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Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ...

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erstellt <strong>und</strong> aufgebaut. Zuerst hat man Trainer ausgebildet. Diese haben in den Hotels<br />

vom Tellerwäscher bis zum Manager alle ausgebildet <strong>und</strong> sensibilisiert. Das Ganze in<br />

Zusammenarbeit mit dem Ministerium für <strong>Tourismus</strong> in Kenia. Das ist der schwierigste<br />

Teil des CoC. Man muss sich vorstellen, dass jemand der nach Kenia oder Brasilien reist<br />

um der Prostitution mit <strong>Kindern</strong> zu frönen, nicht nur einmal <strong>im</strong> Jahr geht, sondern drei bis<br />

vier Mal pro Jahr. Ich als Hotelier habe also hier einen Stammk<strong>und</strong>en, welcher mir drei<br />

bis vier Mal <strong>im</strong> Jahr ein oder zwei Wochen Ferien bezahlt <strong>und</strong> dem muss ich jetzt auf die<br />

Füsse trampeln <strong>und</strong> verliere die vier Mal Z<strong>im</strong>merbelegung. Das ist das Dilemma, womit<br />

die Hoteliers zum Teil konfrontiert sind. Nichts desto trotz ist man auf gutem Wege.<br />

ECPAT hat nun realisiert, dass es zwar die Aufgabe <strong>von</strong> jedem einzelnen<br />

Unterzeichnenden ist hier Schritte zu ergreifen, dass es aber einfach keinen Sinn macht,<br />

wenn HP in diesem Jahr Kenia macht, Kuoni ein Projekt in Thailand etc. Das ist<br />

gegenüber den lokalen Leistungsträgern nicht glaubwürdig. Der sagt sich: „ja gut, HP hat<br />

wieder irgendeinen Ecken ab <strong>und</strong> wir müssen hier Kurse machen“. Dann kommt <strong>im</strong><br />

nächsten Jahr plötzlich TUI <strong>und</strong> dann z.B. Thomas Cook etc. Dies wird in Zukunft<br />

koordiniert. ECPAT legt fest, 2008 kümmern wir uns beispielsweise. um ein Projekt in<br />

Brasilien. Dann setzen alle Unterzeichnenden zusammen in diesem Land ihre Energie<br />

ein/investieren ihre Arbeit. Und an hand <strong>von</strong> dem kann man jetzt Thailand, Brasilien,<br />

Kenia, Philippinen etc. bearbeiten. Das war auch die Erfahrung in Kenia. Die Arbeit war<br />

zum einen erfolgreich, vor allem mit den Hotels, mit welchen wir schon gut<br />

zusammenarbeiten. Es war aber auch sehr schwierig <strong>und</strong> zeitintensiv, weil man halt<br />

dann wirklich nur unsere Vertragshotels wirklich kontaktieren <strong>und</strong> Druck ausüben konnte.<br />

Wenn man diesen Aufwand schon betreibt, wäre es sinnvoller, man könnte wirklich<br />

flächendeckend arbeiten.<br />

SM:<br />

Wie sind die Reaktionen aus diesen Ländern?<br />

CM:<br />

Sehr positiv. Das ist ein wichtiger Punkt. Klar ist das die drittgrösste Einnahmequelle des<br />

organisierten Verbrechens nach Drogen- <strong>und</strong> Waffenhandel, aber die Leute vor Ort<br />

haben die Nase voll. Es gibt da ein w<strong>und</strong>erschönes Beispiel aus Kambodscha. Dort<br />

haben sich die Taxifahrer zusammengeschlossen/organisiert <strong>und</strong> haben einen Kleber<br />

kreiert, welchen sie auf ihr Taxt kleben. Mit diesem Kleber zeigen sie ganz klar, dass sie<br />

Anhang IX

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