Diplomarbeit - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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Kapitel 1<br />
Zusammenfassung<br />
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) stellen ein besonderes Risiko für<br />
Mensch und Umwelt dar. Auf zahlreichen Flächen, vor allem ehemaligen Industriestandorten<br />
wie Gas- und Teerwerken, finden sich mit PAK kontaminierte Böden. Mit Hilfe von<br />
Säulen- und Lysimeterversuchen wird in dieser Arbeit der Einfluß der Temperatur sowie<br />
Fließgeschwindigkeit und Ionenstärke der Perkolationslösung auf die Freisetzung und den<br />
Transport von PAK unter wassergesättigten Bedingungen untersucht. Untersuchungsmaterial<br />
ist ein sandig-lehmiger Schluff, der mit Mineralöl und PAK belastet ist.<br />
In ihrem grundsätzlichen Aufbau entsprechen die Säulenversuche den Anforderungen<br />
der Vornorm prEN 14405 [CEN, 2002] und den Entwürfen DIN V 19736:2001-11 [DIN,<br />
2001] sowie ISO/TC190WG6 [ISO, 2001]. Säulenexperimente wurden bei 15 und 25 °C mit<br />
zwei unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten und Flußunterbrechungen zur Identifizierung<br />
ratenlimierter Freisetzung durchgeführt. Um den Einfluß der Ionenstärke zu prüfen, wurde<br />
mit NaClO4-Lösung (0,02 mol l −1 , stellvertretend für eine Bodenlösung) und entsalztem<br />
Wasser (nach den Vorschriften der Normenentwürfe bzw. stellvertretend für Regenwasser)<br />
perkoliert.<br />
Die Lysimeterstudie stand unter natürlichem Temperaturregime des Versuchsortes <strong>Bayreuth</strong>.<br />
Von sonstigen atmosphärischen Einflüssen abgeschirmt wurde das Lysimeter mit<br />
den gleichen Perkolationslösungen, die für die Säulenversuche Verwendung fanden, künstlich<br />
beregnet.<br />
Als Bedeutsam für PAK-Transport und -Freisetzung erwies sich die Temperaturerhöhung<br />
um 10 °C : Bei hohen Fließgeschwindigkeiten stiegen die Konzentration im Eluat<br />
und die Quellstärke toxischer und cancerogener PAK um bis zu 500 % an. Damit erweist<br />
sich die in den Normentwürfen festgelegte Temperaturspanne für Säulenexperimente als<br />
zu weit. Noch weit stärker wirkt sich der Wechsel der Perkolationslösungen aus. Perkolation<br />
mit entsalztem Wasser führte bei hohen Fließgeschwindigkeiten, wie sie etwa bei<br />
Starkregenereignissen zu erwarten sind, zu einem Anstieg der Kolloidfreisetzung und der<br />
Eluatkonzentration und Quellstärke aller betrachteten PAK. Hervorzuheben ist hier die<br />
Zunahme von cancerogenem und für Wasserorganismen hochtoxischem BaPYR und Bbjk-<br />
FLA um den Faktor 400 bei hoher Fließgeschwindigkeit. Generell scheint sich mit höherer<br />
Fließgeschwindigkeit auch die Quellstärke zu erhöhen. Ergebnisse des Lysimeterversuches<br />
und der Säulenexperimente sprechen dafür, daß sich unter den gewählten Experimentbedingungen<br />
der PAK-Austrag fast ausschließlich auf Kolloide bzw. Partikel größer 0,7 µm<br />
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