09.01.2013 Aufrufe

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>einigen</strong> <strong>lokalen</strong> <strong>Formen</strong> <strong>der</strong> Schwertgürtelschließen vom sog. Balteus-Typ...<br />

Eine kleine Platte mit angenietetem Haken,<br />

<strong>der</strong> mit einem halbkugeligen Knopf<br />

endet, kommt auch aus dem Grab 4623 aus<br />

Bordesholm (Kr. Rendsburg-Eckernförde)<br />

(Abb. 35:7). Es ist das in die Stufe B1 datierte<br />

Männergrab, in dem eine Eisenfibel<br />

A.II.24 –26, eine Stuhlspore, eine profilierte<br />

Riemen<strong>zu</strong>nge, 7 rechteckige Beschläge,<br />

eine schmale rechteckige Zwinge, ein rauteförmiger<br />

Beschlag, eine profilierte Zwinge<br />

mit einem Ring, eine Schere und ein halbmondförmiger<br />

Rasiermesser vorkamen<br />

(Saggau 1981, 183, Taf. 146:4623). Ähnlich<br />

datiert ist Grab 4594 aus demselben Gräberfeld,<br />

in dem auch eine Bronzeplatte mit genietetem<br />

Haken vorkam (Saggau 1981, 181,<br />

Taf. 143:4594e). Das Grabinventar umfasst<br />

außerdem einen bronzenen Riemenendbeschlag<br />

<strong>der</strong> Gruppe O nach Raddatz eine<br />

Stuhlspore, eine Schere, einen Pfriem und<br />

ein halbmondförmiges Rasiermesser (Saggau<br />

1981, s. 181, Taf. 143:4594).<br />

In die Stufe B1 ist auch ein Verschluss<br />

mit genietetem Haken aus dem Fund von<br />

Rønslunde-Storhøjen (Skan<strong>der</strong>borg Amt)<br />

<strong>zu</strong> datieren. Er kam <strong>zu</strong>sammen mit Pferdgeschirrelementen<br />

vor, die mit den Knochen<br />

zweier Pferden in einem Hügel gefunden<br />

worden sind (Klindt-Jensen 1949, 80 – 83,<br />

Abb. 49:b, 50a; Ørsnes 1993, 282; Wilbers-<br />

Rost 1994, 179).<br />

Aus <strong>der</strong> etwas späteren Periode, aus <strong>der</strong><br />

Stufe B2, ist noch ein Fund bekannt, dessen<br />

ähnliche Verschlüsse eventuell mit dem<br />

Pferdgeschirr in Verbindung gebracht werden<br />

könnten. Es handelt sich hier um Grab<br />

23 aus Poles’e (Raj. Gusev) (Baranowski<br />

1973, Abb. 9l:m) (Abb. 37:10 – 11). In seinem<br />

Inventar wurden jedoch auch Gürtelelemente<br />

gefunden (eine Schnalle des Typs<br />

F.3 nach Madyda-Legutko, profilierte Riemen<strong>zu</strong>ngen,<br />

eine Riemen<strong>zu</strong>nge des Typs<br />

J.IV.3 nach Raddatz – Abb. 37:4 – 5, 36:14),<br />

was verursacht, dass eine solche Funktionsdeutung<br />

dieser Verschlüsse nur eine <strong>der</strong><br />

141<br />

Interpretationsmöglichkeiten ist. Die erwähnte<br />

Bestattung ist ein Männergrab, worauf<br />

die in seinem Inventar gefundenen Bewaffnungselemente<br />

(ein Schildbuckel des<br />

Typs 3a nach Ilkjær) und Sporen hinweisen<br />

(Baranowski 1973, Abb. 9; Wilbers-Rost<br />

1994, 32, 205).<br />

Aus den Stufen B2 und C1a sind die<br />

schon oben besprochenen Skelettgräber bekannt,<br />

in denen die Verschlüsse mit genieteten<br />

Haken eindeutig im Kontext <strong>der</strong> Gürtelbeschläge<br />

vorkommen. In zwei Fällen – <strong>der</strong><br />

des Grabes aus Gile und <strong>der</strong> des Grabes aus<br />

Tyrvalds – ist mit völliger Sicherheit <strong>zu</strong> sagen,<br />

dass sie mit dem Schwertgürtel verbunden<br />

waren, bei dem sie wahrscheinlich <strong>der</strong><br />

Anschnallung <strong>der</strong> Schwertscheide dienten.<br />

Aus Nordeuropa ist darüber hinaus ein einzelner<br />

<strong>der</strong>artiger Verschluss aus dem in die<br />

Stufe B2 datierten Brandgrab <strong>zu</strong> Österstad<br />

(Östergötland) bekannt (Abb. 38:8). Er kam<br />

hier <strong>zu</strong>sammen mit an<strong>der</strong>en Gürtelelementen,<br />

einem einschneidigen Schwert und den<br />

Schwertscheideelementen mit Tragringen<br />

(Nicklasson 1997, 194, kat. 4, Abb. 4c) 34<br />

(Abb. 38) vor.<br />

Weitere Beispiele des Vorkommens <strong>der</strong>artiger<br />

in die Stufe B2 datierten Verschlüsse<br />

stammen aus dem elbgermanischen Kulturkreis<br />

– sowohl aus dem heutigen Norddeutschland,<br />

wo sie schon früher vorkamen,<br />

als auch aus Mitteldeutschland. Drei (vier?)<br />

ähnliche Beschläge wurden im Brandgrab<br />

366 in Hamfelde (Kr. Herzogtum Lauenburg)<br />

(Bantelmann 1971, 124, Taf. 55:366w,<br />

56:366r) gefunden (Abb. 39:6) 35 . Hier<br />

34 Eine ähnliche Situation kommt möglicherweise<br />

auch im Grab 341 aus Kamieńczyk (Pow. Wyszków,<br />

Woi. mazowieckie) vor, in dem ein einschneidiges<br />

Schwert mit einer mit Tragringen versehenen Scheide<br />

im Begleitung zweier Nietknöpfe (?) registriert wurde<br />

(Dąbrowska 1997, 68, tabl. CLV).<br />

35 Ähnlich verzierte bronzene Gürtelbeschläge wurden<br />

im dem mit <strong>der</strong> Przeworsk-Kultur verbundenen Grab<br />

49 in Nadkole (Pow. Wyszków) gefunden. Hier erhielt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!