Der Kampf
Der Kampf
Der Kampf
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König Tirian, Eugen und der Zwerg starrten zum Himmel<br />
hinauf. Jutta erschauerte und erinnerte sich sofort wieder an die<br />
schreckliche Gestalt, die sie noch vor kurzem gesehen hatten.<br />
Aber diesmal war es etwas anderes; es war kleiner und hob sich<br />
schwarz ab vom hellen Blau des Himmels.<br />
»Nach seinem Flug zu urteilen«, sagte das Einhorn, »ist es ein<br />
sprechender Vogel.«<br />
»Das glaube ich auch«, erwiderte der König. »Aber ist er unser<br />
Freund oder ein Spion des Affen?«<br />
»Ich glaube, Majestät«, sagte der Zwerg, »es ist Weitsicht, der<br />
Adler.«<br />
»Sollen wir uns unter den Bäumen verstecken?« fragte Eugen.<br />
»Nein«, antwortete Tirian. »Am besten bleiben wir still wie<br />
Felsen stehen. Wenn wir uns bewegen, sieht er uns ganz<br />
bestimmt.«<br />
»Schaut doch! Er schwenkt ein, er hat uns schon gesehen«,<br />
sagte Kleinod, »er kommt in weiten Kreisen herab.«<br />
»Pfeil an die Sehne, meine Dame!« rief Tirian Jutta zu. »Aber<br />
auf keinen Fall schießen, bevor ich es befehle. Es kann ja ein<br />
Freund sein.«<br />
Mit welcher Anmut und Leichtigkeit der große Vogel herabglitt!<br />
Er setzte nah bei Tirian auf einer felsigen Klippe auf,<br />
beugte seinen buschigen Kopf und sagte mit seiner eigenartigen<br />
Adlerstimme: »Gruß dir, König Tirian!«<br />
»Sei gegrüßt, Weitsicht«, dankte Tirian. »Da du mich König<br />
nennst, muß ich annehmen, daß du kein Gefolgsmann des Affen<br />
und seines falschen Aslan bist. Ich bin froh, daß du kommst.«<br />
»Majestät«, sprach der Adler, »wenn du meine Neuigkeiten<br />
vernimmst, bist du trauriger über mein Kommen als über das<br />
größte Leid, das dich je getroffen hat.«<br />
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