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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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5-74<br />

anderen kann die Kavität damit leicht verstimmt werden, um die Phasenänderung aufgrund<br />

des Strahles auszugleichen.<br />

Nach [Haebel96] lässt sich auch im vorliegenden Fall eine Verstimmung der Kavitäts-<br />

Resonanzfrequenz zur Kompensation der Phasenänderung aufgrund des Strahlstromes IB<br />

bestimmen zu:<br />

⎛ R ⎞ I<br />

ωg − ω ⎜ ⎟<br />

c = −<br />

* ∆<br />

⎝ ⎠<br />

( φS<br />

) * 0,<br />

5 L<br />

a B QL⎜ ω<br />

Q ⎟ sin<br />

0 U<br />

(5.1)<br />

mit ωg: Generatorfrequenz, ωc: Resonanzfrequenz, QL die optimierte Güte bei einem<br />

Strahlstrom von IB und einer Synchronenphase von φs und daraus die Resonanzbreite ∆ωL<br />

sowie die Beschleunigungsspannung U.<br />

Im vorliegenden Fall ergibt sich aus Gl. (5.1) eine Resonanzfrequenzverstimmung von<br />

∆f = 10 Hz zur optimalen Anpassung der Kavität unter Berücksichtigung der Strahllast.<br />

Im Falle einer analogen Regelung wird ein weiteres Phasenglied zur Einstellung der Sollphase<br />

zwischen Detektion des Kavitätsfeldes durch die Feldsonde und I/Q Regelung benötigt.<br />

Dadurch wird die Synchronisation zwischen I/Q-Regelung und HF-System, bestehend aus<br />

Zuleitungen, Kavität und Feldprobe, erreicht. Bei einer digitalen Regelung kann dies durch<br />

eine Matrixoperation im DSP erfolgen, benötigt aber dennoch eine genaue Messung und lässt<br />

sich bei Systemänderungen nicht so schnell variieren wie dieses I/Q-Phasenglied.<br />

Die Pulsung zur Einstellung des Beschleunigungsfeldes wird über zwei Dämpfungsglieder<br />

gesteuert. Dabei wird über ein Triggersignal einerseits das Dämpfungsglied ATT1 angesteuert<br />

und die Vorwärts-Leistung erhöht, andererseits wird das Kavitätssignal über ATT2 reduziert,<br />

sodass nach Erreichen des Beschleunigungsfeldes die gleichen Bedingungen für den Regelkreis<br />

erfüllt sind.<br />

Ein zusätzlich über ein weiteres Triggersignal gesteuertes Dämpfungsglied erlaubt eine<br />

Vorsteuerung zur Kompensation des Beam-Loadings. Dieses Dämpfungsglied (ATT3 in Abb.<br />

5.6) lässt sich in 0,5 dB Schritten einstellen und weist einen sehr geringen Phasenfehler auf.<br />

Alle Dämpfungsglieder inklusive Ansteuerlogik für zwei Kavitäten sind in einem VME-<br />

Einschub integriert (siehe Kapitel 5.3.3).<br />

Die Geschwindigkeitsanforderung einer I/Q-Regelung wird maßgeblich von den Strahlanforderungen<br />

und der Eigenschaften der Kavität bestimmt. Die gespeicherte Energie im Falle des<br />

160 MHz Resonators beträgt etwa WK = 10 J. Bei einem angenommen Strahlstrom von<br />

Ibeam = 2 mA und einer Pulsdauer von 500 µs ergeben sich n = 500 µs * 160 MHz = 80000<br />

Teilchenpakete mit einer Ladung von Qbunch = Ibeam * t/n = 12 pC pro Teilchenpaket. Der<br />

Energiegewinn pro Kavität beträgt etwa 1,1 MeV. Somit beträgt die pro Teilchenpaket aus der<br />

gespeicherten Feldenergie entnommene Energie ca. 13 µJ, die dem Feld über den Koppler<br />

wieder zugeführt werden muss. Ohne zusätzliche HF-Leistung würde es über 6500<br />

Teilchenpakete oder 40 µs dauern, bis die gespeicherte Energie auf 1% abgefallen ist.

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