unternehmen jede Menge Arbeit. „Es gibt so viele, die daran kaputtgegangen sind“, sagt Schmock. „Früher hätte ich gesagt: Du drehst Videos. Du musst ein bisschen in die Kamera labern und genießt dein Leben. Aber da steckt so viel mehr hinter, was die Leute draußen nicht sehen.“ LOOKFAMED Die Göttinger Agentur Lookfamed hat sich auf das Management von Social-Media-Präsenzen und das Influencer-Marketing spezialisiert. Sie finden, unterstützen und vermarkten Personen, Gesichter und Marken. Dabei hat Lookfamed schon recht früh die Bedeutung einer professionellen Online-Präsenz für Unternehmen erkannt. Gründerin Luana da Silva porträtierte <strong>faktor</strong> bereits in der Sommerausgabe 2<strong>01</strong>9. Heute führen Anton Ha, Daniel Hartmann, Marie Walowsky, Sebastian Röske und Selina Teminski das Unternehmen als Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. www.lookfamed.de SELBST IM URLAUB bleibt Rene Schmock seinem Content- Creation-Engagement treu, indem er weiterhin Videos für ,TikTok‘ dreht. Dabei spiegelt sich eine Realität wider, die vielen digitalen Künstlern und Influencern vertraut ist: Herausforderung, Arbeit und Entspannung in Einklang zu bringen und eine ständige Präsenz aufrechtzuerhalten. Während der Göttinger stolz auf seine Erfolge ist, betont er die persönlichen Opfer, die er für sein Business bringen muss. Sein Verzicht auf Schlaf und der ständige Druck, mehr zu erreichen, zeigen die mentale Belastung, die mit seinem Arbeitspensum einhergeht. „Ich will nicht nur über die Runden kommen, sondern viel, viel mehr. Und dann musst du viel mehr durchziehen: auch am Wochenende, an Feiertagen, im Urlaub.“ Rene Schmock spricht offen über die Rolle des Geldes in seinem Leben. Während es ihm ermöglicht, gewisse Freiheiten zu genießen, fühlt er sich dennoch ausgebremst durch den Drang, ständig mehr zu erreichen. Ihm fehle schlichtweg die Zeit, es auszugeben. Er komme aus einfachen Verhältnissen, habe als Berufskraftfahrer gut verdient, aber weitaus weniger als jetzt. Seine Anfänge lehrten ihm Demut, Geld versteht er inzwischen als Werkzeug, um weiter zu wachsen. Kann er mit einer Summe anderen Menschen aus seinem engeren Umfeld helfen, zögert er nicht. Nur einmal wurde er enttäuscht. Mit dem Geld ging auch die Freundschaft. „Daraus habe ich gelernt“, sagt Schmock. IN GÖTTINGEN HAT SICH DER HIMMEL noch immer nicht entschieden, ob er Sonne oder Regen auf die Erde werfen möchte. Er bleibt grau, Rene Schmock winkt ab. „Ich will es warm haben und Sonne“, sagt er. Aber hier weg, woanders wohnen? „Nein.“ Eigentlich könnte Rene Schmock von überall aus arbeiten. Von Bali, Spa nien, Berlin aus – kein Thema. „Aber ich bin in Göttingen geboren, lebe hier und werde hier sterben. Ich habe hier meine Kinder, meine Familie“, sagt der 32-Jährige. Mit dem Drang nach mehr wachsen auch die Pläne für die Zukunft, für einen Plan B und eine langfristige Perspektive, auch in Bezug auf mögliche Misserfolge. „Was ist, wenn irgendwelche Dinge passieren, dass man das nicht mehr weitermachen kann? Dann bricht alles zusammen. Wenn man dann nichts geschaffen hat, das Geld verdient, wäre man wieder der naive Trottel.“ Deshalb investiert er schon jetzt in Immobilien, die Renovierung seines neuen Eigenheims zeigt er täglich in seinen Videos. 100 1 |<strong>2024</strong>
unternehmen Rene Schmock blickt der Welt offen und neugierig entgegen. Im Interview mit <strong>faktor</strong> und für den Podcast onfire spricht er über eine enttäuschte Freundschaft und warum er nie wieder der ,naive Trottel‘ sein will. » Ich will es warm haben und Sonne. Aber hier weg? Woanders wohnen? Nein! Ich bin in Göttingen geboren, lebe hier und werde hier sterben. « 1|<strong>2024</strong> 4|2023 1<strong>01</strong> 29