09.01.2013 Aufrufe

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>einigen</strong> <strong>lokalen</strong> <strong>Formen</strong> <strong>der</strong> Schwertgürtelschließen vom sog. Balteus-Typ...<br />

gebracht wurden. Im Falle des Beschlages<br />

QYX wird jedoch auf die Möglichkeit hingewiesen,<br />

dass er <strong>zu</strong> einem Schwertgürtel<br />

gehören kann, weil in <strong>der</strong> Nähe auch die<br />

Schwertscheideelemente gefunden wurden<br />

(v. Carnap-Bornheim, Ilkjær 1996a, 40).<br />

Die Verschlüsse in Form einer Platte<br />

o<strong>der</strong> einer Zwinge von rechteckigem o<strong>der</strong><br />

dreieckigem Umriss, die sich durch einen<br />

angenieteten und mit einem runden o<strong>der</strong><br />

scheibenförmigen Knopf endenden Bolzen<br />

kennzeichnen, sind auch von den nicht planmäßig<br />

untersuchten Moorfundstellen aus<br />

Vimose und Thorsberg bekannt (Engelhardt<br />

1869; Taf. 13:31– 33, 13:35; Raddatz 1987,<br />

Taf. 48:5 –11, 49:1, 11–12, 49:15) (Abb.<br />

41:1–13).<br />

Zu <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Verschlüsse in <strong>der</strong><br />

Form einer Platte mit genietetem Haken<br />

gehören auch die in die Stufe C1 datierten<br />

Verschlüsse aus dem elbgermanischen<br />

Kulturkreis und aus Südostnorwegen (Abb.<br />

42). Die Grundplatten dieser Verschlüsse<br />

sich durch eine runde, halbrunde o<strong>der</strong> dreieckige<br />

Gestalt gekennzeichnet. Im letztgenannten<br />

Falle können sie auch auf einer<br />

Seite dreieckige Nietenfortsätze haben.<br />

Diese Verschlüsse wurden gewöhnlich von<br />

einem metallenen, ähnlich gestalteten Beschlag<br />

mit einer Öffnung begleitet. Dieses<br />

Element, ähnlich wie die Blechbeschläge,<br />

die mit den im dritten Teil dieses Artikels<br />

besprochenen Balteusknöpfen aus <strong>der</strong> Stufe<br />

C1b vorkommen, diente als Verstärkung<br />

<strong>der</strong> in den Riemen eingearbeiteten Verschlussöffnung.<br />

Diese Verschlusselemente<br />

stammen lei<strong>der</strong> aus den Brandgräberinventaren<br />

o<strong>der</strong> sind als Einzelfunde bekannt.<br />

Sie kommen auch auf den nicht planmäßig<br />

untersuchten Moorfundstellen in Vimose<br />

und Thorsberg vor. Bei allen diesen drei<br />

Fundkategorien fehlt es daher an den Informationen,<br />

die die Funktion dieser Verschlüsse<br />

genauer <strong>zu</strong> bestimmen erlaubten.<br />

Im Falle einiger Brandgräber kommen die<br />

147<br />

die Öffnungsverstärkung bildenden Platten<br />

allein vor, was durch einen unvollständigen<br />

Erhaltungsstand des Inventars o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Ursachen bewirkt sein kann. In <strong>einigen</strong><br />

Brandgräberinventaren, in denen <strong>der</strong>artige<br />

Verschlüsse gefunden wurden, kommen<br />

keine Elemente vor, die auf das Geschlecht<br />

<strong>der</strong> bestatteten Person hinweisen. Die Gräber<br />

jedoch, in denen <strong>der</strong>artige Elemente<br />

vertreten sind, sind Männergräber.<br />

Der am besten erhaltene Satz <strong>der</strong>artiger<br />

Beschläge stammt aus Grab 10 aus Ichstedt<br />

(Kyffhäuserkreis), wo außerdem eine Riemen<strong>zu</strong>nge<br />

des Typs O.7 nach Raddatz gefunden<br />

wurde (Becker 1996, 76 – 77; Taf.<br />

10:1–3; 1999, 88, Taf. 5) (Abb. 43:1–3).<br />

Der Verschluss setzt sich aus einer runden<br />

Platte mit angenieteten Haken und einer<br />

den Öffnungsbeschlag bildende Gegenplatte<br />

<strong>zu</strong>sammen (Abb. 43:1– 2). Außer<br />

den erwähnten Gürtelelementen wurden<br />

in diesem Grabinventar keine Gegenstände<br />

gefunden, die auf das Geschlecht <strong>der</strong><br />

hier bestatteten Person hinweisen könnten.<br />

Solche Angaben erbringt auch nicht die<br />

durchgeführte anthropologische Analyse,<br />

laut <strong>der</strong> hier eine Person im Alter 40 – 42<br />

Jahren bestattet wurde (Becker 1999, 88) 38 .<br />

Die Datierung des Grabes 10 aus Ichsted anhand<br />

<strong>der</strong> Riemen<strong>zu</strong>nge des Typs O.7 nach<br />

Raddatz und <strong>der</strong> Keramikformen (u.a. ein<br />

Gefäß des Typs II nach v. Uslar) lässt sich<br />

auf die Stufe C1a beziehen (Becker 1999,<br />

28, 35, 48).<br />

Die Gürtelbeschläge des Grabes 10 aus<br />

Ichsted finden Entsprechungen in einzelnen<br />

Grabfunden, <strong>der</strong>en Ausstattung einen<br />

männlichen Typensatz darstellt. Ein ähnlicher<br />

Verschluss, lei<strong>der</strong> beschädigt, stammt<br />

38 Es wird hier suggeriert, dass die hier bestattete Person<br />

weiblich sein kann. Das Fehlen von sicheren Angaben<br />

<strong>zu</strong>r Geschlechtsbestimmung bei <strong>der</strong> anthropologischen<br />

Analyse <strong>der</strong> verbrannten Knochen vermag<br />

die Frage nach dem Geschlechte dieser Person nicht<br />

eindeutig <strong>zu</strong> klären.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!