28.01.2013 Aufrufe

Ausgabe 3/2010 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 3/2010 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 3/2010 - Deutsche Olympische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Weltmeisterschaft der Politik:<br />

Fußballfest zwischen Ängsten und Hoffnungen von Günter Deister<br />

Politik und Sport sind ein ungleiches Paar. Die Politik<br />

bestimmt die Umweltbedingungen und den Raum, in<br />

dem Sport ausgetragen wird. Der Sport kann politische<br />

Entwicklungen befördern und Einfluss nehmen auf ökonomische,<br />

soziale und kulturelle Rahmenbedingungen; seine<br />

symbolhafte Wirkung ist beträchtlich. Wenn die Politik auch<br />

die Regeln für den Sport festsetzt und ihn instrumentalisiert,<br />

wird er zu ihrem Büttel. Wenn der Sport über seine Grenzen<br />

geht, wird er gefährlich und schädlich. Einen unpolitischen,<br />

unabhängigen Sport gibt es nicht. Er ist immer auch ein<br />

Seismograph für politische Wirklichkeit.<br />

14<br />

All das und noch mehr trifft auf die bevorstehende Fußball-<br />

Weltmeisterschaft in Südafrika zu. Sie wird zu einem einzigen<br />

Seminar über die Wechselwirkungen von Politik und Sport.<br />

Man kann sagen: Seit den von den Nationalsozialisten 1936<br />

in Berlin missbrauchten <strong>Olympische</strong>n Spielen als Veranstaltung<br />

völkischer Überlegenheit und dazu noch den Boykott-<br />

Spielen 1980 in Moskau als Ausdruck zweier sich bekämpfender<br />

politischer Blöcke war keine Großveranstaltung des Sports<br />

so politisch wie die WM <strong>2010</strong>. Es geht dabei auch um den<br />

Versuch, Wunden zu heilen, Rassenschranken zu überwinden<br />

und nationale Identität zu erzeugen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!