View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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7-109<br />
Eacc = 8 MV/m und erlaubt eine Untersuchung der LKV-Kompensation gemäß der<br />
theoretischen Auslegungen.<br />
Auch bei diesem reduzierten Feld zeigte sich bereits ohne LKV-Kompensation die Anregung<br />
der stärksten mechanischen Eigenschwingung, hervorgerufen durch die Pulsung (Abb. 7.20:<br />
blaue Kurve). Durch eine Vorsteuerung (grüne Kurve) der schnellen Piezo-Translatoren<br />
konnte die LKV deutlich reduziert werden, ohne zusätzliche Anregung der mechanischen<br />
Resonanz (rote Kurve). Die sich ergebende Restabweichung der Phase liegt innerhalb des<br />
I/Q-Regelbereichs. Somit konnte gezeigt werden, dass die außerhalb des Kryostaten montierte<br />
schnelle Tuning-Einheit aus Piezo-Translatoren die gestellten Anforderungen erfüllt und eine<br />
Kompensation der LKV ermöglicht.<br />
7.2.4 Messungen zur HF-Regelung<br />
Trotz der hohen Empfindlichkeit des Typ I-Prototypen gegenüber mechanischen<br />
Eigenresonanzen und hoher LKV konnten erste Messungen zur I/Q-Regelung bei reduziertem<br />
Feld durchgeführt werden. Der variable Koppler wurde hierzu unter Berücksichtigung der<br />
Strahlanforderungen für COSY auf eine externe Güte von Qext = 3,5*10 6 eingestellt. Im ersten<br />
Fall wurde die Vorlaufleistung im Sinne einer Störaufschaltung um 4 dB für die Dauer von<br />
10 ms erhöht. Das sich einstellende Beschleunigungsfeld reduzierte die Phase durch die LKV<br />
um ca. 15°. Die Messungen an der Feldsonde mittels eines Netzwerkanalysators geben dabei<br />
nicht nur Auskunft über die Amplitude, sondern auch über die sich einstellende Phase in<br />
Bezug auf die ungestörte Ausgangsleistung des HF-Generators. Der Vergleich zwischen der<br />
ungeregelten und der noch nicht optimierten I/Q-geregelten Messung ergab eine resultierende<br />
Regelabweichung von +1 dB und -3° unter Berücksichtigung des Rauschanteils. Dies<br />
entspricht in etwa einer 10%-Feldgenauigkeit und erfordert eine Anpassung der<br />
Regelparameter zur Erzielung der notwendigen Regelabweichungen von +/-0,5% in der<br />
Amplitude und +/-0,5° in der Phase.<br />
Eine weitere Untersuchung wurde unter Einbeziehung der Pulsungs-Einheit (Kapitel 5.3.3)<br />
durchgeführt. Die Vorlaufleistung wurde ausgehend von einem CW-Sockelwert um 10 dB im<br />
Puls angehoben, während gleichzeitig das Feldsondensignal am I/Q-Demodulator um 10 dB<br />
reduziert wurde. Dadurch wurde der I/Q-Regelkreis im Idealfall immer am gleichen<br />
Arbeitspunkt betrieben. Ohne I/Q-Regelung (Abb. 7.21 a)) erkennt man den Anstieg des<br />
Feldes (Feldsonde) gemäß der Zeitkonstante, bestimmt durch die externe Güte Qext und<br />
konstante Vorwärtsleistung sowie die Änderung der Phase durch die LKV. In Abb. 7.21 b) ist<br />
das Kavitätsverhalten unter Einbeziehung der I/Q-Regelung dargestellt. Der Triggerpunkt<br />
TP1 markiert die Zeit, zu der die I/Q-Regelung eingeschaltet wird, während mit TP2 die<br />
Aktivierung der Pulsung gekennzeichnet ist. Zum Zeitpunkt TP3 wird sowohl die I/Q-<br />
Regelung als auch die Pulsung deaktiviert.