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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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122 Marzena J. Przybyła<br />

Silber hergestellt und haben manchmal eine<br />

Pressblechverzierung (v. Carnap-Bornheim,<br />

Ilkjær 1996a, 24, 52, 177–178, 215 – 216,<br />

Abb. 5, 25 – 26, 142–143, 166 –168). Zu den<br />

am meisten dekorativen Exemplaren gehören<br />

die Tutulusknöpfe <strong>der</strong> Gürtel SACP,<br />

die durch die Herstellungsweise an die Dekoration<br />

<strong>der</strong> <strong>zu</strong> dieser Zeit vorkommenden<br />

Tutulus- und Hakenkreuzfibeln anknüpfen<br />

(v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a, Abb.<br />

142; 1996c, Taf. 185) (Abb. 24). Ähnliche<br />

Verschlussknöpfe sind auch von den Moorfundstellen<br />

aus Thorsberg und Vimose und<br />

aus den reich ausgestatteten Männergräber<br />

aus Vallløby und Udby (Seeland), den Gräber<br />

F.20 und F.22 aus Hunn (Østfold), Frøihov<br />

(Akerhus), Øster Hauge (Vest-Ag<strong>der</strong>),<br />

Lilla Harg (Östergötland) und Neukirschen<br />

(Saalekreis) bekannt, worauf Ilkjær und v.<br />

Carnap-Bornheim hinweisen 17 .<br />

17 v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a, 317 – 320,<br />

449 – 451 – dort die weitere Literatur. Unter den von v.<br />

Carnap-Bornheim und Ilkjær genannten Balteusschließen<br />

ist das mit gepresster Ornamentik verzierte Blech<br />

aus dem Grab aus Ellerup (Fünen) kein Balteusknopf<br />

(v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a, 315). Es ist ein<br />

Teil des Mündbeschlags eines Trinkhorns (Albrectsen<br />

1968, 121, Abb. 41; Andrzejowski 1991, 76, Kat. 62).<br />

Die zwei Scheiben aus dem in die Stufe B2 datierten<br />

Männergrab aus Næstved (Seeland) sind auch keine<br />

Balteuselemente (v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a,<br />

317). Sie gehören <strong>zu</strong> ähnlichen Sporenschuheelementen,<br />

wie sie in den reich ausgestatteten Männergräbern<br />

aus <strong>der</strong> Stufe B2 mit den Sporenbeigaben vorkommen<br />

(Voß 2006, Abb. 12 – 13). In diesem Grab wurden auch<br />

vier bandförmige Bronzebeschläge gefunden, ähnliche<br />

denen, die aus an<strong>der</strong>en Gräber mit solchen Sporenschuheelementen<br />

bekannt sind (NM C9050-54, C24162).<br />

Auch <strong>der</strong> Tutulus aus Grab 5 aus Egebjerg auf Seeland<br />

kann nicht als eine Balteusschließe angesehen werden<br />

(v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a, 317). Er ist eher<br />

als Tutulusfibel <strong>zu</strong> deuten. Darauf weisen die Merkmale<br />

<strong>der</strong> Grundplatte hin, die Spuren des Verschlussmechanismus<br />

trägt (NM C7922). Es sei auch unterstrichen,<br />

dass Grab 5 ein Frauengrab ist, worauf die in seinem<br />

Inventar gefundene Collierelemente, ein reicher<br />

Fibelsatz mit einer Rosettenfibel (Mackeprang 1943,<br />

124 – 125, Kat. 447; Eggers 1951, 85, Kat. 163) und<br />

die anthropologische Bestimmung <strong>der</strong> Knochenresten<br />

Im Barbaricum kommen auch gegossene<br />

o<strong>der</strong> geschmiedete Verschlussknöpfe<br />

vor, die direktere Weise an die paarweise<br />

vorkommenden römischen Balteusschließe<br />

anknüpfen. In <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Fälle ist<br />

es schwierig, sie von den römischen Vorbil<strong>der</strong>n<br />

unterscheiden, wenn keine metallographische<br />

Analyse gemacht wurde. Ein<br />

Paar solcher aus Eisen gemachten Knöpfe<br />

(Durchmesser 2,6 cm) ist u.a. aus dem in<br />

die Stufe B2 datierten Grab 5 aus dem Gräberfeld<br />

<strong>der</strong> Przeworsk-Kultur in Nadkole<br />

(Pow. Węgrów) (Andrzejowski 1998, 17,<br />

Taf. V:13) bekannt (Abb. 25). Das Material,<br />

aus dem beide Knöpfe gefertigt wurden,<br />

kann suggerieren, dass sie eine lokale Nachbildung<br />

ähnlicher römischen Verschlüsse<br />

sind. Im Inventar dieser Bestattung wurden<br />

außerdem zwei einteilige Eisenschnallen,<br />

entsprechend von rechteckigem und rundem<br />

Rahmen, gefunden, die mit Gürtel <strong>zu</strong><br />

verbinden sind (Andrzejowski 1998, Taf.<br />

IV:8 – 9). In dem besprochenen Grab kamen<br />

Bewaffnungselemente, d.h. ein Schildbuckel<br />

mit stumpfem Stachel sowie Lanzen-<br />

und Speerspitzen vor, es fehlt dagegen ein<br />

Schwert. In Rücksicht auf den u.a. in <strong>der</strong><br />

Przeworsk-Kultur beobachteten Brauch,<br />

<strong>der</strong> Beigabe als sog. pars pro toto (Kontny<br />

2002, 109, 125; 2003, 125) spricht diese<br />

Tatsache jedoch nicht gegen die Deutung<br />

<strong>der</strong> Knöpfe als Schwertgürtelverschlüsse.<br />

Ein ähnlicher Knopf kam im in die Stufe<br />

C1b datierten Brandgrab in Záryby (Okr.<br />

Mělník) in Tschechien (Schránil 1917, 164,<br />

(die Frau im Alter maturus – Jansen Sellevold, Lund<br />

Hansen, Balslev Jørgensen 1984, 49) hindeuten. Als<br />

Balteusschließe wird von v. Carnap-Bornheim und Ilkjær<br />

auch <strong>der</strong> dem Exemplar aus Grab 5 aus Egebjerg<br />

ähnelnde Tutulus aus dem Brandgrab 1964 aus Møllegårdsmarken<br />

auf Fünen genannt (v. Carnap-Bornheim,<br />

Ilkjær 1996a, 317). Das Inventar dieses Grabes<br />

deutet darauf hin, dass dies eher ein Frauengrab ist (in<br />

ihm kamen u.a. sechs Glasperlen und ein Spinnwirtel<br />

vor – Albrectsen 1971, 97, Taf. 116:b – f).

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