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Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ...

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nicht-weisse Bevölkerung ist weiterhin benachteiligt <strong>und</strong> lebt oft in kümmerlichen<br />

Verhältnissen. Viele Kinder landen auf der Strasse, wo sie oft Opfer leerer<br />

Versprechungen skrupelloser Menschenhändler werden. Gerade sie bekommen die<br />

Schattenseiten der boomenden <strong>Tourismus</strong>industrie am härtesten zu spüren. Während in<br />

vielen asiatischen Ländern die Gesetze gestrafft wurden, gibt es seitens der<br />

Südafrikanischen Regierung bislang keine konkreten Regelungen. 24<br />

1.4. Faktoren, welche Kinderprostitution <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

fördern<br />

Alle vorgängig, <strong>im</strong> Zusammenhang mit Kinderprostitution <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> erwähnten<br />

Zieldestinationen, weisen verschiedene Merkmale auf, welche die Entwicklung des<br />

Prostitutionsgeschäftes begünstigen. Will man das Problem verstehen <strong>und</strong> bekämpfen,<br />

muss man die Problematik in seiner gesamten Komplexität anschauen. 25<br />

1.4.1. Erfahrung der Kolonisation<br />

Viele betroffene Länder haben eine koloniale Vergangenheit. Sie sind <strong>von</strong> den<br />

Eroberungszügen aus dieser Zeit sowohl wirtschaftlich wie auch sozial geprägt. Ihre<br />

Politik <strong>und</strong> Wirtschaft ist, mit Ausnahme <strong>von</strong> Thailand, auf die Interessen dritter<br />

ausgerichtet. Fast könnte man sagen, dass die Prostitutionstouristen in die Fussstapfen<br />

der „Herrenmenschen“ <strong>im</strong> Kolonialismus treten. Ein Zitat <strong>von</strong> Martha Mamozai bringt dies<br />

deutlich zum Ausdruck: „Herr sein heisst: obenauf zu sein <strong>und</strong> auf Unterworfene<br />

herabzublicken; Herr sein heisst: Damen beschützen <strong>und</strong> Weiber zu gebrauchen; Herr<br />

sein heisst: dafür sorgen, dass der eigene Nutzen zum Gemeinwohl erklärt wird.“ 26<br />

1.4.2. Krieg/Militärstützpunkte<br />

In mehreren Ländern, in denen heute das Prostitutionsgeschäft floriert, befanden sich in<br />

Folge eines Krieges Militärstützpunkte. So waren während des Vietnam- <strong>und</strong><br />

Koreakrieges die wichtigsten U.S.-amerikanischen Militärstützpunkte in Thailand <strong>und</strong> auf<br />

den Philippinen. Auch in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh stieg auf<br />

24 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrika#Wirtschaft, 02.06.2007<br />

Vgl. Terre des hommes: „Ware Kind, Kinderhandel“, 1. Auflage 2002, S. 22ff<br />

25 Vgl. Wuttke, 1998, S. 46ff<br />

Vgl. http://www.ecpat.de/uploads/media/Dossier_CC.pdf, 02.06.2007<br />

Vgl. http://www.trouble-in-paradise.de/druck/p_text0304.html, 27.05.2007<br />

Vgl. C. Berker & H.-M. Grosse-Oetringhaus: „Getäuscht, verkauft, missbraucht“, 2003, S. 15ff<br />

26 Wuttke, 1998, S. 46ff<br />

1. Teil – Einleitung in die Thematik 7 / 43

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