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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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158 Marzena J. Przybyła<br />

den Pressblechauflagen <strong>der</strong> Nietfortsätze<br />

von drei an<strong>der</strong>en Riemenapplikationen von<br />

dieser Fundstelle vor (Abb. 47:3– 4). Diese<br />

Ähnlichkeit könnte darauf hinweisen,<br />

dass sie <strong>zu</strong> <strong>der</strong> Beschlaggruppe von einem<br />

Gegenstand, möglicherweise einem Gürtel<br />

gehörten. Zu diesen Beschlägen ist eine<br />

Bronzeplatte, die aus drei dreieckig geordneten<br />

Nieterundscheiben <strong>zu</strong>sammensetzt ist<br />

(v. Carnap-Bornheim, J. Ilkjær 1996b, 303,<br />

Kat. 18.63), sowie zwei Rundbeschläge<br />

mit vier Nietfortsätzen (Engelhardt 1869,<br />

12, 34, Taf. 4:3; v. Carnap-Bornheim, Ilkjær<br />

1996b, 302, Kat. 18.56 – 57) <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen.<br />

Diese Beschläge sind mit vergoldeter<br />

Pressblechauflage verziert, die mit einer<br />

Reihe profilierter Silbernieten angebracht<br />

wurde.<br />

Außer den <strong>zu</strong>sammengesetzten Verschlüssen<br />

mit genietetem Haken sind aus<br />

<strong>der</strong> römischen Kaiserzeit auch wenige<br />

Verschlüsse mit einem gegossenen o<strong>der</strong><br />

geschmiedeten Haken bekannt. Ihre Haken<br />

können mit einem Knopf o<strong>der</strong> einem<br />

Querbalken enden sein. Sie unterschieden<br />

sich dadurch von an<strong>der</strong>en aus <strong>der</strong> älteren<br />

und dem Anfang <strong>der</strong> jüngeren Kaiserzeit<br />

bekannten Gürtelhaken, die sich durch einen<br />

nach unten gerichteten Haken kennzeichnen<br />

(Madyda-Legutko 1990). Alle<br />

Gräber, in denen präzisere chronologische<br />

Indikatoren vorkommen, lassen sich in die<br />

Stufen B2 – C1a datieren. Sie sind aus Südostnorwegen,<br />

aus Norddeutschland, aus<br />

Tschechisches Becken und aus Großpolen<br />

bekannt.<br />

Ein Beispiel <strong>der</strong>artiges Verschlusses ist<br />

<strong>der</strong> mit auf dem Umkreis verteilten drei Nietfortsätzen<br />

und halbkugeligem Hakenknopf<br />

versehene Ring, <strong>der</strong> im Frauengrab aus<br />

Skjælberg (Vestfold) vorkam (Foreningen<br />

til Norske Fortidsmindesmerkers Bevaring<br />

1887 (1888), 50, Kat. 53, Taf. I:6). Das Grab<br />

ist anhand einer in seinem Inventar gefundenen<br />

Nadel des Typs 108 nach Beckmann<br />

und <strong>der</strong> Fibel A.V.108 in die Stufe B2 <strong>zu</strong><br />

datieren (Foreningen til Norske Fortidsmindesmerkers<br />

Bevaring 1887 (1888), 50 – 51,<br />

Kat. 53, Taf. I:5, I:7; Gustafson 1906, Abb.<br />

243, 294c). Dieser Verschluss wird in <strong>der</strong><br />

Literatur als Analogie mit dem Beschlag aus<br />

dem Männergrab 4 aus Øvre Stabu (Oppland)<br />

angeführt (Schetelig 1914, 12 –13,<br />

Abb. 14; Herteig 1955b, Abb. 7B:m; Rygge<br />

1970, Abb. 6:d ). Zu den Gürtelbeschlägen<br />

gehörte möglicherweise auch ein in diesem<br />

Grab gefundener kegelförmiger Knopf<br />

(Rygge 1970, Abb. 6d; Herteig 1955b, Abb.<br />

7B:l; Bemmann, Hahne 1994, 515, Kat.<br />

137), ähnlich mit dem, <strong>der</strong> im Grab F.22<br />

aus Hunn (Østfold) (Resi 1986, Taf. 15:1)<br />

registriert wurde. Im Inventar dieser letztgenannten<br />

Bestattung fehlt jedoch <strong>der</strong> an den<br />

Gürtelriemen genietete Ringverschluss, es<br />

kommt dagegen eine rechteckige Zierscheibe<br />

vor (Resi 1986, Taf. 15:2). Das Grab ist<br />

wahrscheinlich in die Stufe C1a <strong>zu</strong> datieren<br />

(Resi 1986, 73 –74). Grab 4 aus Øvre Stabu,<br />

dessen Inventar wahrscheinlich mit dem<br />

Inventar <strong>der</strong> benachbarten Bestattung teilweise<br />

vermischt ist, ist anhand <strong>der</strong> in ihm<br />

gefundenen Bewaffnung in die Stufe C1,<br />

wahrscheinlich in <strong>der</strong>en früheren Abschnitt<br />

<strong>zu</strong> datieren 40 .<br />

Unter <strong>der</strong>artigen Verschlüssen sind die<br />

Eisenverschlüsse mit am Ende angebrachtem<br />

Querbalken <strong>zu</strong> nennen, die aus den<br />

Männergräber 2 und 76 aus Lužec (Okr.<br />

Mělník) stammen (Abb. 48:5, 11). In beiden<br />

Fällen kamen sie mit an<strong>der</strong>en aus Eisen<br />

gefertigten Gürtelteilen vor. Im Grab<br />

76 erhielt sich ein reicherer Satz, <strong>der</strong> sich<br />

aus einer zweiteiligen Schnalle von rechteckigem<br />

Rahmen und rechteckiger Zwinge,<br />

zwei Riemenbeschläge des Typs J.I nach<br />

40 Beide Gräber vertreten die Gruppen 4 – 5 <strong>der</strong> Waffengräber<br />

nach Illkjær (1990, 385) o<strong>der</strong> die Gruppen<br />

Gutteber und Vennolum nach Bemmann und Hahne<br />

(1994, 515).

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