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asphalt 02/24

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

31<br />

phaltmischgutes untersuchen und einen Nachweis über<br />

die Gebrauchstauglichkeit erbringen zu können, sind<br />

zudem auf den Versuchs- bzw. Erprobungsstrecken<br />

umfassende Dokumentationen, Laborprüfungen und<br />

Kontrollen durch ein unabhängiges Prüflabor durchzuführen.<br />

Dazu zählen insbesondere Kontrollprüfungen<br />

gemäß [3] sowie die Untersuchung der Performance-<br />

Kennwerte und der rheologischen Eigenschaften, wie sie<br />

bereits bei der Nachweisführung im Labormaßstab<br />

durchgeführt wurden.<br />

Bei der großtechnischen Anwendung von rejuveniertem<br />

Asphalt hat die Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund<br />

mbH als unabhängige, nach RAP-Stra zertifizierte Prüfstelle<br />

in den vergangenen Jahren mehrere Test- und<br />

Erprobungsstrecken begleitet. Bild 6 zeigt hierzu am Beispiel<br />

der Stadt Münster die Umsetzung verschiedener<br />

Maßnahmen im Zeitraum zwischen 2017 bis 2<strong>02</strong>2.<br />

Im Zuge der Baumaßnahmen Bohlweg/Beldensnyderweg<br />

erfolgte 2017 die erste erfolgreiche Umsetzung einer<br />

Erprobungsstrecke mit einem Rejuvenator für eine<br />

Asphaltdeck- und eine Asphaltbinderschicht mit einer<br />

Zugabemenge von jeweils 50 % Asphaltgranulat (AG) mit<br />

einem mittleren Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />

> 77 °C [12]. Auf den Erprobungsstrecken Feuerstiege und<br />

Hartmannsbrook erfolgte der Einsatz von Rejuvenatoren<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>0 auf 2 x 2,0 km Baulänge mit jeweils variierenden<br />

Anteilen an Asphaltgranulat für eine Asphaltdeckund<br />

eine Asphalttragschicht [13]. Parallel hierzu wurden<br />

in Münster Erprobungsstrecken mit Temperaturabgesenktem<br />

Asphalt (TA) umgesetzt. Die Erfahrungen aus<br />

diesen Strecken wurden schließlich für die Planung und<br />

Umsetzung der Erprobungsstrecke Osthofstraße im Jahr<br />

2<strong>02</strong>1 genutzt. Bei dieser Maßnahme kamen beide Technologien<br />

gleichzeitig, d. h. Rejuvenatoren zur Verjüngung<br />

des Asphaltgranulats und Temperaturabsenkung mit<br />

bitumenhaltigem Bindemittel nach den TL V Bit Ausgabe<br />

2<strong>02</strong>2 [10] (alt: E KvB 2016 [11]), zur Anwendung [14].<br />

Aus den Praxiserprobungen konnten folgende<br />

Schlussfolgerungen zusammenfassend gezogen werden:<br />

• Unter der Verwendung geeigneter Rejuvenatoren<br />

kann AG hochwertig und in großen Anteilen im<br />

Asphaltmischgut wiederverwendet werden.<br />

• Eine Temperaturabsenkung unter Verwendung von<br />

höheren Mengen an AG mit Rejuvenatoren ist möglich.<br />

• Die Temperaturabsenkung und Wiederverwendung<br />

von AG wurde sowohl an Asphaltbetonen als auch an<br />

Splittmastix<strong>asphalt</strong>en erfolgreich umgesetzt.<br />

• Rejuvenatoren werden zukünftig einen entscheidenden<br />

Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit im Asphaltstraßenbau<br />

liefern.<br />

Erste Nachbetrachtung nach sechs Jahren<br />

Nutzungsdauer<br />

Das abschließende Kriterium für die Aufnahme in die<br />

Erfahrungssammlung der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) und als bewährter Rejuvenator am deutschen<br />

Markt anerkannt und eingesetzt werden zu können, ist<br />

im Sinne der H Re WA 2<strong>02</strong>2 das Vorliegen von Nachuntersuchungen<br />

an den Versuchs- bzw. Erprobungsstrecken.<br />

Hiernach sind nach einer Nutzungsdauer von mindestens<br />

fünf Jahren das Verformungsverhalten der rejuvenierten<br />

Asphalte sowie die rheologischen Eigenschaften des<br />

rückgewonnenen bitumenhaltigen Bindemittels erneut<br />

zu untersuchen.<br />

Die ersten Baumaßnahmen mit Rejuvenator aus dem<br />

Jahr 2017 in Münster wurden dazu nach sechs Jahren Nut-<br />

Bild 6: Versuchs- bzw. Erprobungsstrecken<br />

2017 bis 2<strong>02</strong>2<br />

in Münster<br />

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