle Arbeitsschritte:<br />

zuerst den meterlangen Hebel an der<br />

Handwerk erleben<br />

In der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> wird gewachsenes<br />

Handwerk gepflegt und gezeigt. In einigen<br />

Schaumanufakturen können Kinder und<br />

Erwachsene sogar selbst kreativ werden.<br />

200 Jahre alten Handstanze fest herunterdrücken,<br />

dann das ausgestanzte Blütenblatt in Farbe tunken<br />

und nach Belieben betupfen. »Schönmachen«<br />

nennen die Blümelfrauen das. Es folgen Anstreifen,<br />

Prägen, Schablonieren. Der letzte Schritt ist der<br />

kniffligste: Der Staubfaden muss durch die Blüte<br />

gefädelt und millimetergenau mit einem Floristenband<br />

umwickelt werden. Dann noch die Blätter zurechtzupfen<br />

– und fertig ist das Kunstwerk.<br />

Auch andernorts in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong><br />

wird traditionelles Handwerk zum Erlebnis: beim<br />

Kerzenziehen in Krietzschwitz, Kräuter verarbeiten<br />

in Cunnersdorf, Seife herstellen im Bielatal oder<br />

Töpfern in Hinterhermsdorf und Stadt Wehlen. Auch<br />

die Holzkunstwerkstatt von Ratags in Langenwolmsdorf,<br />

das Porzellanatelier Havekost in Rosenthal<br />

oder die alte Buchdruckerei am Dohnaer Marktplatz<br />

freuen sich über Besuch. Für Kinder wie Luisa, aber<br />

auch interessierte Erwachsene, bietet sich damit<br />

ein reiches Betätigungsfeld – und die Gelegenheit,<br />

wirklich einzigartige Souvenirs zu schaffen.<br />

// Anne Jungowitz<br />

70 URLAUBSMAGAZIN <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>2022</strong><br />

FAMILIENABENTEUER<br />

www.saechsische-schweiz.de

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