12.02.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

∆f<br />

f<br />

4-41<br />

→<br />

2<br />

→<br />

1 ⎛<br />

⎜<br />

µ 0 ε 0<br />

≈ − H E<br />

W ∫ −<br />

2 ⎜<br />

∆V<br />

⎝ 2 2<br />

2<br />

⎞<br />

⎟dV<br />

. (4.9)<br />

⎟<br />

⎠<br />

Am Ort höchsten Magnetfeldes (Boden- und Deckelplatte) ist der Druck nach außen gerichtet<br />

Gl. (4.8). Die sich ergebende Volumenvergrößerung führt nach Gl. (4.9) zur Verringerung der<br />

Resonanzfrequenz. Im Bereich hoher elektrischer Feldstärke (Strahlrohröffnungen) bewirkt<br />

der Strahlungsdruck eine Volumenverkleinerung, was wiederum zur Verringerung der<br />

Resonanzfrequenz führt. Trotz des hohen Elastizitätsmoduls (siehe Anhang: Zugfestigkeit bei<br />

-269° C) bei tiefen Temperaturen ergeben sich nicht vernachlässigbare Volumenänderungen,<br />

die zu einer maßgeblichen Resonanzfrequenzverschiebung führen.<br />

Da sich wegen der mechanischen Trägheit dieser Druck nicht sofort auswirkt, ist das zeitliche<br />

Verhalten der betrachteten Kavität im Hinblick auf den gepulsten Einsatz zu berücksichtigen.<br />

In erster Näherung lässt sich die Lorentzkraft-Verstimmung (LKV) durch eine differenzielle<br />

Gleichung erster Ordnung beschreiben mit der Konstante K, die die statische Verstimmung<br />

beschreibt und der Zeitkonstanten τm, die maßgeblich von der mechanischen Trägheit der<br />

Kavität bestimmt wird. Nach [Mosnier93] ergibt sich die Resonanzfrequenzänderung der<br />

Kavität zu:<br />

2<br />

1 K 2<br />

τ m∆f&<br />

() t + ∆f<br />

() t = −KEacc<br />

⇔ ∆f&<br />

() t = − ∆f<br />

() t − Eacc<br />

. (4.10)<br />

τ τ<br />

Für den stationären Zustand (statische Verstimmung) ist ∆f () t = 0 & und somit:<br />

mit Eacc: mittleres Beschleunigungsfeld.<br />

2<br />

acc<br />

m<br />

m<br />

∆ f = −K<br />

E<br />

(4.11)<br />

Eine Messung der statischen Verstimmung ∆f als Funktion des Beschleunigungsgradienten<br />

Eacc erlaubt somit die Bestimmung der Konstanten K der LKV (vgl. Kapitel 7.2.2).<br />

Je nach Höhe des Feldes bzw. Konstante K können dabei sehr große Verstimmungen<br />

auftreten, die zur Folge haben, dass besondere Maßnahmen getroffen werden müssen, um die<br />

Lorentzkraft-Verstimmung zu verringern oder Verfahren zur Kompensation zu finden. Die<br />

Vorhersage des dynamischen Verhaltens, also der Zeitkonstante und etwaiger<br />

Resonanzfrequenzen, ist aufgrund des komplexen Verhaltens der mechanischen<br />

Eigenschaften in Verbindung mit den Feldstärken im Resonator nur bedingt möglich und<br />

erfordert auf jeden Fall eine genaue Analyse während der Prototyp-Messungen. Im<br />

vorliegenden Fall ergab sich durch Simulationen [ANSYS] eine LKV-Konstante von etwa<br />

K = 1 Hz/(MV/m)². Diese relativ kleine Konstante verursacht allerdings bei einem<br />

angenommenen Beschleunigungsgradienten von Eacc = 8 MV/m immerhin noch eine<br />

Resonanzfrequenz-Verschiebung von 64 Hz und beträgt somit gerade die Resonanzbreite bei<br />

einer externen Güte von Qext = 2*10 6 .<br />

Da sich die Lorentzkraft-Verstimmung für jede Kavität sehr genau bestimmen lässt und von<br />

Puls zu Puls immer gleich ist, kann dieses Verhalten sehr leicht in die HF-Regelung integriert

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!