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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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154 Marzena J. Przybyła<br />

dieses Beschlages spricht jedoch die an seiner<br />

Bodenseite angebrachte Verstärkungsleiste,<br />

die für Riemenbeschläge typisch<br />

ist. Daher ist eher <strong>zu</strong> vermuten, dass dieses<br />

Fundstück ein Verschluss eines möglicherweise<br />

über die Schulter getragenen Gürtels<br />

bildete. Außer diesem Beschlag kam in diesem<br />

Grab eine einteilige Eisenschnalle mit<br />

rechteckigem Rahmen und rechteckiger<br />

Zwinge vor, sowie eine eiserne Riemen<strong>zu</strong>nge<br />

des Typs J.II.3 nach Raddatz vor,<br />

welche Leibgürtelelemente sein könnten<br />

(Resi, Sjurseike 2004, 199, Abb. 9) (Abb.<br />

45:2 – 3). Das Grab aus Åshaugen ist eine<br />

Männerbestattung, wie die in seinem Inventar<br />

gefundenen Bewaffnungselemente beweisen:<br />

drei Schwerter, drei Lanzespitzen,<br />

die entsprechend den Typen Svennum, Vennolum<br />

und Brunsberg nach Ilkjær gehören,<br />

drei Speerspitze des Svennum-Typs nach<br />

Ilkjær, Fragmente von zwei Schildbuckeln<br />

des Typs 5b nach Ilkjær und Fragmente von<br />

zwei Schildfesseln des Typs 5b nach Ilkjær<br />

(Resi, Sjurseike 2004, 198 – 199, Abb. 2 – 5,<br />

7). Laut <strong>der</strong> anthropologischen Analyse<br />

wurde in diesem Grab ein Mann im Alter<br />

von 25 – 30 Jahren bestattet (Resi, Sjurseike<br />

2004, 201). Der erwähnte Bewaffnungssatz,<br />

die <strong>zu</strong> diesem Inventar gehörende Fibel<br />

A.VII.193/201 und die Gürtelelemente<br />

erlauben, die Bestattung in die Stufe C1<br />

(C1a/C1b?) <strong>zu</strong> datieren. Diese Chronologie<br />

scheint auch ein aus diesem Grab stammen<strong>der</strong><br />

Trinkhornendbeschlag des Typs E nach<br />

Andrzejowski <strong>zu</strong> bestätigen, dessen Vorkommenszeit<br />

die Stufen B1 – C1a umfasst<br />

(Andrzejowski 1991, 36 – 38; Andrzejowski,<br />

Cieśliński 2007, 293).<br />

Ein ähnlicher Verschlussbeschlag wurde<br />

auch im Brandgrab aus Vennolum (Oppland)<br />

(Grieg 1926, 32, Abb. 27; Ilkjær 1990,<br />

390, Abb. 187; Bemmann, Hahne 1994,<br />

514, Abb. 4:7) (Abb. 45:4) registriert. Auch<br />

er dient <strong>der</strong> Literatur nach als Dosenortband<br />

einer Schwertscheide (Ilkjær 1990,<br />

390; Bemmann, Hahne 1994, 400, 514).<br />

Das Vorkommen auf <strong>der</strong> Unterseite <strong>der</strong> für<br />

die Riemenbeschläge typischen Verstärkungsleisten<br />

spricht, ähnlich wie im Falle<br />

des Beschlages aus Åshaugen, gegen eine<br />

solche Zuordnung dieses Beschlages. Ein<br />

Doseortband sollte hier ein rinnenförmiges<br />

Element haben, das normalerweise die<br />

Ortbandsseitenwände bildet. Im Grab aus<br />

Vennolum wurde überdies ein bronzenes <strong>zu</strong><br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> halbmondförmigen Ortbän<strong>der</strong><br />

gehörendes Schwertortband gefunden<br />

(Abb. 45:9 – 10), das wahrscheinlich den<br />

Schwertscheidebeschlag des hier gefundenen<br />

Schwertes bildete (Grieg 1926, 32,<br />

Abb. 27; Bemmann, Hahne 1994, Abb. 4:9).<br />

Ähnlich wie <strong>der</strong> Verschluss aus Åshaugen<br />

soll <strong>der</strong> besprochene Blechbeschlag als Verschluss<br />

eines Gürtels, möglicherweise eines<br />

Schultergürtels, gedeutet werden. In diesem<br />

Inventar kamen auch Leibgürtelbeschläge:<br />

eine zweiteilige Schnalle von halbrundem<br />

Rahmen und rechteckiger Zwinge, ein rechteckiger<br />

Beschlag mit Nietefortsätzen und<br />

ein H-förmiger Beschlag vor (Grieg 1926,<br />

32, Abb. 27; Bemmann, Hahne 1994, Abb.<br />

4:8) (Abb. 45:5 –7). Das Grabinventar aus<br />

Vennolum, ähnlich wie das Grab aus Åshaugen<br />

enthielt die Bewaffnungselemente,<br />

die für die Gruppe 5 <strong>der</strong> Waffengräber nach<br />

Ilkjær typisch sind (die Gruppe Vennolum<br />

nach Bemmann und Hahne): ein halbkugeliger<br />

Schildbuckel des Typ 5b, eine Schildfessel<br />

des Typs 5b, eine Speerspitze des Typ<br />

Hval und eine Lanzespitze des Typs Vennolum<br />

(Grieg 1926, Abb. 27; Ilkjær 1990, 288,<br />

Kat. 784; Bemmann, Hahne 1994, Kat. 128,<br />

Abb. 4). Dieser Bewaffnungssatz und <strong>der</strong><br />

Eimer E37– 43 erlaubt die Datierung dieses<br />

Grabes in die Stufe C1, wahrscheinlich in<br />

das Ende <strong>der</strong> Stufe C1a o<strong>der</strong> an den Anfang<br />

<strong>der</strong> Stufe C1b.<br />

Ein Bronzebeschlag in Form eines flachen<br />

Ringes mit drei Nietenfortsätze und<br />

einer Verschlussöffnung am Rand ist aus

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