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Bemerkungen zu einigen lokalen Formen der ...

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104 Marzena J. Przybyła<br />

entdeckten Gräber (Pe<strong>der</strong>sborg, Gr. 2)<br />

stammen. Gewisse Hinweise betreffs <strong>der</strong><br />

Verteilung dieser Beschläge auf dem Gürtelriemen<br />

liefern jedoch die Skelettgräberinventare<br />

aus Uggeløse und Kamienica<br />

Szlachecka.<br />

Im Grab aus Uggeløse wurde die Bestattung<br />

eines Mannes freigelegt, <strong>der</strong> dem, für<br />

Seeland typischen, Bestattungsritus gemäß<br />

auf dem Rücken mit dem Kopf gegen S<br />

gelegt wurde (Thrane 1967, Abb. 5) (Abb.<br />

8:4). Der Knopfverschluss befand sich<br />

ungefähr auf halber Höhe <strong>der</strong> Brust am<br />

Brustbein (Abb. 7:1, 8:1). Unterhalb des<br />

Verschlusses wurden zwei mit Silberblech<br />

verkleidete Bronzebeschläge mit einer<br />

runden Öse und drei Nietenfortsätze gefunden<br />

(Abb. 7:2 – 3, 8:1– 2). Die Beschläge<br />

waren mit den Ösen gegen sich gewendet,<br />

durch die ursprünglich <strong>der</strong> Bolzen des<br />

Verschlusses durchlief. Es ist <strong>zu</strong> vermuten,<br />

dass diese Beschläge an dem Gürtelriemen<br />

genietet waren und <strong>der</strong> Verstärkung <strong>der</strong><br />

Öffnung dienten, durch die <strong>der</strong> Bolzen<br />

des Verschlussknopfes verlief. Mit diesem<br />

Gürtel sind auch zwei silberne, dem Typ<br />

O.9 –12 nach Raddatz vergleichbare Riemen<strong>zu</strong>ngen<br />

verbunden, von denen eine auf<br />

<strong>der</strong> linken Seite des unteren Brustkorbbereiches<br />

des Verstorbenes, und die an<strong>der</strong>er<br />

unterhalb <strong>der</strong> ersten, auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

Gürtellinie gefunden wurde (Abb. 7:4 – 5).<br />

Bei diesem kamen drei in <strong>der</strong> Reihe geordnete<br />

halbkugelige Bronzeknöpfe mit<br />

den Silberkappen vor, die ursprünglich an<br />

dem Gürtelriemen angehaftet waren (Abb.<br />

7:7 – 9, 8:3). Drei weitere in eine Reihe geordnete<br />

Knöpfe dieser Art wurden bei <strong>der</strong><br />

linken Seite des Beckens gefunden (Abb.<br />

7:10, 8:4). Unterhalb des Beckens wurde<br />

eine zweiteilige Bronzeschnalle von<br />

halbrundem Rahmen gefunden, die möglicherweise<br />

<strong>zu</strong> einem Leibgürtel gehörte<br />

(Abb. 7:11). Mit ihr ist wahrscheinlich<br />

die bronzene Riemen<strong>zu</strong>nge <strong>der</strong> Gruppe<br />

J nach Raddatz <strong>zu</strong> verbinden (Abb. 7:6).<br />

Im Falle <strong>der</strong> erwähnten Bronzeschnalle<br />

und <strong>der</strong> bronzenen Riemen<strong>zu</strong>nge ist nicht<br />

aus<strong>zu</strong>schließen, dass sie in einem Zusammenhang<br />

mit dem Schultergürtel standen<br />

und z.B. die Elemente einer <strong>zu</strong>sätzlichen<br />

Regulation seiner Länge o<strong>der</strong> ein Verschluss<br />

eines die Schwertscheide befestigenden<br />

Riemens bildeten (Abb. 9). Weil<br />

dem für Seeland in <strong>der</strong> jüngeren Kaiserzeit<br />

typischen Bestattungsritus gemäß in<br />

dieses Grab kein Schwert eingelegt wurde,<br />

kann man darauf schließen, dass eine<br />

Abschnallmöglichkeit <strong>der</strong> Schwertscheide<br />

von dem Gürtel existiert musste. Das<br />

Vorkommen eines ähnlichen Elementes ist<br />

auch im Falle des erwähnten Schultergürtels<br />

aus Grab 5 aus Kamienica Szlachecka<br />

wahrscheinlich.<br />

Die Knochen <strong>der</strong> im Grab aus Kamienica<br />

Szlachecka bestatten Person waren nur<br />

noch teilweise erhalten, jedoch ist aufgrund<br />

<strong>der</strong> Verteilung des Grabinventars in <strong>der</strong><br />

Grabgrube <strong>zu</strong> vermuten, dass dem auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Wielbark-Kultur angenommenen<br />

Bestattungsritus gemäß <strong>der</strong> Verstorbene<br />

auf dem Rücken, mit dem Kopf gegen<br />

N gelegt wurde. Auch hier wurde keine<br />

Bewaffnung gefunden, was auf lokales<br />

Bestattungsbrauchtum <strong>zu</strong> beziehen ist. Die<br />

mit dem Gürtel verbundenen Elemente kamen<br />

von <strong>der</strong> Kopfhöhe an bis in Kniehöhe<br />

vor, was suggerieren kann, dass dieser<br />

Gürtel auf dem Verstorbenen ausgebreitet<br />

wurde (Tuszyńska 1998, 114, Abb. 1:B)<br />

(Abb. 10:9). Diese Vermutung kann durch<br />

die Rekonstruktion <strong>der</strong> Beschlagverteilung<br />

auf dem Gürtel aus Uggeløse unterstützt<br />

werden, dessen Ausbreitung dieselbe Verteilung<br />

<strong>der</strong> Metallelemente geben könnte,<br />

wie es im Grab aus Kamienica Szlachecka<br />

registriert wurde. Auch hier kamen zwei<br />

runde, wahrscheinlich mit den Ösen ursprünglich<br />

versehene Silberblechbeschläge<br />

vor, die die Funktion <strong>der</strong> Verstärkung

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