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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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124 Marzena J. Przybyła<br />

Abb. 25. Die eisernen Gürtelknöpfe aus Grab 5 von Nadkole, Pow. Węgrów (nach Andrzejowski 1998)<br />

Taf. 24) (Abb. 26:1) vor. Nach den in <strong>der</strong><br />

Publikation dieser Bestattung angegebenen<br />

Informationen ist dieser Knopf aus Bronze<br />

gemacht. Das Grabinventar enthielt weitere<br />

Gürtelelemente, u.a. zwei zweiteilige<br />

Schnallen, die dem Typ E.12 nach Madyda-Legutko<br />

ähneln (Abb. 26), und Bewaffnungselemente:<br />

Pfeilspitzen, ein Eisenbeil,<br />

Sporen des Typs G.1 nach Ginalski und<br />

eine Schere, die insgesamt auf ein Männergrab<br />

hindeuten (Schránil J. 1917, S.<br />

164, Taf. 24). Der in diesem Grab gefundene<br />

Verschlussknopf könnte ein Element<br />

eines Schwertgürtels sein, <strong>der</strong> <strong>der</strong> erwähnten<br />

Gruppe 5 von Schwertgürteln nach v.<br />

Carnap-Bornheim und Ilkjær entspräche. Es<br />

ist nicht aus<strong>zu</strong>schließen, dass er ein römisches<br />

Erzeugnis ist, weil er ähnlich wie die<br />

römischen Exemplare in Gusstechnik hergestellt<br />

wurde. Zu seiner Herkunft könnten<br />

eventuell die metallographischen Analysen<br />

mehr sagen.<br />

Ein weiteres Beispiel <strong>der</strong>artiger Bronzeknöpfe<br />

ist aus dem in die Stufe B2 datierten<br />

Männergrab 838 aus Kemnitz (Kr. Potsdam-Mittelmark)<br />

(Geisler 1974, Taf. 88:7)<br />

bekannt. In seinem Inventar kamen auch<br />

u.a. ein Paar Stuhlsporen, eine zweiteilige<br />

Schnalle mit rechteckigem Rahmen, eine<br />

Riemen<strong>zu</strong>nge <strong>der</strong> Gruppe J nach Raddatz<br />

(1957) und ein Metallkessel vor (Geisler<br />

1974, 222, Taf. 88).<br />

Die obigen Daten <strong>zu</strong>sammenfassend ist<br />

fest<strong>zu</strong>stellen, dass die beschriebenen Verschlüsse<br />

mit einem Bolzen an <strong>der</strong> Unterseite<br />

ein lokales barbarisches Element des<br />

Schwertgürtels vom Balteus-Typ bilden<br />

konnten. Das beweisen vor allem die gut<br />

erhaltenen Grabinventare aus Uggeløse,<br />

Pe<strong>der</strong>sborg und Kamienica Szlachecka mit<br />

einem Einzelknopf. Derartige Fundstücke<br />

sind im Rahmen <strong>der</strong> Stufen B2-spät – C2<br />

<strong>zu</strong> datieren. In dem früheren Abschnitt dieses<br />

Zeitraumes, <strong>der</strong> die Stufen B2-spät und<br />

C1a umfasst, kommen sie auf dem Gebiet<br />

des weit verstandenen elbgermanischen<br />

Kulturkreises vor. In den Stufen C1b und<br />

C2-früh sind sie hauptsächlich im nordeuropäischen<br />

Barbaricum vertreten. Die genaueren<br />

stilistischen Analysen können jedoch<br />

suggerieren, dass die aus Nordeuropa bekannten<br />

Verschlüsse sich in einen weiteren<br />

Strom <strong>der</strong> stilistischen Einflüsse aus dem<br />

elbgermanischen Kulturkreis einreihen.<br />

Wichtige Konstruktionselemente dieser<br />

Verschlüsse, die sich durch die Analyse <strong>der</strong><br />

Inventarverteilung in den planmäßig untersuchten<br />

Skelettgräber erkennen lassen,<br />

sind die die Verstärkung <strong>der</strong> Verschlussöffnung<br />

bildende Blechbeschläge. Das Erkennen<br />

dieser Elemente ist soweit wichtig,<br />

dass ähnliche Beschläge auch bei an<strong>der</strong>en<br />

Arten <strong>der</strong> Verschlüsse erscheinen, die möglicherweise<br />

auch für ähnliche Gürtelele-

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