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Ausgabe 3/2010 - Deutsche Olympische Gesellschaft

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Zwei Jahrzehnte darf sich der Spitzensport<br />

hierzulande wieder als "gesamtdeutsch"<br />

bezeichnen, und aller berechtigter und<br />

überzogener Kritiken am früheren ostdeutschen<br />

"Medaillenproduktions-System nach Staatsplan"<br />

zum Trotz scheint mittlerweile eine Erkenntnis<br />

unleugbar: Strategisch ist es sehr sinnvoll<br />

gewesen, das Konglomerat der ehemaligen<br />

Kinder- und Jugendsport-Schulen (KJS) zu<br />

adaptieren und dem bundesdeutschen Leistungssport in<br />

modifizierter Form als wichtige Größe einzuverleiben. Insgesamt<br />

40 "Eliteschulen des Sports" existieren momentan in<br />

unterschiedlicher Form und Gestalt bis hin zum Verbund<br />

mehrerer Schulen in derselben Stadt. Wie gut diese Spezialeinrichtungen<br />

funktionieren, wie groß - bei allem Nutzen -<br />

noch die qualitativen Unterschiede sind und wo der Hebel zur<br />

Optimierung anzusetzen ist, das soll eine gründliche Evaluierung<br />

noch in diesem Jahr herausfinden. Die Analyse ist dringend<br />

geboten, um über dem Erfolg des "Gesamtsystems<br />

Eliteschule" mit seinem besonderen Profil für junge Leistungssportler<br />

nicht die Augen vor Mängeln und suboptimalen<br />

Bedingungen an den einzelnen Standorten zu verschließen.<br />

Naiv wäre zu meinen, dass überall und immer schon Elite drin<br />

ist, wo Elite drauf steht.<br />

Diesen kritischen Blick stets zu pflegen und nicht in Zufriedenheit<br />

zu erstarren, dies ist nicht zuletzt das Verdienst des<br />

wichtigsten Sponsors aus der Wirtschaft. Der <strong>Deutsche</strong> Sparkassen-<br />

und Giro-Verband (DSGV) unterstützt die Eliteschulen<br />

bereits seit 1997, also seit der Begründung<br />

dieses bundesdeutschen Fördersystems. Der<br />

Zentralverband ist somit ein Partner des deutschen<br />

Sports, dem nicht nur die aktuellen<br />

Olympiamannschaften am Herzen liegen, sondern<br />

der zugleich systematisch zur Entwicklung<br />

und zum Aufbau des deutschen Teams beiträgt<br />

und vor diesem Hintergrund bereits in der<br />

Vergangenheit einige kritische Überprüfungen<br />

des Eliteschul-Systems und seiner einzelnen<br />

Standorte maßgeblich initiierte und vom organisierten<br />

Sport regelrecht einforderte. Dies wird<br />

der Sponsor auch weiterhin so halten. Erst recht,<br />

nachdem Anfang vorigen Jahres der Kanu-<br />

Olympiasieger Andreas Dittmer nach dem Ende<br />

seiner großartigen sportlichen Karriere ins<br />

Ressort "<strong>Gesellschaft</strong>liches Engagement und<br />

Veranstaltungsmanagement" wechselte und<br />

beim DSGV nunmehr ein ausgewiesener Fachmann,<br />

der einst selbst eine Eliteschule besuchte,<br />

im Ressort Sportsponsoring und Sportförderung<br />

tätig ist.<br />

"Gerade in Einzelsportarten ist meines Erachtens<br />

heute gar kein anderer Weg mehr möglich,<br />

um ganz nach oben zu kommen. In diesen<br />

32<br />

Die Eliteschulen und<br />

Unverzichtbares Strukturelement<br />

Sportarten ist das System der Eliteschulen des Sports alternativlos",<br />

lautet die generelle Einschätzung des Experten. Ungeachtet<br />

dessen gelte es, "dieses wichtige Strukturelement im<br />

Blick zu behalten und zukunftsfähig zu gestalten". Wobei der<br />

Fokus möglichst nicht auf das "System Eliteschulen"<br />

beschränkt werden sollte. Schließlich existiert es nicht im<br />

luftleeren Raum. Vielmehr ist es existenziell eingebunden in<br />

ein "Vorher" und ein "Nachher". Gelingt es nicht, stets genügend<br />

hoffnungsvolle Nachwuchssportler für diese spezielle<br />

Schulform zu gewinnen, trocknet sie aus. Und sie würde am<br />

anderen Ende veröden, wenn es nicht gelingt, den potentiellen<br />

Medaillengewinnern von morgen auch nach dem Abitur<br />

oder einem anderen Schulzeugnis mit Hilfe von Bundeswehr,<br />

Wirtschaft oder Universitäten weiterhin professionelle leistungssportliche<br />

Rahmenbedingungen zu ermöglichen.<br />

Was den Prozess der bevorstehenden Evaluation des Systems<br />

im engeren Sinne anlangt, verstehe sich der Sparkassenverband<br />

Dittmer zufolge "als Partner, der Wert darauf legt, dass<br />

die Qualitätskriterien an diesen Schulen in der Praxis tatsäch-

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