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asphalt 02/24

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

25<br />

Einleitung und Hintergrund<br />

Im Straßenbau lässt sich der Oberbegriff Nachhaltigkeit<br />

in die vier Säulen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Technologie<br />

gliedern. Diese Säulen sind wiederum mit<br />

umweltpolitischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />

und technischen Zielen wie z. B. dem Ressourcenschutz,<br />

dem Substanz- und Werterhalt, der Arbeitssicherheit und<br />

Innovationen verknüpft (Bild 1).<br />

Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens und der Kreislaufwirtschaft<br />

gewinnt hierbei die Wiederverwendung<br />

von Asphalt und die Gewinnung von Ausbau<strong>asphalt</strong> als<br />

Ressource in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung.<br />

Angefangen wurde bereits in der zweiten Hälfte der<br />

70er-Jahre mit der Wiederverwendung von Asphalt an<br />

Asphaltmischwerken. Seit Anfang der 80er-Jahre befassten<br />

sich zahlreiche Arbeiten mit dem Thema Ausbau<strong>asphalt</strong>.<br />

Einen wichtigen Meilenstein für die Wiederverwendung<br />

stellt das 1994 in Kraft getretene Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) [1] dar. Hiernach ist<br />

grundsätzlich Abfall zu vermeiden und eine Verwertung<br />

auf höchstmöglichem Niveau (Wiederverwendung) anzustreben.<br />

Diese Forderung wird seitens der Asphaltbranche<br />

bereits seit über 40 Jahren erfolgreich umgesetzt.<br />

Zukünftige Herausforderungen<br />

und Chancen<br />

Jeder Zyklus der Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>/<br />

Asphaltgranulat (AG) in der Asphaltproduktion führt<br />

unweigerlich zu veränderten resultierenden Eigenschaften<br />

im Asphalt und im bitumenhaltigen Bindemittel (z. B.<br />

Erhöhung der Viskosität durch Bitumenalterung). Dieser<br />

zunehmende Alterungsgrad bei der Mehrfachwiederverwendung<br />

begrenzt ab einem bestimmten Punkt zwangsläufig<br />

die Zugabemenge bzw. allgemein die Einsatzmöglichkeiten<br />

der Wiederverwendung von Asphaltgranulat.<br />

Aus Gründen der Nachhaltigkeit wird es allerdings<br />

auch künftig notwendig sein, den Zugabeanteil an<br />

Asphaltgranulat auf einem hohen Niveau zu halten bzw.<br />

in allen Asphaltschichten und -lagen weiter zu erhöhen.<br />

Hierdurch werden sich Herausforderungen ergeben, den<br />

Asphaltgranulat-Kreislauf, wie wir ihn heute kennen, aufrechtzuerhalten.<br />

Zur Kompensation des Alterungsprozesses, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund möglicher Beschränkungen für<br />

die maximale Zugabemenge von Ausbau<strong>asphalt</strong> infolge<br />

ungünstiger resultierender Eigenschaften, können Rejuvenatoren<br />

als sogenannte Verjüngungsmittel zugesetzt<br />

werden. Rejuvenatoren sind Stoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen oder mineralölhaltigen Roh- oder Reststoffen,<br />

die das gealterte bitumenhaltige Bindemittel, vor allem<br />

im Gebrauchstemperaturbereich, wieder annähernd in<br />

den Bereich seines physikalischen und rheologischen<br />

Ausgangszustandes versetzen.<br />

Da Rejuvenatoren (noch) nicht explizit in den derzeit<br />

geltenden technischen Regelwerken TL Asphalt-StB 07/13<br />

[2] und ZTV Asphalt-StB 07/13 [3] verankert sind, gilt es für<br />

deren Anwendung gesonderte Regelungen zu beachten.<br />

Es besteht allerdings die Möglichkeit, Rejuvenatoren als<br />

Zusatz zu deklarieren. Nach [2] ist ein Zusatz ein Bestandteil,<br />

der dem Bindemittel oder dem Asphaltmischgut in<br />

geringen Mengen zugegeben werden kann, um die<br />

Eigenschaften des Asphaltmischgutes zu verbessern.<br />

Hierbei dürfen allerdings nur Zusätze zum Asphaltmischgut<br />

verwendet werden, über deren Anwendung nachweislich<br />

ausreichende positive Erfahrungen vorliegen.<br />

Dabei kommt dem Nachweis der Wirksamkeit und der<br />

Funktionalität eines Rejuvenators eine besondere Bedeutung<br />

zu.<br />

Das H Re WA 2<strong>02</strong>2<br />

Mit der Einführung der „Hinweise zur Anwendung von<br />

Rejuvenatoren bei der Wiederverwendung von Asphalt“<br />

(H Re WA) im Jahr 2<strong>02</strong>2 durch die Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und um Verkehrswesen (FGSV) [4] wurde in<br />

diesem Zusammenhang erstmals ein technisches Regelwerk<br />

mit einer einheitlichen Vorgehensweise zum Nachweis<br />

der Wirksamkeit von Rejuvenatoren in Deutschland<br />

eingeführt. Diese geben Herstellern die Möglichkeit, die<br />

Wirksamkeit ihrer Produkte nach einem einheitlichen und<br />

standardisierten Verfahren zu belegen.<br />

Bild 1: Ziele der Nachhaltigkeit<br />

im Straßenbau<br />

2|2<strong>02</strong>4

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