Diplomarbeit - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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6.4. SÄULENEXPERIMENTE - DISKUSSION<br />
Beprobung unter Beachtung aller zusätzlichen Widerstände des durchflossenen Systems.<br />
Um den Aufbau eines Überdruckes in der Säule durch zu hohe von der peristaltischen Pumpe<br />
vorgegebene Fließgeschwindigkeiten (z.B. durch ein eventuelles Verstopfen der porösen<br />
Platte am Säulenausgang) zu vermeiden, sollte zukünftig am Säuleneingang ein Druckaufnehmer<br />
eingebaut werden, der mit Hilfe des Steuerungsprogrammes die Umdrehungszahl<br />
der Pumpe soweit zurückfährt, bis wieder der gewünschte Druck erreicht ist. Da Säulenexperimente<br />
sehr zeitaufwendig sind, ist jede Störung des geplanten Experimentablaufes<br />
teuer. Ich empfehle eine unterbrechungsfreie Stromversorgung und Überspannungsschutz<br />
für die komplette Anlage (die Anlagenausfälle während meiner Arbeit betrafen zum Glück<br />
nur den Fraktionssammler).<br />
6.4.1 Chlorid<br />
Chlorid wird retardiert (6.3.3), eventuell durch Anionenausschluß. Es ist in diesem Fall kein<br />
konservativer Tracer, ein Vergleich mit dem Transport der PAK ist schwierig. Außerdem<br />
setzt das untersuchte Bodenmaterial selbst Chlorid frei.<br />
6.4.2 Fließgeschwindigkeit<br />
Die PAK-Konzentrationen des Säuleneluates in Exp2 liegen stets über den entsprechenden<br />
Konzentrationen in Exp1. Der alleinige Einfluß der Fließgeschwindigkeit auf die Konzentration<br />
des Säuleneluates ist nicht sicher, da die Wiederfindungen von Exp2 stets niedriger<br />
sind als die Wiederfindungen von Exp1. Die höheren Konzentrationen in Exp2 könnten<br />
durch die niedrigere Wiederfindung bedingt sein. Am grundsätzlichen Konzentrationsverlauf<br />
ändert sich jedoch auch bei einer angenommenen höhereren Wiederfindung nichts, die<br />
Kurve von Exp2 läge dann nur etwas niedriger. Für die Betrachtung der Quellstärke gilt<br />
dies analog, denn die Quellstärke ist das Produkt aus Konzentration und Fließgeschwindigkeit<br />
(die Masse der Säulenfüllung bleibt konstant und damit hier außer Acht). Einen<br />
deutlichen Einfluß hat die Fließgeschwindigkeit in Verbindung mit anderen Parametern wie<br />
der Ionenstärke. Die Quellstärke ist bei höherer Fließgeschwindigkeit für alle PAK deutlich<br />
größer als bei niedrigerer Fließgeschwindigkeit.<br />
6.4.3 Kreislaufphase für einheitliche Experimentstartbedingungen<br />
Nach dem Ende der Kreislaufphase liegen sämtliche Meßwerte der beiden Experimente<br />
nahezu gleichauf. Das spricht für einheitliche Startbedingungen der Experimente und Beseitigung<br />
möglicher Einbaueffekte! Da Verluste von PAK durch Sorption an das Kreislaufgefäß<br />
und den Magnetrührstab ausgeschlossen sind, empfehle ich mein extrem einfaches<br />
Design (Magnetrührer, Edelstahlkapillare und Braunglasflasche) zur Standardisierung der<br />
Experimentstartbedingungen.<br />
6.4.4 Flußunterbrechung - 1. Hypothese<br />
Eine deutliche Reaktion auf die Flußunterbrechungen zeigen nur die Absorptionsmessungen<br />
bei 254 und 436 nm und DOC (Abb. 6.11). DOC und mit den Wellenlängen 254 und<br />
436 nm detektierte Stoffe werden also ratenlimitiert freigesetzt, das Experimentdesign von<br />
Wehrer und Totsche [2003] ist für den Nachweis ratenlimitierter Freisetzung dieser Stoffe<br />
geeignet. PAK zeigen keine eindeutige Reaktion auf die Flußunterbrechungen. Mögliche<br />
Ursachen: Entweder war der Unterschied der Fließgeschwindigkeiten zu gering bzw. die<br />
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