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Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ...

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3. Teil – Der Code of Conduct in der<br />

Schweizer Reisebranche<br />

Nachdem der Code of Conduct bereits in verschiedenen anderen europäischen Staaten<br />

unterzeichnet wurde, geschah dies <strong>im</strong> November 2003 erstmals in der Schweiz. Der<br />

Tour Operator Hotelplan entschied sich damals für die Unterzeichnung.<br />

Ungefähr drei Jahre später, <strong>im</strong> Herbst 2006, entschied sich dann auch der Reisekonzern<br />

Kuoni für die Annahme des Code of Conduct in seinem Unternehmen. Der dritte grosse<br />

Konzern in der Schweiz TUI Suisse hat den Kodex bis anhin zwar noch nicht selbst<br />

unterschrieben, engagiert sich aber <strong>im</strong> Rahmen der World of TUI auch für die<br />

Umsetzung <strong>von</strong> aktiven Massnahmen zum Schutz der Kinder.<br />

Das Engagement der Schweizer Reisebranche ist bitter nötig. Gerade Ende 2006 kam<br />

ein Bericht der UNICEF über die kommerzielle <strong>sexuelle</strong> <strong>Ausbeutung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> in<br />

Kenia heraus. Aus dem Report geht hervor, dass die Schweizer dort mit 12% die<br />

viertgrösste Gruppe ist, wenn es um den Missbrauch <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> geht. Diese Zahl ist<br />

erschreckend, vor allem wenn man bedenkt, dass die Schweiz nicht die viertgrösste<br />

Anzahl an Reisenden generell nach Kenia generiert. Die Information an die<br />

Leistungsträger (z.B. Hotels) ist enorm wichtig, denn noch <strong>im</strong>mer hält ein grosser Teil der<br />

kenianischen Bevölkerung diese Zustände für „normal“ oder zumindest „tolerierbar“. 1<br />

3.1. Das Steuergremium der Schweiz<br />

Im Rahmen des Pilotprojektes <strong>von</strong> Hotelplan wurde in der Schweiz ein „R<strong>und</strong>er Tisch“<br />

initiiert. Ziel war es, das Engagement zum Schutz der Kinder <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> gezielt zu<br />

stärken. ECPAT Switzerland <strong>und</strong> Deutschland, der Arbeitskreis für <strong>Tourismus</strong> <strong>und</strong><br />

Entwicklung akte <strong>und</strong> Vertreter <strong>von</strong> Hotelplan gehörten dazu. Man hoffte noch weitere<br />

Vertreter <strong>und</strong> Vertreterinnen aus <strong>Tourismus</strong>wirtschaft, <strong>Tourismus</strong>verbänden,<br />

Fachausbildung, B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen, NRO’s <strong>und</strong> Strafverfolgungsbehörden an den<br />

r<strong>und</strong>en Tisch zu holen.<br />

Mittlerweile hat es „Kinderschutz Schweiz“ geschafft ein hochkarätiges Steuergremium<br />

mit Vertretern <strong>und</strong> Vertreterinnen aus Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Politik zu gründen.<br />

Ziel <strong>und</strong> Zweck dieses Ausschusses ist, die Problematik in einen gesellschaftspolitischen<br />

1 http://www.swissinfo.org/ger/suche/detail/Kinderprostitution_in_Kenia_mit_vielen_Schweizer<br />

_Freiern.html?siteSect=881&sid=7366631&cKey=1166608115000, 05.06.2007<br />

3. Teil – Der Code of Conduct in der Schweizer Reisebranche 22 / 43

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