Hinweise für den ärztlichen Gutachter - Deutsche Gesetzliche ...

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Zu Nr. 6.4 ff.:
Gutachtlich-methodische Abfassungsregeln
1. Wiedergabe von Informationen und Befunde:
– Kenntlichmachung der aus fremden Feststellungen übernommenen
Umstände und der eigenen Erhebungen (insbes.
Befunde),
– Unterscheidung der Äußerungen des Begutachteten von
objektiven Untersuchungsergebnissen,
– weitgehend wörtliche Wiedergabe der Angaben von
Beschwerden („Klagen“),
– klare Bezeichnung der Verdachtsdiagnosen gegenüber
unzweifelhaften Tatsachen (z. B. sichere Befunde).
2. Darstellung der Beurteilungen:
– Offenlegung der angewandten Erfahrungssätze und des
besonderes wissenschaftlichen Ansatzes,
– Diskussion widerstreitender Lehrmeinungen und Begründung
des eigenen Standpunktes,
– kritische Würdigung früherer ärztlicher Feststellungen und
Beurteilungen (z. B. fremde Diagnosen).
3. Beschreibung des Unfallfolgezustandes:
– Stichwortartige Aufzählung der Funktionsstörungen, mit
Voranstellung der schwersten Unfallfolgen,
– Auflistung der Befunde nach den verschiedenen Verletzungsarten
bei Mehrfachverletzungen,
– detaillierte Beschreibung der (erklärbaren) Schmerzen, nur
Ungefähr-Angabe von (z. B. cm-)Messgrößen.
4. Diktion der Aussagen:
– Wiedergabe der als negativ angesehenen oder nachteiligen
Feststellungen in möglichst schonender Weise,
– Vermeidung subjektiv gefärbter oder mit einer bestimmten
Tendenz verbundener Ausdrücke (z. B. Aggravation),
– Übersetzung bzw. Erläuterung nicht geläufiger Fachausdrücke
und Diagnosen.