Ausgabe 3/2010 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Die olympische Nummer 1:<br />
Kann die Leichtathletik diese Position noch behaupten?<br />
Von Michael Gernandt<br />
Es gibt in der bizarren, zuweilen widersprüchlichzerklüfteten<br />
Welt des olympischen Sports: ja, eine<br />
Hierarchie der Disziplinen. Bestimmt wird sie nicht<br />
etwa von der Allmacht der Medien, höchstens ein bisschen,<br />
sondern natürlich von der Weltregierung des Spitzensports,<br />
vom Internationalen <strong>Olympische</strong>n Komitee (IOC). Die Herren<br />
der Ringe legen fest, wer oben steht und wer unten, wer<br />
König, Bauer, Bettelmann ist. Was die Internationalen Föderationen<br />
(IF) der Sommersportarten betrifft, liegt eine Einteilung<br />
in fünf Kategorien vor. Sie bilden eine Rangliste, in der<br />
notiert ist, wem das IOC von seinen Vierjahreseinnahmen aus<br />
TV-Rechten und Sponsorenpool "TOP" wie viele Dollar überweist.<br />
Über allen thront der Internationale Leichtathletik-<br />
26<br />
Verband IAAF, es folgen sieben IFs der B-Gruppe, darunter<br />
unter anderen Schwimmen, Turnen, Basketball, Fußball und<br />
Tennis. Zur Kategorie C gehören vier, zu D 14 und zu E zwei<br />
(Triathlon, Taekwondo).<br />
Die IAAF ist seit 1999 Tabellenführer; damals war es ihrem<br />
Präsidenten Primo Nebiolo kurz vor seinem Tod gelungen,<br />
das IOC, das von diesem Zeitpunkt an auch seine Sponsorengelder<br />
an die IFs weitergab, über den Tisch zu ziehen. Der<br />
Italiener bekam damals von Ringechef Juan Antonio Samaranch<br />
zugesichert, das im Vergleich zu den B-Verbänden fast<br />
Dreifache aus dem TOP-Topf kassieren zu dürfen. Lediglich<br />
die TV-Gelder verteilt das IOC unter allen gleich. In Zahlen: