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Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ...

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1.5. Die Opfer<br />

Kinderprostituierte befinden sich in der Hierarchie der Prostituierten zu unterst. Wollen<br />

die Männer erwachsene Prostituierte oft wieder treffen, behandeln diese während ihres<br />

Aufenthalts wie eine Partnerin oder „verlieben“ sich gar in diese, ist das bei <strong>Kindern</strong><br />

meist anders. Kinder werden sowohl <strong>von</strong> Vermittlern sowie auch <strong>von</strong> Freiern nicht selten<br />

komplett vergegenständlicht. Sie sind den schl<strong>im</strong>msten <strong>und</strong> brutalsten Bedingungen<br />

ausgesetzt <strong>und</strong> sehen, wenn überhaupt, nur wenig vom Geld der Freier. Vielfach werden<br />

sie durch Gewalt oder Einfluss <strong>von</strong> Drogen dazu gebracht, sich ruhig zu verhalten <strong>und</strong><br />

das zu tun, was <strong>von</strong> ihnen verlangt wird. Viele Kinder greifen auch selbst zu Drogen, um<br />

dem psychischen sowie auch physischen Schmerz zumindest etwas entfliehen zu<br />

können. Sie sind nicht nur der Gewalt der Zuhälter, sondern auch jener der Freier<br />

machtlos ausgesetzt. Dazu kommt, dass die Straftäter ihre Macht an den wehrlosen<br />

<strong>Kindern</strong> auf brutalste Weise demonstrieren. Auch werden manche Kinder dazu<br />

gezwungen, an einem Tag bis zu 15 Freier zu bedienen. Unzählige sich prostituierende<br />

Kinder weisen in Folge dessen schwere Verletzungen an den Geschlechtsteilen auf.<br />

Nicht zuletzt durch diese Verletzungen, sind sie auch anfälliger für<br />

Geschlechtskrankheiten. In Thailand ist mittlerweile jedes zweite Kind, das <strong>von</strong> einem<br />

Bordell befreit wird, mit dem HI-Virus infiziert. Die Lebenserwartung der<br />

Kinderprostituierten ist extrem tief. Wenn sie diese Folter überleben, tragen sie ein<br />

Leben lang tiefe seelische <strong>und</strong> körperliche W<strong>und</strong>en mit sich. 27<br />

1.6. Die Täter<br />

Noch <strong>im</strong>mer stellen die einhe<strong>im</strong>ischen Täter die grösste Gruppe dar, wenn es um die<br />

kommerzielle <strong>sexuelle</strong> <strong>Ausbeutung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> geht. Das bedeutet jedoch noch lange<br />

nicht, dass Touristen, welche Kinder sexuell misshandeln dadurch entlastet werden. Im<br />

Folgenden geht es darum aufzuzeigen, wie der Reisende, welcher sich <strong>im</strong> Urlaub an<br />

<strong>Kindern</strong> vergreift, zu charakterisieren ist.<br />

Vor allem früher wurden die Prostitutionstouristen als dicke, alte, hässliche Männer<br />

dargestellt, welche in ihrem Herkunftsland keine Frau finden. Noch heute ist dieses Bild<br />

weit verbreitet. Zwar ist der Täter tatsächlich zu ca. 95 Prozent männlich, aber es sind<br />

durchaus auch viele Männer darunter, welche in ihrem He<strong>im</strong>atland erfolgreich <strong>im</strong><br />

27 Vgl. Minninger, 2004, S. 26ff<br />

Vgl. http://www.bpb.de/publikationen/1SRPEM,4,0,Vpm_Sextourismus_zur_Kinderpornografie.html<br />

1#art4, 31.01.2007<br />

1. Teil – Einleitung in die Thematik 10 / 43

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