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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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108 Marzena J. Przybyła<br />

<strong>der</strong> Verschlussöffnung erfüllten (Abb.<br />

10:1, 10:3). Einer dieser Beschläge wurde<br />

auf <strong>der</strong> Kopfhöhe, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e in Kniehöhe<br />

gefunden (Abb. 10:9). Etwas westlich von<br />

zweitem dieser Beschläge befanden sich<br />

<strong>der</strong> Schmuckverschluss (Abb. 10:2) und<br />

eine hinter ihm gelegene Riemen<strong>zu</strong>nge<br />

(Abb. 10:6). Auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Gürtellinie<br />

wurden zwei zweiteilige Bronzeschnallen<br />

<strong>der</strong>selben Art freigelegt (Abb. 10:4, 10:7),<br />

wie die, die im Grab aus Uggeløse gefunden<br />

wurde. Eine von diesen, die kleinere,<br />

war mit dem Rahmen gegen Nord, die an<strong>der</strong>e,<br />

die unterhalb <strong>der</strong> ersten gelegen war,<br />

schräg gegen West gewendet (Abb. 10:9).<br />

Etwas östlich bei<strong>der</strong> Schnallen wurden<br />

zwei bronzene Riemen<strong>zu</strong>ngen von verschiedener<br />

Größe gefunden, die den Typ<br />

J.II nach Raddatz vertreten (Abb. 10:5,<br />

10:8). Die Anwesenheit zweier Schnallen<br />

erlaubt <strong>zu</strong> vermuten, dass eine von ihnen,<br />

wahrscheinlich die größere, als Verschluss<br />

des Leibgürtels dienen konnte. Die an<strong>der</strong>e<br />

dagegen, die kleinere, könnte mit den<br />

Balteusbeschlägen verbunden sein und die<br />

Schließe eines die Schwertscheide tragenden<br />

Riemens bilden.<br />

Wie schon erwähnt, stammen die übrige<br />

Balteusknöpfe aus Brand- o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>zu</strong>fällig<br />

entdeckten Skelettgräber, in denen die<br />

Lage <strong>der</strong> Gegenstände in <strong>der</strong> Grabgrube<br />

nicht registriert wurde und die Vollständigkeit<br />

des Inventars Zweifel erwecken<br />

kann. Viele Ähnlichkeiten mit den Gürteln<br />

aus Uggeløse und Kamienica Szlachecka<br />

weist hinsichtlich des Beschlagsatzes<br />

<strong>der</strong> Gürtel aus Grab 2 aus Pe<strong>der</strong>sborg auf<br />

Seeland auf (Abb. 11). Außer dem Zierverschlussknopf<br />

(Abb. 11:3) wurden hier<br />

zwei runde mit Silberblech verkleidete<br />

Bronzebeschläge mit Öse gefunden (Hansen<br />

1989, 60, Abb. 1:4 – 5) (Abb. 11:1 – 2),<br />

die ähnlich wie im Falle <strong>der</strong> annähernden<br />

Beschläge aus Uggeløse und Kamienica<br />

Szlachecka die Rolle einer Verstärkung<br />

<strong>der</strong> Verschlussöffnung erfüllten 14 (Abb.<br />

12).<br />

Die annähernden Rundbeschläge, die<br />

möglicherweise eine Verstärkung <strong>der</strong> Verschlussöffnung<br />

des ähnlichen Schwertgürtels<br />

bildeten, kamen im Brandgrab 19 aus<br />

Kornettskogen auf Gotland vor (Abb. 13).<br />

Beide sind aus Eisen gemacht und haben auf<br />

dem Umkreis drei Fortsätze für die Bronzenieten.<br />

Bei einem von ihnen erhielt sich<br />

auch die runde Öse. Die Beschläge weisen<br />

auf <strong>der</strong> Oberfläche die Spuren <strong>der</strong> aus Bronze<br />

verfertigten Verzierung auf (Almgren,<br />

Nerman 1923, Abb. 210).<br />

In den übrigen Grabinventaren mit erhaltenen<br />

Balteusschließen des besprochenen<br />

Typs kommen <strong>der</strong>artige Beschläge nicht<br />

vor. Mindestens in <strong>einigen</strong> Fällen kann das<br />

Fehlen dieser Beschläge aus <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Verschlusskonstruktion hervorgehen. Einige<br />

<strong>der</strong> besprochenen Verschlussknöpfe<br />

waren wahrscheinlich an dem Gürtelriemen<br />

fest genietet o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Weise angebracht,<br />

die eine geringe Hebung erlaubte. Im Falle<br />

<strong>der</strong> festen Befestigung des Verschlussknopfes<br />

an dem Gürtelriemen wird mindestens<br />

eine <strong>der</strong> die Öffnungsverstärkung<br />

bildenden Beschläge überflüssig sein. Das<br />

Vorkommen einer <strong>der</strong>artigen Befestigungsweise<br />

ist bei den Balteusknöpfen aus Grab<br />

1 aus Neuendorf (Geisler 1971, Abb. 72:14)<br />

(Abb. 14:1) und aus dem Grab aus Mušov<br />

(v. Carnap-Bornheim 2002, 557, Abb. C 64)<br />

(Abb. 17) fest<strong>zu</strong>stellen. Die Funktion einer<br />

Riemen<strong>zu</strong>nge konnte bei dem Gürtel aus<br />

14 Der bronzene Riemenbeschlag von ähnlicher Gestalt<br />

ist aus dem Brandgrab 278 aus Sörup I bekannt. Er hat<br />

auf dem Umkreis sechs gleiche halbkreisförmige Nietefortsätze<br />

und einen mit etwas größerer Öffnung. Von<br />

unten ist die runde Verstärkungsleiste befestigt (Raddatz<br />

1981, 138, Taf. 45:278c). In Hinsicht auf die Beschädigung<br />

dieses Beschlags ist schwierig feststellen,<br />

ob er nur eine Schmuckfunktion erfüllte, o<strong>der</strong> möglicherweise<br />

<strong>zu</strong>sätzliche Elemente hatte, die ihn mit den<br />

Balteusbeschlägen von besprochener Art <strong>zu</strong> verbinden<br />

erlauben.

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