faktor_GOE_2024_01_KOMPLETT_BLÄTTERAUSGABE
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unternehmen<br />
Kessel, Rohre, Edelstahl – die ,Hardware‘ der kompakten Anlagen ist simpel<br />
und passt nach jahrelanger Forschung in einen Container.<br />
» Wir haben immer wieder optimiert und angepasst.<br />
Im Grunde ist der Aufbau aber heute noch so wie damals. «<br />
nen sie wertvolles Biogas. Was sonst in riesigen Anlagen<br />
zu Energie umgewandelt wird, passt nun in einen einzigen<br />
Überseecontainer.<br />
2<strong>01</strong>4 HABEN DIE HEUTIGEN GESCHÄFTSFÜHRER<br />
FlexBio als Spin-off aus der HAWK-Hochschule Göttingen<br />
gegründet. Erste Forschungen fanden schon 2009<br />
statt, die erste Anlage wurde 2<strong>01</strong>1 getestet. Bis 2020<br />
wurde weiter geforscht, getestet und ausprobiert. Zwei<br />
weitere Anlagen sind entstanden und wurden verkauft.<br />
„Wir haben immer wieder optimiert und angepasst. Im<br />
Grunde ist der Aufbau aber heute noch so wie damals“,<br />
sagt Bauer Mit der Rettungsaktion aus den Büros startete<br />
das Projekt auch am Markt. Mittlerweile wurden laut<br />
Bauer mehr als 40 Anlagen verkauft und installiert. An<br />
die wertvolle Nahrung für die gaserzeugende Biomasse<br />
kommt die Anlage durch einen Reinigungsprozess. Das<br />
heißt auch: Nicht nur wird auf natürlichem Wege Energie<br />
erzeugt. Das Wasser ist im Anschluss so behandelt,<br />
dass es entweder direkt in die Kanalisation abgegeben<br />
oder sogar in einer weiteren Behandlungs stufe zu<br />
Brauchwasser aufbereitet werden kann.<br />
DAS PRINZIP VON FLEXBIO ist auf der Welt nicht einmalig,<br />
viele Wettbewerber gibt es allerdings nicht, sagt<br />
Bauer. Den Unterschied mache wie immer die Effektivität.<br />
Die Besonderheit liegt beim Einbecker Unternehmen<br />
in der eingesetzten Software, welche die Abläufe innerhalb<br />
der Anlage nicht nur optimal an den Einsatzort anpasst,<br />
sondern die Anlage vor Ort quasi wartungsfrei<br />
macht. Außer einer regelmäßigen optischen Kontrolle<br />
der Hardware lässt sich der interne Betrieb der Anlage<br />
vollständig am Computer und sogar remote von der<br />
ganzen Welt aus überwachen, steuern und im Bedarfsfall<br />
sogar anpassen. Die Forschung und Entwicklung macht<br />
zu Beginn vor allem Betreiber landwirtschaftliche Betriebe<br />
neugierig. 2<strong>01</strong>6 geht die erste Abwasserbehandlungsanlage<br />
an einer vorhandenen Biogasanlage in Betrieb.<br />
HEUTE ZÄHLT DIE INDUSTRIE zu den Wunschkunden<br />
der Einbecker, erklärt Bauer. Vor allem, weil das Volumen<br />
größer ist als in der hiesigen Landwirtschaft: mehr<br />
Abwasser, mehr Energiebedarf, mehr Budget. Inzwischen<br />
bietet das Unternehmen modulare Lösungen an: Wasseraufbereitung,<br />
Gas- und die Energieproduktion. Alles<br />
kompakt in Containern unterschiedlicher Größe. Entwickelt,<br />
geforscht und zusammengebaut wird komplett in<br />
Einbeck. 2020 beginnt der Bau der Produktionshalle an<br />
der Otto-Hahn-Straße. Die 900 Quadratmeter Produktions-<br />
und rund 450 Quadratmeter Bürofläche entstehen<br />
in prominenter Nachbarschaft: KWS wächst ringsherum.<br />
„Wir haben erstmal Platz genug für die nächsten<br />
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