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Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ...

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nachdenklich gest<strong>im</strong>mt, denn es ist ein extrem aufwühlendes Thema. Ich merke das<br />

selbst, wenn ich mich auf einen Kurs vorbereite. Man kann es fast nicht an einem Stück<br />

machen, weil man eine Wut kriegt <strong>und</strong> einen Aktionswillen - man will sofort die Welt<br />

verändern. Bei den Produktmitarbeitern oder überhaupt bei den Mitarbeitern ist das<br />

Thema nach einer solchen Schulung extrem präsent. Leider wird es aber <strong>im</strong> Alltag <strong>im</strong>mer<br />

wieder mit den aktuellen Sachen zugeschüttet. Wir probieren dann <strong>im</strong>mer wieder zu<br />

reminden <strong>und</strong> zu sagen „vergesst nicht, wenn ihr be<strong>im</strong> Hotelier seit, wenn ihr an Kursen<br />

seit… Agiert, macht“ etc. Das Problem soll <strong>im</strong>mer wieder in Erinnerung gerufen werden.<br />

Die Schulung der sonstigen Mitarbeiter ist, wie gesagt, ein laufender Prozess. Wir haben<br />

am Anfang einen Einführungstag organisiert, an welchem sämtliche Mitarbeiter am<br />

Hauptsitz über das was wir hier machen informiert wurden. In einem ersten Teil sind<br />

dann alle Product Managers geschult worden. Das sind die Personen, welche mit den<br />

Hoteliers Verträge verhandeln <strong>und</strong> in diesem Sinne, neben den Reisleitern, die<br />

wichtigsten sind. Sie sind vor Ort in den Destinationen <strong>und</strong> können dort unsere<br />

Bedingungen auch klar durchboxen. Als Zweites waren es dann die Reiseleiter. Da diese<br />

aber nicht 10-20 Jahre bleiben, sondern den Job vielleicht 2-3 Jahre ausführen, muss<br />

man schon allein aus diesem Gr<strong>und</strong> <strong>im</strong>mer am Ball bleiben. Die Reiseleiter sind<br />

diejenigen, welche vielleicht direkt am Ort kontaktiert werden oder welche selber etwas<br />

sehen. Deshalb werden auch sie laufend geschult.<br />

SM:<br />

Im Monitoring Bericht 2004 steht, dass die Mitarbeiter die Bekämpfung des Problems<br />

zwar als sehr wichtig empfinden. Sie haben aber trotzdem das Gefühl, dass andere<br />

Faktoren (z.B. Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in den betroffenen Destinationen) einen grösseren<br />

Einfluss nehmen können. Hat sich dieser Punkt mittlerweile gewandelt? Sieht man jetzt<br />

vermehrt ein, dass man selbst auch etwas zum Schutz der Kinder beitragen kann?<br />

CM:<br />

Ich denke, dass am Anfang auch eine gewisse Unsicherheit mitgespielt hat. Man hat sich<br />

die Frage gestellt, ob man jetzt dem K<strong>und</strong>en auf die Finger schlagen muss. So nach dem<br />

Motto „Ist es denn unsere Aufgabe?“ Es ist an <strong>und</strong> für sich eine sehr riskante Sache, vor<br />

allem direkt vor Ort etwas zu machen. Ich denke aber, dass die Akzeptanz gestiegen ist,<br />

sie aber schon früher gross war. Es klingt ein bisschen ernüchternd in dem Reporting. Es<br />

spielt sicherlich auch die Ernüchterung mit, dass man ein kleiner Teil der<br />

Anhang IX

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