View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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anderen kann die Kavität damit leicht verstimmt werden, um die Phasenänderung aufgrund<br />
des Strahles auszugleichen.<br />
Nach [Haebel96] lässt sich auch im vorliegenden Fall eine Verstimmung der Kavitäts-<br />
Resonanzfrequenz zur Kompensation der Phasenänderung aufgrund des Strahlstromes IB<br />
bestimmen zu:<br />
⎛ R ⎞ I<br />
ωg − ω ⎜ ⎟<br />
c = −<br />
* ∆<br />
⎝ ⎠<br />
( φS<br />
) * 0,<br />
5 L<br />
a B QL⎜ ω<br />
Q ⎟ sin<br />
0 U<br />
(5.1)<br />
mit ωg: Generatorfrequenz, ωc: Resonanzfrequenz, QL die optimierte Güte bei einem<br />
Strahlstrom von IB und einer Synchronenphase von φs und daraus die Resonanzbreite ∆ωL<br />
sowie die Beschleunigungsspannung U.<br />
Im vorliegenden Fall ergibt sich aus Gl. (5.1) eine Resonanzfrequenzverstimmung von<br />
∆f = 10 Hz zur optimalen Anpassung der Kavität unter Berücksichtigung der Strahllast.<br />
Im Falle einer analogen Regelung wird ein weiteres Phasenglied zur Einstellung der Sollphase<br />
zwischen Detektion des Kavitätsfeldes durch die Feldsonde und I/Q Regelung benötigt.<br />
Dadurch wird die Synchronisation zwischen I/Q-Regelung und HF-System, bestehend aus<br />
Zuleitungen, Kavität und Feldprobe, erreicht. Bei einer digitalen Regelung kann dies durch<br />
eine Matrixoperation im DSP erfolgen, benötigt aber dennoch eine genaue Messung und lässt<br />
sich bei Systemänderungen nicht so schnell variieren wie dieses I/Q-Phasenglied.<br />
Die Pulsung zur Einstellung des Beschleunigungsfeldes wird über zwei Dämpfungsglieder<br />
gesteuert. Dabei wird über ein Triggersignal einerseits das Dämpfungsglied ATT1 angesteuert<br />
und die Vorwärts-Leistung erhöht, andererseits wird das Kavitätssignal über ATT2 reduziert,<br />
sodass nach Erreichen des Beschleunigungsfeldes die gleichen Bedingungen für den Regelkreis<br />
erfüllt sind.<br />
Ein zusätzlich über ein weiteres Triggersignal gesteuertes Dämpfungsglied erlaubt eine<br />
Vorsteuerung zur Kompensation des Beam-Loadings. Dieses Dämpfungsglied (ATT3 in Abb.<br />
5.6) lässt sich in 0,5 dB Schritten einstellen und weist einen sehr geringen Phasenfehler auf.<br />
Alle Dämpfungsglieder inklusive Ansteuerlogik für zwei Kavitäten sind in einem VME-<br />
Einschub integriert (siehe Kapitel 5.3.3).<br />
Die Geschwindigkeitsanforderung einer I/Q-Regelung wird maßgeblich von den Strahlanforderungen<br />
und der Eigenschaften der Kavität bestimmt. Die gespeicherte Energie im Falle des<br />
160 MHz Resonators beträgt etwa WK = 10 J. Bei einem angenommen Strahlstrom von<br />
Ibeam = 2 mA und einer Pulsdauer von 500 µs ergeben sich n = 500 µs * 160 MHz = 80000<br />
Teilchenpakete mit einer Ladung von Qbunch = Ibeam * t/n = 12 pC pro Teilchenpaket. Der<br />
Energiegewinn pro Kavität beträgt etwa 1,1 MeV. Somit beträgt die pro Teilchenpaket aus der<br />
gespeicherten Feldenergie entnommene Energie ca. 13 µJ, die dem Feld über den Koppler<br />
wieder zugeführt werden muss. Ohne zusätzliche HF-Leistung würde es über 6500<br />
Teilchenpakete oder 40 µs dauern, bis die gespeicherte Energie auf 1% abgefallen ist.