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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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160 Marzena J. Przybyła<br />

Raddatz, einem halbrunden Bügel, zwei<br />

röhrenförmigen Beschlägen (ein aus Bronze)<br />

und einem Feuerstahlsatz <strong>zu</strong>sammensetzte<br />

(Kytlicová 1970, 300, Abb. 21:2 – 8,<br />

22:3 – 4) (Abb. 48:1– 9). Im Grab 2 gehörte<br />

<strong>zu</strong> den Gürtelelementen eine zweiteilige<br />

Schnalle mit rechteckigem Rahmen und<br />

ein stabförmiger Feuerstahl (Abb. 48:11–<br />

13). Beide Gräber sind in die Stufe B2 <strong>zu</strong><br />

datieren. Im Falle des Grabes 2 weist darauf<br />

ein Schildbuckel mit stumpfem Stachel,<br />

eine stark profilierte Schildfessel,<br />

eine zweiteilige Schnalle mit rechteckigem<br />

Rahmen und ein Eimer E40 (Kytlicová<br />

1970, Abb. 6:2, 7:1– 4) hin. Die Grundlage<br />

für die Datierung des Grabes 76 in die Stufe<br />

B2 legt die Fibel A.V.S.8, eine zweiteilige<br />

Schnalle mit rechteckigem Rahmen und<br />

Riemen<strong>zu</strong>ngen des Typs J.I nach Raddatz<br />

(Kytlicová 1970, Abb. 21:1– 4).<br />

Aus dem heutigen Böhmen ist ein weiterer<br />

<strong>der</strong>artiger Verschluss bekannt. Er<br />

stammt aus einem zerstörten Grab aus dem<br />

Gräberfeld in Stehelčeves (Okr. Kladno)<br />

(Motyková 1981, Abb. 21:5) (Abb. 48:10).<br />

Ähnlich wie <strong>der</strong> Verschluss aus Grab 76<br />

aus Lužec endet er mit einem Querbalken.<br />

In Rücksicht darauf, dass dieser Verschluss<br />

ein Streufund ist, lässt er sich nur in den<br />

allgemeinen Zeitrahmen <strong>der</strong> Existenz dieses<br />

Gräberfeldsteil datieren, aus dem die<br />

archäologischen Materialien stammen, also<br />

in die Stufen A3/B1– C1a (Motyková 1981,<br />

409).<br />

Ein ähnlicher Verschluss mit einem Endknopf<br />

kam in dem mit <strong>der</strong> Wielbark-Kultur<br />

verbundenen Brandgrab 39 aus Słopanowo<br />

(Pow. Szamotuły) vor (Przewoźna 1955,<br />

112, Abb. 65; Gałęzowska 2007, 208, Abb.<br />

25:1). Zu den Elementen dieses Gürtels gehörte<br />

wahrscheinlich eine kleine Zwinge<br />

mit einem Ring, ähnlich <strong>zu</strong> den Elementen,<br />

die manchmal mit den oben besprochenen<br />

Verschlüssen mit genietetem Haken in <strong>der</strong><br />

Stufe B1 vorkommen. In diesem Grab kam<br />

außerdem nur ein kleines Tongefäß mit<br />

schrägen Kanneluren des Typ XIXC nach<br />

Wołągiewicz vor. In seinem Inventar fehlt<br />

es an Elementen, die auf das Geschlecht <strong>der</strong><br />

hier bestatteten Person hinweisen könnten.<br />

Die Chronologie dieser Bestattung kann nur<br />

allgemein im Rahmen des Vorkommens auf<br />

diesem Gebiet <strong>der</strong> Wielbark-Kultur datiert<br />

sein, also im Rahmen <strong>der</strong> Stufen B1b – C1b<br />

(Gałęzowska 2007, 160 –161). Die besten<br />

Entsprechungen für diesen Verschluss bilden<br />

die A3- und B1-zeitlichen Hakenverschlüsse<br />

aus dem elbgermanischen Kulturkreis,<br />

die für die Waffengräber charakteristisch<br />

sind (Bemmann 2009, 372, 374, Abb.<br />

11:3, 5 – 9, 12:9, 11).<br />

Zwei mit Filigran und Granulation verzierte<br />

runde Verschlusselemente, davon<br />

eines mit einem Knopfhaken versehen, kamen<br />

im Brandgrab II/1899 aus Hagenow<br />

(Lkr. Ludwigslust) (Voß 2008, 254 – 256,<br />

Abb. 4:1) vor. Es handelt sich um ein Männergrab,<br />

was eindeutig die in seinem Inventar<br />

gefundenen Bewaffnungselemente<br />

beweisen: ein Schwert, Lanze- und Speerspitzen,<br />

Schildbeschläge, Fragmente eines<br />

römischen Helmes und Kettenpanzers und<br />

ein Feuerstahlsatz. Anhand dieser Bewaffnungselemente<br />

und importierter römischer<br />

Gefäße wird dieses Grab in die Stufe B2<br />

datiert (Voß 2006, 32). In seinem Inventar<br />

kamen auch eine Riemen<strong>zu</strong>nge, die dem<br />

Typ O.3 nach Raddatz ähnelt und Trinkhornbeschläge<br />

(Voß 2008, Abb. 3) vor.<br />

Nach <strong>der</strong> Meinung von H.-U. Voß, dem<br />

Verfasser <strong>der</strong> Publikation, in <strong>der</strong> erstmals<br />

die Abbildung <strong>der</strong> erwähnten Verschlusselemente<br />

vorgestellt wurde, könnten sie als<br />

Panzerverschluss dienen (Voß 2008, 254,<br />

256). Als Analogie mit diesen Beschlägen<br />

zeigt <strong>der</strong> Verfasser die ähnlich interpretierten<br />

runden Scharnierverschlüsse aus<br />

Thorsberg (Voß 2008, Abb. 4:2) auf.<br />

Aus Thorsbeg sind auch zwei Paare<br />

rechteckiger Verschlüsse mit steifen Armen

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