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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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<strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>einigen</strong> <strong>lokalen</strong> <strong>Formen</strong> <strong>der</strong> Schwertgürtelschließen vom sog. Balteus-Typ...<br />

Abb. 6. Die Balteusschließen aus dem Gebiet <strong>der</strong> Przeworsk-Kultur:<br />

1 – Opatów, Pow. Kłobuck, Gr. 724;<br />

2 – Ciebłowice Duże, Pow. Tomaszów Mazowiecki,<br />

Gr. 61 (1 – nach Biborski 1997; 2 – nach Dzięgielewska,<br />

Kulczyńska 2008)<br />

Bronze o<strong>der</strong> Silber hergestellt. Unter den<br />

römischen Funden lassen sich jedoch auch<br />

ähnliche Eisenscheiben nachweisen, die als<br />

Pferdesgeschirrbeschläge eingestuft werden<br />

(z.B. Iža, Slowakai – Rajtár 1994, 93, Abb.<br />

8:14). Dies zeigt, dass das „Materialargument“<br />

nicht unbedingt endgültig für die<br />

Provenienzbestimmung <strong>der</strong> Scheiben aus<br />

Opatów und Ciebłowice <strong>zu</strong> betrachten ist.<br />

Das Exemplar aus Ciebłowice Duże hatte<br />

möglicherweise eine ähnlich geformte Öse<br />

wie die oben erwähnten Balteusschließen<br />

101<br />

aus Vimose und Thorsberg, worauf das erhaltene<br />

drahtige Fragment auf <strong>der</strong> Unterseite<br />

<strong>der</strong> Scheibe hinweisen könnte, soweit<br />

dies kein Sekundärelement ist, das infolge<br />

<strong>der</strong> Verbrennung <strong>der</strong> Ausstattung auf dem<br />

Scheiterhaufen entstand. Auf diesen letzten<br />

möglichen Fall könnte die Anwesenheit <strong>der</strong><br />

Öffnung im Mittelteil <strong>der</strong> Scheibe hinweisen,<br />

die wahrscheinlich <strong>der</strong> Anbringung des<br />

Stiftes diente. Eine untypische Öse, die keine<br />

guten Entsprechungen unter den barbarischen<br />

Balteusschließen findet, hatte dagegen<br />

die Scheibe aus Grab 724 aus Opatów.<br />

Die Öse war M-förmig profiliert und mit<br />

zwei Öffnungen versehen, ähnlich wie im<br />

Fall <strong>der</strong> römischen, in die 1. Hälfte des 1<br />

Jhs. datierten Scheibe aus Grab 5 aus Ilok,<br />

Kroatien (Maršić 2010, 244 – 245, Abb.).<br />

Grab 724 aus Opatów und Grab 61 aus<br />

Ciebłowice Duże repräsentieren ein männliches<br />

Modell <strong>der</strong> Grabausstattung. Laut<br />

<strong>der</strong> anthropologischen Analyse wurde in<br />

Grab 724 in Opatów ein Kind, wahrscheinlich<br />

männlichen Geschlechtes, bestattet,<br />

worauf die Anwesenheit eines Sporns und<br />

einer Schere im Grabinventar hin<strong>zu</strong>weisen<br />

scheint (Madyda-Legutko, Rodzińska-Nowak,<br />

Zagórska-Telega, im Druck).<br />

Grab 61 aus Ciebłowice Duże enthielt die<br />

Knochenreste einer Person im Alter von<br />

20 – 30 Jahren, die anhand eines im Grab<br />

gefundenen Schwertes, Schildbeschlägen,<br />

Lanzen- und Pfeilspitzen, einer Schere und<br />

Sporen als Bestattung eines Mannes <strong>zu</strong> bestimmen<br />

ist (Dzięgielewska, Kulczyńska<br />

2008, 25 – 26). Wie schon erwähnt, sind<br />

beide Gräber in die Stufe C1a <strong>zu</strong> datieren.<br />

Im Falle des Grabes 61 aus Ciebłowice<br />

Duże weist darauf u. a. ein Schildbuckel mit<br />

stumpfem Stachel (das Typ 7a nach Jahn),<br />

eine Schildfessel des Typs 9 nach Jahn, ein<br />

Schwert des Typs Canterbury-Kopki nach<br />

Biborski (2004, 553, Abb. 12:2; sehe auch<br />

Biborski, Ilkjær 2006, 169 – 171, Abb. 121),<br />

ein halbmöndiges Schwertscheideortband,

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