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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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1. Einleitung 1<br />

Zu den Männertrachtelementen, die funktional<br />

mit <strong>der</strong> Bewaffnung verbunden sind,<br />

gehören in <strong>der</strong> römischen Kaiserzeit die<br />

dem Anlegen des Schwertes dienenden<br />

Gürtel. Deren zwei Hauptvarianten bilden<br />

die Leibgürtel und die Schultergürtel, die in<br />

<strong>der</strong> Fachliteratur entsprechend als cingulum<br />

und balteus vertraglich bezeichnet werden<br />

(Oldenstein 1976, 226 – 234; Junkelmann<br />

1991, 161 – 162, 182 – 184; Madyda-Legutko<br />

1992, 111; Bemmann, Hahne 1994,<br />

406 – 408) 2 . Der vorliegende Artikel wird<br />

einige Varianten <strong>der</strong> im Barbaricum gefertigten<br />

Beschläge behandeln, die mit Gürteln<br />

des Typs Balteus in Verbindung gebracht<br />

1 Der vorliegende Artikel wurde im Rahmen des Stipendiums<br />

<strong>der</strong> Kazimierz Salewicz und Marit Jensen<br />

Stiftung geschrieben (2009). Hiermit möchte ich mich<br />

bei Ulla Lund Hansen (Universität Kopenhagen) und<br />

Poul Otto Nielsen (National Museum in Kopehagen)<br />

für die wohlwollende Hilfe bzgl. <strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />

für diesen Studien verwendeten archäologischen Materialien<br />

aus Dänemark bedanken. An dieser Stelle möchte<br />

ich auch Frau Renata Madyda-Legutko (Jagiellonen<br />

Universität Kraków) für inspirierenden <strong>Bemerkungen</strong><br />

<strong>zu</strong> diesem Text meinen besten Dank ausdrücken. Für<br />

die Hilfe in Überset<strong>zu</strong>ng des Textes danke ich Klaus<br />

Cappenberg.<br />

2 Die kritische <strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> solcher Verwendung<br />

bei<strong>der</strong> lateinischen Termini für die Bezeichnung <strong>der</strong><br />

zwei erwähnten Arten <strong>der</strong> Schwertgürtel: Bishop,<br />

Coulston 2006, 106<br />

Marzena J. Przybyła<br />

Recherches Archéologiques<br />

NS 2, 2010, 93–184<br />

ISSN 0137 – 3285<br />

<strong>Bemerkungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>einigen</strong> <strong>lokalen</strong> <strong>Formen</strong><br />

<strong>der</strong> Schwertgürtelschließen vom sog. Balteus-Typ<br />

aus dem Barbaricum1 werden können. Diese Elemente knüpfen<br />

an die Beschläge ähnlicher Schwertgürtel,<br />

die <strong>zu</strong> gleichen Zeit in <strong>der</strong> römischen Armee<br />

getragen wurden, an. Ihr Auftreten im<br />

Barbaricum kann als Einfluss <strong>der</strong> römischen<br />

Vorbil<strong>der</strong> auf die Gestalt <strong>der</strong> barbarischen<br />

Militärausrüstung gelten.<br />

Die Schultergürtel kamen in <strong>der</strong> römischen<br />

Armee anfänglich, im 1. Jh. n. Chr.,<br />

lediglich als Element <strong>der</strong> Offiziertracht<br />

(Junkelmann 1991, 182, 183) vor. Die<br />

Hauptart des Schwertgürtels war in dieser<br />

Periode grundsätzlich ein Leibgürtel. Diese<br />

frühen Baltei hatten meistens die Form<br />

eines schmalen Riemens, <strong>der</strong> an den Tragringen<br />

<strong>der</strong> Schwertscheide befestigt war<br />

(Junkelmann 1991, 182, 183, Abb. 33, 35,<br />

37, 38 – 39, 42 – 43, 46; Bishop, Coulston<br />

2006, 106, Abb. 3 – 4). Solcher Gürtel<br />

konnte einen metallenen zweiteiligen Verschluss<br />

in Form einer birnenförmigen Öse<br />

und eines T-förmigen Hakens haben, wie<br />

das <strong>der</strong> Fund aus Themse in <strong>der</strong> Nähe von<br />

Fulham <strong>zu</strong> bezeugen scheint (Junkelmann<br />

1991, 183) o<strong>der</strong> eine Rundscheibe mit Doppelöse,<br />

wie das im Grab 5 von Ilok, Kroatien<br />

<strong>der</strong> Fall ist (Maršić 2010, 244 – 245,<br />

Abb., vgl. auch: <strong>der</strong> Gürtel aus <strong>der</strong> tiberischen<br />

Zeit von Vindonissa – Dreschler-Erb<br />

2005, Abb. 294)). Diese Art eines schmalen<br />

Balteus fand ab Ende des 1. und <strong>zu</strong> Beginn

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