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Diplomarbeit - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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3.3. TRANSPORT VON PAK<br />

Ionenstärke weit über die Oberfläche der Partikel hinaus und sorgt für Abstoßung (Kolloide<br />

bleiben suspendiert, Transport möglich). Bei niedrigem pH oder hoher Ionenstärke<br />

liegt die Grenze der elektrischen Doppelschicht innerhalb des NOM-Belages auf den Tonpartikeln,<br />

es erfolgt Koagulation. Auch Gamerdinger und Kaplan [2001] fanden Belege<br />

für Kolloidflockung bei hoher Ionenstärke in einem natürlichen Sediment und Bunn et al.<br />

[2002] erzielten eine Kolloidmobilisierung in einem Sedimentkörper durch Erhöhung des<br />

pH-Wertes (NaOH-Zugabe).<br />

DOC<br />

In Böden beziehungsweise im Bodenwasser liegt organische Substanz in vielfältigen Formen<br />

vor: Kolloidal, als makroskopische Partikel oder gelöst. Der Gehalt an organischem Kohlenstoff<br />

einer 0,45 µm-filtrierten wässrigen Probe wird als gelöster organischer Kohlenstoff<br />

(dissolved organic carbon, DOC) bezeichnet. Gelöst heißt hier nur, daß die Fraktion nach<br />

der Filterung noch im Filtrat auffindbar ist, jedoch nicht gelöst im chemischen Sinne. In<br />

zahlreichen Studien wurde die Rolle des DOC als Schadstoffträger bzw. Lösungsvermittler<br />

für hydrophobe Schadstoffe herausgestellt [z.B. Maxin, 1992; Maxin und Kögel-Knabner,<br />

1995]. Totsche [1995] zeigte anhand von PYR und ANT, daß sowohl Co-Transport (erhöhte<br />

Mobilität der Schadstoffe durch DOC) als auch Co-Sorption (geringere Mobilität)<br />

in Betracht kommen. Fließregime und Eigenschaften der Schadstoffe des durchströmten<br />

Mediums können hierfür eine Rolle spielen.<br />

Nach einem Modell von Lee und Kuo [1999] beeinflussen Faktoren wie pH, Ionenstärke,<br />

Zusammensetzung und Konzentration des DOC das Verteilungsgleichgewicht KP von<br />

hydrophoben organischen Schadstoffen (hydrophobic organic pollutant, HOP) zwischen<br />

Wasser (inklusive der an DOC-gebundenen HOP, im Zähler) und Partikeln (im Nenner):<br />

Mit zunehmender Konzentration des DOC erhöht sich KP bis zu einem Maximum, bei<br />

weiterer Erhöhung der DOC-Konzentration verringert sich KP wieder.<br />

Lee et al. [2003] untersuchten den Effekt der Zugabe verschiedener Salze in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen auf den Verteilungskoeffizienten KLHA zwischen freiem PHE<br />

bzw. PYR und Huminsäure (Leonardite Humic Acid, LHA) stellvertretend für DOC. Der<br />

Einfluß der Kationen auf KLAH steigt mit zunehmender Ladungsdichte der Kationen,<br />

Anionen spielen demgegenüber eine geringe Rolle. Bei sehr geringen Ionenstärken nimmt<br />

KLHA mit zunehmender Ionenstärke zunächst ab, dann wieder zu. Bei Ionenstärken größer<br />

als ca. 0,015 mol l −1 (KCl) bzw. größer als 0,005 mol l −1 (MgCl2) ändert sich der Verteilungskoeffizient<br />

mit zunehmender Ionenstärke nur noch wenig, die Konzentration der<br />

nicht mit LHA assoziiert im Wasser vorliegenden PAK liegt etwas höher als ohne Salzzugabe.<br />

Entsprechend seiner Bedeutung für den Stofftransport fordern prEN14405 und<br />

ISO/TC190/WG6 [CEN, 2002; ISO, 2001] bei Säulenexperimenten die Bestimmung der<br />

DOC-Konzentration im Eluat.<br />

3.3.3 Retardation<br />

Bei Durchströmung einer Fließstrecke kann eine vom Wasser transportierte Substanz retardiert<br />

werden. Das bedeutet, daß durch Wechselwirkungen mit dem durchströmten Material<br />

die Verlagerung der Substanz gegenüber dem transportierenden Medium Wasser verzögert<br />

wird. Diese Verzögerung kann ihre Ursache in Adsorption und folgender Desorption haben,<br />

aber auch darin, daß die Wasserlöslichkeit eines Salzes überschritten wird und Fällung erfolgt.<br />

Erst bei sinkender Konzentration im Zustrom erfolgt dann Rücklösung bzw. Desorp-<br />

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