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unternehmen<br />

IN DER HÖHLE DER LÖWEN<br />

,Die Höhle der Löwen‘ ist eine deutsche<br />

TV-Sendung. In dieser Unterhaltungsshow<br />

präsentieren Unternehmer<br />

und Gründer ihre Geschäftsideen vor<br />

einer Jury erfolgreicher Unternehmer,<br />

den sogenannten Löwen. Die Kandidaten<br />

haben die Chance, Investitionen<br />

zu erhalten, indem sie einen Anteil ihrer<br />

Firma anbieten. Die Löwen können<br />

dann entscheiden, ob sie investieren<br />

möchten und unter welchen Bedingungen.<br />

Die Sendung bietet Gründern<br />

eine Plattform, um ihre Produkte oder<br />

Dienstleistungen einem breiten Publikum<br />

vorzustellen und potenzielle Investoren<br />

zu gewinnen.<br />

Das Leben in einem Startup kennt viele kleine und<br />

große Herausforderungen. Der Aufbau einer Marke<br />

zum Beispiel, die Erschließung von Vertriebswegen und<br />

der Einstieg in den Markt. Oder die Suche nach einem<br />

Feuerzeug, um einen Funken zu entfachen – oder für ein<br />

Foto.<br />

Mit Funken und Flammen kennen sich Amy und Maurice<br />

Jedlicka hervorragend aus. Sie haben 2021 das Unternehmen<br />

,Molly Suh‘ gegründet, vertreiben natürliche<br />

Duftkerzen und haben Ende 2023 bei der TV-Sendung<br />

,Die Höhle der Löwen‘ Investor Ralf Dümmel für ihr<br />

sich begeistern können. Eine Sonderfolge für das Weihnachtsgeschäft,<br />

aufgezeichnet im April. Fast ein Jahr<br />

lang durften sie niemandem davon erzählen, nicht mal<br />

Freunden oder der Familie. „Es ist schon herausfordernd,<br />

dieses Geheimnis ein Jahr für sich zu behalten, vor allem<br />

wenn das Umfeld uns immer wieder ermutigt, zu dieser<br />

Show zu gehen“, sagt Amy. Denn zum Zeitpunkt der<br />

Ausstrahlung im Dezember waren ,Molly Suh‘ und das<br />

Team des Investors schon voll im Geschäft: planten, bewegten,<br />

veränderten. Und wuchsen.<br />

DER AUFTRITT VOR EINEM MILLIONENPUBLIKUM<br />

hatte direkt die Lager des jungen Unternehmens leergespült.<br />

Dass durch die Aufmerksamkeit auch der Absatz<br />

steigt, das sei zu zwar erwarten gewesen. Aber in diesem<br />

Ausmaß – das hat die Gründer und selbst den erfahrenen<br />

Investor überrascht. Der, so erzählen es Amy und Maurice,<br />

ist nicht nur finanziell am Unternehmen beteiligt,<br />

sondern insbesondere mit Know-how. „Sein Team steht<br />

uns zur Seite, unterstützt uns, wo es kann“, erzählt Amy.<br />

Das sind rechtliche Fragen, der Kontakt mit der Presse<br />

oder die Suche nach möglichen weiteren Partnern, Netzwerken<br />

und Türen, die sie gemeinsam aufschließen wollen.<br />

Aber der Weg dahin war zunächst ein langer und<br />

gleichwohl ein aufregender. Ihre Gründungsgeschichte<br />

hat das Paar schon früh auch für das Marketing genutzt.<br />

In einem Gartencenter hätten sie gestanden, Kerzen im<br />

Regal betrachtet und sich die Frage gestellt, wie diese<br />

eigentlich hergestellt werden. Als beide am Abend Google<br />

bemühten und herausfanden, welche Inhaltsstoffe in<br />

einer Duftkerze verbrennen, waren sie schockiert. Paraffine,<br />

also Abfall aus der Erdölindustrie. Ihre Idee: „Das<br />

können wir besser.“ So wurde ,Molly Suh‘ gegründet.<br />

Über einen deutschen Lieferanten werden nun auf Basis<br />

eines bestehenden Patentes recycelte Pflanzenfette für<br />

die Wachsherstellung genutzt. Verfeinert wird das Wachs<br />

anschließend mit hochwertigen Duftölen. Der Prozess<br />

der Duftfindung begleitete sie über Monate, auch die<br />

Familie testete mit, ehe die ersten Duftkerzen an den<br />

Markt gingen. Das Unternehmen startete klassisch im<br />

Wohnzimmer der beiden, als Lager diente eine Garage<br />

nahe Northeim.<br />

INZWISCHEN NUTZEN AMY UND MAURICE einen Coworking-Space<br />

in Göttingen. Sie wollen als Gründer<br />

auch „die Fahne für Südniedersachsen hochhalten“, sagen<br />

sei. Schlaflose Nächte liegen hinter den Gründern.<br />

Mut, Lust, Zweifel. „Wir haben schon überlegt, alles<br />

sein zu lassen und auf Bali eine Yogaschule zu eröffnen“,<br />

sagt Amy und muss lachen. Nicht immer sei klar gewesen,<br />

ob das alles so klappt, wie sie es sich vorgestellt<br />

haben. Der Kontakt zum TV-Sender und die Teilnahme<br />

an der Show waren deshalb der richtige Schritt und das<br />

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