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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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168 Marzena J. Przybyła<br />

angebrachter Öse o<strong>der</strong> Bolzen bekannt 44 .<br />

Im Falle Seelands gehören die Männergräber<br />

mit den prächtigen Balteusschließen <strong>zu</strong><br />

<strong>der</strong> verhältnismäßig reich mit importierten<br />

römischen Gefäßen ausgestatteten Gräbergruppe.<br />

Außer den in diesem Artikel besprochenen<br />

Gräbern aus Uggeløse und Pe<strong>der</strong>sborg<br />

sind auch wenige weitere Männergräber<br />

mit Schwertgürtelelementen aus Seeland<br />

<strong>zu</strong> nennen. Hier zählt das in die Stufe C1b<br />

datierte Grab aus Valløby (Præsto Amt),<br />

in dessen Inventar ein Paar Silberbuckeln<br />

vorkam, die äußerlich an römische Balteusschließen<br />

in Form von zwei gleichen Knöpfen<br />

anknüpfen (v. Carnap-Bornheim, Ilkjær<br />

1996a, 316, Abb. 213). Die bronzenen, mit<br />

Silberblech übergezogenen Gürtelbeschläge<br />

in lokaler Ausführung sind auch aus dem<br />

ähnlich datierten Grab aus Thorslunde (Københavns<br />

Amt) bekannt (Engelhardt 1872,<br />

58; Boye 2006, 104, Abb.) (Abb. 51). Diese<br />

Gräber bilden ein Teil <strong>der</strong> aus diesem Gebiet<br />

bekannten Männergräber, in denen anhand<br />

<strong>der</strong> Anwesenheit <strong>der</strong> mit Militärtätigkeit<br />

verbundenen Attributen Kriegerbestattungen<br />

vermutet werden.<br />

Es sei angedeutet, dass die allgemeinen<br />

stilistischen Anknüpfungen an die elbgermanischen<br />

Gegenstandformen, die in <strong>der</strong><br />

Ausführung <strong>der</strong> Knöpfe aus Grab 2 aus Pe<strong>der</strong>sborg<br />

und Uggeløse <strong>zu</strong> sehen sind, ein<br />

Anzeichen <strong>der</strong> in den Stufen C1b – C2 erfassbaren<br />

Einflüsse aus diesem Kulturgebiet<br />

auf Seeland sind. Ihr Zeugnis bilden auch<br />

die einzeln auf dieser Insel vorkommenden<br />

44 Eine Ausnahme bildet die römische Balteusschließe<br />

aus dem Schatz von Łubiana (Pow. Kościerzyna) in<br />

Ostpommern, <strong>der</strong> jedoch ein Depositum aus <strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ungszeit<br />

ist. Er enthält Überreste <strong>der</strong> Gegenstände,<br />

die, wie vermutet wird, aus beraubten, auch aus<br />

an<strong>der</strong>en Kulturgebieten als dem Wielbark-Kulturgebiet<br />

stammenden Gräbern erworben wurden (Mączyńska,<br />

Rudnicka 1998, dort weitere Literatur). Daher musste<br />

die erwähnte Balteusschließe primär nicht unbedingt<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Wielbark-Kultur deponiert worden<br />

sein.<br />

Fibeln A.209 (Himlingøje – Lund Hansen<br />

1995, 149 –150, Abb. 4:19; Hørup – Sørensen<br />

2000, 21, Abb. 41), die Fibeln A.180<br />

(Broskov, Gr. D – Broholm 1930, 33, Abb.<br />

9; Ishøj – Iversen 2008, 5; die Materialien in<br />

<strong>der</strong> Bearbeitung von R. Iversen; die Sammlung<br />

des Kroppedal Museums; Idagaards<br />

Mark – Mackeprang 1943, Kat. 388, Taf. 3:1),<br />

die dem Typ A.181 ähnelnden Fibeln (Skovgårde,<br />

Gr. 8 und 208 – Ethelberg 2000, 241,<br />

281, Abb. x118, x382; Egebjerg – Mackeprang<br />

1943, Kat. 445), die Fibeln A.VI.S.2<br />

mit rautenförmigem Fuß (Høje Taastrup<br />

(Engbjerg), Gr. 18 – Ethelberg 2009, 24 – 25,<br />

Abb. 9:B; Boye 2009, 310 – 311), die Fibeln<br />

A.VI.S.2 mit kurzem Nadelhalter (Regnemark,<br />

Gr. 5 – Lund Hansen 1995, 443;<br />

Lan<strong>der</strong>slev – Lund Hansen 1995, 443; Høje<br />

Taastrup (Brøndsager), Gr. 900 – Ethelberg<br />

2009, 25, Abb. 11; Boye 2009, 266 –267),<br />

die dem Typ A.225 ähnelnden Scheibenfibeln<br />

(Skovgårde, gr. 8 – Ethelberg 2000, 242,<br />

Abb. x117), niedrige Tutulusfibeln (Sigersted<br />

– Ethelberg 2000, Abb. 46; Egebjerg, Gr.<br />

5 – Mackeprang 1943, Kat. 447), zoomorphische<br />

Fibeln des Typ F nach Thomas (Regnemark,<br />

Gr. 5 – Lund Hansen 1995, 443)<br />

und Halsringe mit glattem Reif und birnenförmigem<br />

Verschluss (das in die Stufe C3<br />

datierte Grab von Askeby, Præsto Amt mit<br />

repariertem Halsring, <strong>der</strong> wahrscheinlich ein<br />

Altstück ist – Norling-Christensen 1956, 63,<br />

Abb. 32).<br />

In Zusammenfassung ist fest<strong>zu</strong>stellen,<br />

dass das Tragen des Schwertes am<br />

Schultergürtel im Barbaricum mindestens<br />

am Anfang des 2. Jh. n. Chr. o<strong>der</strong> sogar<br />

etwas früher, wahrscheinlich infolge <strong>der</strong><br />

Kontakte mit dem Römischen Kaiserreich,<br />

auftritt. Möglicherweise war hier <strong>der</strong> Dienst<br />

<strong>der</strong> Barbaren in den römischen Hilfstruppen<br />

von gewisser Bedeutung (vgl. mit <strong>der</strong> Traianssäule).<br />

Es scheint, dass die Gebiete des<br />

elbgermanischen Kulturkreises eine Primärzone<br />

<strong>der</strong> Rezeption von Balteusgürtel im

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