Hinweise für den ärztlichen Gutachter - Deutsche Gesetzliche ...

BESONDERE BEGUTACHTUNGSFÄLLE UND -MATERIEN 8
8.1 Begutachtungen zur Feststellung der Rente für ● Rentengutachten
Versicherte (sog. Rentengutachten) werden in der
Regel formularmäßig erbeten. Hierzu sind in dem
Vertrag Ärzte/UV-Träger u. a. für das chirurgische
Fachgebiet bestimmte Gutachtenvordrucke, mit
standardisierten Fragen und einheitlicher Erstattungsform,
vereinbart worden.
Entsprechende Gutachtenaufträge können erteilt
werden
– zur erstmaligen Rentenfeststellung,
– wegen einer Weitergewährung der Rente nach
Gesamtvergütung oder Rente für zurückliegende
Zeit,
– für die Nachprüfung einer laufenden Rente
(Erhöhung, Minderung oder Entziehung wegen
„wesentlicher Änderung der Verhältnisse“),
– über die Frage der Wiedergewährung einer früher
gezahlten Rente.
Hierbei kann es sich jeweils um eine vorläufige Entschädigung
oder Rente auf unbestimmte Zeit handeln
(vgl. Nr. 9.10).
Vgl. auch Nr. 2.2 (mit Bild) und 6.3.
8.2 Bei den sog. Zusammenhangsgutachten geht es ● Zusammenhangsgutachten
um die (Haupt-)Frage, ob bestimmte Gesundheitsstörungen
(z. B. Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule)
ursächlich auf ein Unfallereignis und
seine Verletzungsfolgen (z. B. Sturz mit Prellung des
Rückens) zurückzuführen sind. Diese Beurteilung hat
sich nach dem zentralen (unfallversicherungsrechtlichen)
Rechtsbegriff der rechtlich wesentlichen
Bedingung auszurichten (vgl. Nr. 9.4).
Gutachten zur Zusammenhangsfrage werden in freier
Form angefordert. Soweit das Kausalitätsproblem
nicht im Vordergrund der gutachtlichen Gesamtklärung
steht (vielmehr z. B. die Verschlimmerung von
Gesundheitsstörungen), ist es beim hauptsächlichen
Begutachtungsgegenstand (z. B. in einem Formular-
Rentengutachten) mit zu prüfen.
Vgl. auch Nr. 2.2 (mit Bild S. 12).
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