Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...
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h~<br />
net<br />
mit<br />
= h~<br />
net,c + h~<br />
net,r (1)<br />
h~<br />
net,c = αc · (Θg – Θm) (2)<br />
(3)<br />
4<br />
4<br />
⋅ε<br />
⋅ε<br />
⋅σ<br />
⋅ ( Θ + 273)<br />
− ( Θ + 273)<br />
h~ net,r<br />
[ ]<br />
Φ m f r<br />
m<br />
Darin bedeuten:<br />
h~<br />
net,c konvektiver Anteil des Netto-Wärmestrom<br />
[W/m2] h~<br />
net,r radiativer Anteil des Netto-Wärmestroms<br />
[W/m2] αc Wärmeübergangskoeffizient für Konvektion<br />
[W/m2K] Θg Heißgastemperatur in <strong>der</strong> Umgebung des Bauteils<br />
[°C]<br />
Θm Oberflächentemperatur des Bauteils [°C].<br />
Φ Konfigurationsfaktor (zur Berücksichtigung<br />
von Abschattungen) [-]<br />
εm Emissivität <strong>der</strong> Bauteiloberfläche [-]<br />
εf Emissivität des Feuers [-]<br />
Θr Strahlungstemperatur <strong>der</strong> Umgebung [°C]<br />
σ Stefan Boltzmann Konstante<br />
(= 5,67·10-8) [W/m2K4]. Vereinfachend und auf <strong>der</strong> sicheren Seite liegend<br />
dürfen <strong>der</strong> Konfigurationsfaktor Φ = 1,0 und<br />
die Strahlungstemperatur Θ r gleich <strong>der</strong> Heißgastemperatur<br />
Θ g gesetzt werden. Der Wärmeübergangskoeffizient<br />
für Konvektion darf auf <strong>der</strong> feuerabgekehrten<br />
Bauteilseite mit α c = 4 W/m 2K angenommen<br />
werden. Mit α c = 9 W/m 2K kann gerechnet werden,<br />
wenn die Wärmeübertragung durch Strahlung mit abgedeckt<br />
werden soll. Falls in den baustoffbezogenen<br />
Eurocodes keine an<strong>der</strong>en Angaben gemacht werden,<br />
darf ε m = 0,8 gesetzt werden; für die Emissivität <strong>der</strong><br />
Flamme gilt im Allgemeinen ε f = 1,0.<br />
Für die brandschutztechnische Bemessung<br />
werden verschiedene nominelle Temperaturzeitkurven<br />
zur Beschreibung <strong>der</strong> Heißgastemperatur Θ g in<br />
Abhängigkeit <strong>der</strong> Branddauer t [min] mit dem jeweils<br />
zugehörigen Wärmeübergangskoeffizienten für Konvektion<br />
α c vorgegeben.<br />
Für die Heißgastemperatur Θg ist im Regelfall<br />
die Einheitstemperaturzeitkurve, die <strong>der</strong> ETK nach<br />
DIN 4102-2 [1a] entspricht, anzunehmen:<br />
Θg = 20 + 345 log10(8t + 1) (4)<br />
Dabei bedeutet t die Branddauer in Minuten.<br />
Für den konvektiven Wärmeübergangskoeffizienten<br />
gilt α c = 25 W/(m 2K).<br />
BRANDSCHUTZ<br />
26<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />
Unter bestimmten Randbedingungen, z. B. bei<br />
außerhalb eines Brandraumes liegenden Bauteilen<br />
bzw. Bauteiloberflächen, kann die Außenbrandkurve<br />
verwendet werden, die auch in DIN 4102-3 [1b] für<br />
Brüstungen und nichttragende Außenwände vorgegeben<br />
wird:<br />
Θ<br />
g<br />
= 660⋅<br />
−0,<br />
32t<br />
−3,<br />
8t<br />
[ 1−<br />
0,<br />
687⋅e<br />
− 0,<br />
<strong>31</strong>3⋅e<br />
] ]<br />
+ 20 [ ° C<br />
(5)<br />
mit dem konvektiven Wärmeübergangskoeffizienten<br />
α c = 25 W/(m 2K).<br />
Für Flüssigkeitsbrände kann die sog. Hydrocarbon-Brandkurve<br />
verwendet werden:<br />
−0,<br />
167t<br />
−2,<br />
5t<br />
Θ g = 1080⋅[<br />
1−<br />
0,<br />
325⋅e<br />
− 0,<br />
675⋅e<br />
] + 20 [ ° C]<br />
(6)<br />
Der konvektive Wärmeübergangskoeffizient beträgt<br />
in diesem Fall α c = 50 W/(m 2K).<br />
Die drei nominellen Temperaturzeitkurven<br />
sind in Abb. 1 dargestellt.<br />
Abb. 1: Nominelle Temperaturzeitkurven nach Eurocode 1<br />
Teil 1-2<br />
Neben <strong>der</strong> Möglichkeit, die thermische Beanspruchung<br />
<strong>der</strong> Bauteile im Brandraum durch nominelle<br />
Temperaturzeitkurven zu beschreiben, bietet<br />
EN 1991-1-2 verschiedene Naturbrandmodelle an.<br />
Diese werden in informativen Anhängen näher beschrieben:<br />
a) Vereinfachte Brandmodelle<br />
■ für Vollbrände,<br />
Beschreibung auf <strong>der</strong> Grundlage physikalischer<br />
Parameter<br />
– für innenliegende Bauteile (Anhang A) bzw.<br />
– für außenliegende Bauteile (Anhang B)<br />
■ für lokale Brände,<br />
Beschreibung mit Hilfe von Plume-Modellen (Anhang<br />
C)