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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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94 Marzena J. Przybyła<br />

des 2. Jh. n. Chr. immer mehr allgemeine<br />

Verwendung in <strong>der</strong> römischen Armee, sowohl<br />

in <strong>der</strong> Ausrüstung <strong>der</strong> Infanterie als<br />

auch <strong>der</strong> Kavallerie, was u.a. die Reliefs <strong>der</strong><br />

Traian Säule bestätigen (Abb. 1) (Cichorius<br />

1896, Taf. X – XIII, XXXVI – XXXIX,<br />

XL – XLIII, LII, LVI, LXII – LXIV, LXVI,<br />

LXVIII, LXXI – LXXV, LXXVIII, LXXX,<br />

XCIV, XCVII, CI, CV – CVI; 1900,<br />

Abb. 1. Die Darstellung <strong>der</strong> römischen Soldaten mit<br />

den an den Baltei befestigten Schwertern. Traians<br />

Säule (nach Cichorius 1900)<br />

Taf. CVIII – CXVIII, CXXI, CXXIII,<br />

CXXVI, CXXVIII – CXXIX, CXXXI,<br />

CXLI – CXLII, CXLV – CLIII).<br />

Gegen <strong>der</strong> Hälfte des 2. Jh. n. Chr. wurden<br />

die über die Schulter getragenen, <strong>zu</strong><br />

diesen Zeit aus breiteren Riemenstreifen gemachten<br />

Gürtel <strong>zu</strong>r vorherrschenden Form<br />

des Schwertgürtels (Madyda-Legutko 1992,<br />

109; Bemmann, Hahne 1994, 407; Biborski<br />

1997, 258, 259). Diese Wandel ist gut auf<br />

den Reliefs <strong>der</strong> Marcus Aurelius Säule <strong>zu</strong><br />

beobachten, die die Ereignisse <strong>der</strong> Markomannen-Kriege<br />

darstellen (Petersen, Domaszewski,<br />

Cal<strong>der</strong>ini 1896). Es wird vermutet,<br />

dass das im Zusammenhang mit den<br />

Verän<strong>der</strong>ungen steht, die <strong>zu</strong> dieser Zeit in<br />

<strong>der</strong> römischen Ausrüstung eintraten, als die<br />

in <strong>der</strong> frühen Kaiserzeit verwendeten leichten<br />

Schwerter des Gladius-Typs durch die<br />

längere Schwerter des Spatha-Typs ersetzt<br />

wurden. Dem<strong>zu</strong>folge soll die Gewichts- und<br />

Längen<strong>zu</strong>nahme des Schwertes die Trageweise<br />

am breiten Schultergürtel gegenüber<br />

<strong>der</strong> am Leibgürtel begünstigen (Biborski<br />

1997, 258, 249). Der Schultergürtel ermöglichte<br />

auch eine etwas höhere Position <strong>der</strong><br />

Waffe als auf Hüfthöhe (vgl. die Marcus<br />

Aurelius Säule – Petersen, Domaszewski,<br />

Cal<strong>der</strong>ini 1896). Es än<strong>der</strong>t sich auch die<br />

Konstruktion <strong>der</strong> Schwertscheidenelemente,<br />

die ihrer Befestigung an den Gürtel dienten.<br />

Die Ringbän<strong>der</strong> mit Tragringen 3 wurden<br />

allmählich durch den Schwertriemenbügel<br />

ersetzt, durch den <strong>der</strong> Gürtelriemen<br />

durchgeführt wurde (Kaczanowski 1992b,<br />

36). Ein Verschluss dieser Gürtel bildete<br />

meistens eine große mit Durchbruchornamentik,<br />

einem Pressblechbelag o<strong>der</strong> Emalie<br />

verzierte Rundscheibe, die von unten mit<br />

einer Öse o<strong>der</strong> einem Knopf versehen war.<br />

Dieser Verschluss war auf dem Gürtel in <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>der</strong> Schwertscheide angebracht. Derartige<br />

römische Balteusschließe kommen<br />

auch im Barbaricum vor (Abb. 2). Eine beträchtliche<br />

Anzahl ist aus dem Südteil des<br />

elbgermanischen Kulturkreises und dem<br />

Südteil Nordeuropas bekannt. Vereinzelt<br />

kommen sie auch auf dem Gebiet des baltischen<br />

Kulturkreises vor. Sie weisen hier auf<br />

die Rezeption <strong>der</strong> römischen Vorbil<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Tragweise des Schwertes hin. Die Mehrheit<br />

<strong>der</strong> aus dem Barbaricum bekannten römischen<br />

Balteusschließen ist in das Ende<br />

<strong>der</strong> Stufe C1b und die Stufe C2 <strong>zu</strong> datieren<br />

3 Solche Schwertscheideelemente sind noch auf <strong>der</strong><br />

Marcus Aurelius Säule <strong>zu</strong> sehen (Petersen, Domaszewski,<br />

Cal<strong>der</strong>ini 1896, Taf. CII), obwohl die Mehrheit <strong>der</strong><br />

hier dargestellten Schwertscheiden eine an<strong>der</strong>e Konstruktion<br />

<strong>der</strong> Anschnallungselemente <strong>zu</strong> haben scheint.

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