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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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<strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>einigen</strong> <strong>lokalen</strong> <strong>Formen</strong> <strong>der</strong> Schwertgürtelschließen vom sog. Balteus-Typ...<br />

Abb. 23. Ein Verschlussknopf aus Grab 12a von Wechmar,<br />

Kr. Gotha (nach Kaufmann 1957)<br />

aus dem Südteil Nordeuropas ab. Daher ist<br />

es <strong>zu</strong> vermuten, dass diese Gegenstände<br />

grundsätzlich lokale Erzeugnisse sind, obwohl<br />

die Hersteller dieser Verschlüsse von<br />

<strong>der</strong> Herstellungstradition südlich gelegener<br />

Gebieten inspiriert worden sein müssen.<br />

Einige Worte seien auch dem Herstellungsstil<br />

und <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Herkunft des<br />

Veschlussknopfes aus Grab 1 aus Polepy<br />

gewidmet (Abb. 18:3). Der dreieckige, pyramidal<br />

gewölbte Teil dieses Knopfes hat<br />

Entsprechungen in den nordeuropäischen<br />

Materialien aus den Stufen C1b – C2. Diese<br />

Analogien sind jedoch nur aus den jütischen<br />

Moorfunden aus Thorsberg (Raddatz<br />

1987, Taf. 40:1, 40:4, 40:7, 50:13 – 16), Illerup,<br />

Platz A (v. Carnap-Bornheim, Ilkjær<br />

1996a, Abb. 2:POG, 151:ZRO, 162:ABOF,<br />

171:NHW ) und Vingsted (Ørsnes 1993,<br />

Abb. 23) bekannt. Sie gehören also dieser<br />

Kategorie <strong>der</strong> Funde an, <strong>der</strong>en Provenienz<br />

mindestens teilweise in einem fremden Milieus<br />

<strong>zu</strong> vermuten ist (Ilkjær 1993, 376 – 385;<br />

1995, 104; v. Carnap-Bornheim, Ilkjær<br />

1999, 137; Ethelberg 2000, 160 – 161). Die<br />

Frage nach frem<strong>der</strong> o<strong>der</strong> lokaler Herkunft<br />

121<br />

des besprochenen Verschlussknopfes muss<br />

daher offen bleiben, weil aus den genannten<br />

Moorfundstellen stammenden Analogien<br />

keine sichere Grundlagen für die Herleitung<br />

des Verschlusses aus Polepy aus Nordeuropa<br />

geben.<br />

Am Rande <strong>der</strong> hier besprochenen Fundkategorie<br />

ist die vergleichbare Gruppe <strong>der</strong><br />

Schultergürtelverschlüsse <strong>zu</strong> erwähnen,<br />

die sich aus zwei bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Schwertscheide<br />

auf dem Gürtel verteilten Knöpfen<br />

<strong>zu</strong>sammensetzen. Diese Gürtel wurden von<br />

Ilkjær und v. Carnap-Bornheim als Gruppe<br />

5 <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Moorfundstelle in Illerup, Platz<br />

A vorkommenden Schwertgürtel beschrieben<br />

(v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a,<br />

308 – 310, Abb. 210). Die erwähnten Verschlussknöpfe<br />

sind gewöhnlich aus Messing<br />

gegossen, was die Vermutung ergibt, sie als<br />

römische Exemplare an<strong>zu</strong>sehen. Ähnliche<br />

Knöpfe sind außerdem auch aus dem Gebiet<br />

des Römischen Kaiserreiches (Oldenstein<br />

1977, Taf. 46:483 – 489, 47:490 – 503,<br />

47:512 – 527) bekannt. In Illerup, Platz A<br />

kommen sie oft in einem Satz mit den römischen<br />

Schwertscheideelementen vor. Diese<br />

Art <strong>der</strong> Balteusschließen ist in die Stufe C1<br />

<strong>zu</strong> datieren.<br />

An <strong>der</strong>selben Fundstelle kommen auch<br />

an<strong>der</strong>e Gürtel mit einem Verschluss in Form<br />

zweier Knöpfe vor, <strong>der</strong>en Herstellungsstilistik<br />

jedoch eindeutig auf ihre barbarische<br />

Herkunft hinweist. Diese sind halbkugelige<br />

o<strong>der</strong> kegelförmigen Knöpfe mit einer zentral<br />

angebrachten Niete, die im Unterteil mit einer<br />

kleinen runden o<strong>der</strong> rechteckigen Scheibe<br />

enden. U. a. aufgrund <strong>der</strong> Gestaltung dieser<br />

letztgenannten Elemente wird postuliert,<br />

dass sie eher nicht abgeknöpft waren. Sie<br />

funktionierten als Endbeschläge, die ähnlich<br />

wie die erwähnten römischen Knöpfe auf<br />

dem Gürtel bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Schwertscheide<br />

verteilt waren (v. Carnap-Bornheim, Ilkjær<br />

1996a, 177 – 178). Die besprochenen<br />

Knöpfe sind gewöhnlich aus Bronze und

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