Hinweise für den ärztlichen Gutachter - Deutsche Gesetzliche ...

4.5 Ein begutachtungsrelevantes allgemeines Ver- ● Feststellungen außerhalb
halten des Versicherten vor, nebenbei oder nach den der unmittelbaren Untereigentlichen
Untersuchungshandlungen fällt noch in suchung
die umfassende Befunderhebung. Dazu gehören z. B.
die Art und Weise des Betretens des Untersuchungszimmers
und die Körperhaltung beim Verlassen des
Klinikgebäudes.
Entsprechende Beobachtungen sind deshalb grundsätzlich
im Gutachten zu dokumentieren und zu
bewerten (Ausnahme: gezieltes Provozieren und
Ausspähen bestimmter Verhaltensweisen). Nicht mehr
Teil des Untersuchungsvorgangs ist das zufällige
Treffen (und Beobachten) des Versicherten auf der
Straße.
4.6 Ärztliche Hilfskräfte und weiteres nachgeord- ● Einsatz von Mitarbeitern,
netes Personal können mit einzelnen Untersuchungen Mitwirkung anderer
betraut werden, so weit es deren Sachkunde und die Fachärzte
Schwierigkeit der Begutachtungssache zulassen. Zur
notwendigen Befunderhebung auf anderen Fachgebieten
sind dafür zuständige Ärzte (z. B. Radiologen,
Neurologen) einzuschalten, wozu es grundsätzlich
keiner besonderen Genehmigung des Auftraggebers
des Gutachtens bedarf.
Die Gesamtverantwortung des beauftragten Arztes für
die Befunderhebung (als Bestandteil des Gutachtens)
wird dadurch nicht eingeschränkt. Deshalb sind die
Mitarbeiter zu leiten und zu überwachen; ihre Untersuchungsergebnisse
sind zu prüfen und zu beurteilen
(vor allem hinsichtlich sachgerechter Erzielung, Vollständigkeit,
Schlüssigkeit, Aussagewert für die Gutachtenfragen).
Auf anderen Fachgebieten eingeholte
Befunde sind entsprechend (innerhalb eigener Sachkompetenz)
zu bewerten.
Vgl. auch Nr. 1.7 und 6.7.
4
25