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Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

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Abb. 6: DRS-Auswerte-Fenster mit dem digitalen Rissbild<br />

und <strong>der</strong> Risslinie, die <strong>der</strong> Polyline-Fly-Fisher Algorithmus<br />

als Rissverlauf automatisch detektiert hat. Erkennbar sind<br />

auch die vier Kontrollmarken am Rand<br />

in <strong>der</strong> digitalen Bildverarbeitung. Für die in diesem<br />

Beitrag beschriebene Anwendung ist es nicht möglich,<br />

aus <strong>der</strong> Abbildung des Risses im digitalen Bild<br />

die beiden Kanten des Risses direkt zu extrahieren<br />

und durch Differenzbildung die Rissbreite abzuleiten,<br />

da keine allzu großen Kontrastunterschiede zwischen<br />

Rissufer und Rissinnerem bestehen müssen und die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Pixel, die den Riss repräsentieren, für eine<br />

Kantenextraktion nicht unbedingt ausreichend sind.<br />

Die <strong>der</strong>zeitige gewählte Auswertemethodik<br />

und ihre softwaremäßige Implementierung beruht im<br />

wesentlichen auf einer Modifizierung des Fly-Fisher-<br />

Algorithmus, <strong>der</strong> bereits in [10] und [4] dargestellt<br />

wurde. Die Softwareentwicklung wurde zwischenzeitlich<br />

von JAVATM auf C++ unter Nutzung <strong>der</strong><br />

Microsoft Visual C++ 2005 Redistributable Umgebung<br />

umgestellt, um ein benutzerfreundliches Arbeiten<br />

in <strong>der</strong> Microsoft-Umgebung (Windows XP, Vista)<br />

mit <strong>der</strong> dort gebräuchlichen Fenstertechnik zu erreichen<br />

(Abb. 6).<br />

Die Bearbeitung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> und ihrer Rissbreiten<br />

erfolgt grundsätzlich projektorientiert, das heißt,<br />

für jedes Objekt wird ein neues Projekt eröffnet. In<br />

diesem Projekt werden die für die Auswertung nötigen<br />

Bil<strong>der</strong> geladen. Das auszuwertende digitale Bild<br />

wird ausgewählt, und die vier Kontrollpunkte werden<br />

automatisch gemessen, um festzustellen ob die Sensorlage<br />

mit <strong>der</strong> Kalibrierung im Labor übereinstimmt,<br />

sowie für die spätere Überführung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

in das metrische System.<br />

Die Detektion des Risses im Bild erfolgt halbautomatisch,<br />

da die Bildverarbeitungsoperatoren nicht<br />

zuverlässig in <strong>der</strong> Lage sind, zwischen wahren Rissen<br />

und linienhaften Merkmalen in den Bil<strong>der</strong>n zu unterscheiden.<br />

Derzeit gibt es in den Rissbil<strong>der</strong>n mehrere<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

56<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />

Risse, zum Teil auch Versprünge im Rissverlauf, so<br />

dass <strong>der</strong> zu untersuchende Riss beziehungsweise Rissabschnitt<br />

manuell ausgewählt werden muss, dann aber<br />

automatisch ausgemessen und objektiv und nachvollziehbar<br />

dokumentiert wird (Abb. 6).<br />

Die Arbeitsweise des jetzt eingesetzten, gegenüber<br />

früheren Ansätzen leicht modifizierten Polyline-Fly-Fisher-Algorithmus<br />

zur Risserkennung beruht<br />

auf einem Suchalgorithmus, <strong>der</strong> ausgehend von<br />

dem durch den Cursor markierten Start (S)- und Endpunkte<br />

(E) des Risses eine Verbindung rechnet und<br />

dann längs dieser Linie automatisch den Riss verfolgt,<br />

wie in Abb. 7 schematisch dargestellt ist.<br />

Abb. 7: Arbeitsweise des Polyline-Fly-Fisher-Algorithmus.<br />

Die Rissverfolgung erfolgt entlang <strong>der</strong> Linie<br />

SE innerhalb eines 60 Grad großen Suchsektors. In<br />

diesem Sektor werden alle fünf Grad ein standardmäßig<br />

zwanzig Pixel langes Grauwerteprofil gemessen.<br />

An <strong>der</strong> Position mit dem kleinsten Grauwert<br />

(dunkle Stelle) wird ein Punkt gesetzt und von diesem<br />

neuen Punkt <strong>der</strong> Suchlauf für den nächsten Rissabschnitt<br />

mit den gleichen Parametern gestartet. Ziel<br />

ist es, den kürzesten Verlauf des Risses zu verfolgen.<br />

Ist auf diese Weise <strong>der</strong> Riss polygonisiert, dann werden<br />

senkrecht zu den Polygonseiten Grauwertprofile<br />

gelegt, <strong>der</strong> zur Ableitung <strong>der</strong> Rissbreite dienen. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Rissbreitenbestimmungen hängt von <strong>der</strong><br />

Länge des polygonierten Risses ab, in <strong>der</strong> Regel mehrere<br />

hun<strong>der</strong>t Messungen auf zum Beispiel fünf Zentimeter<br />

Risslänge.<br />

Je Messstelle erfolgt die eigentliche Rissbreitenbestimmung<br />

nun innerhalb des Grauwerteprofil,<br />

wie in Abb. 8 links dargestellt, das von <strong>der</strong> Betonoberfläche<br />

über die Risskante in den Riss und auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Rissseite wie<strong>der</strong> hinaus auf die Betonoberfläche<br />

verläuft. Die abzuleitende Rissbreite wird<br />

standardmäßig aus <strong>der</strong> halben Grauwertdifferenz<br />

zwischen den dunkelsten Pixeln im Riss und den hellsten<br />

Pixeln auf <strong>der</strong> Oberfläche gebildet (Abb. 8<br />

rechts). Dieser Schwellwert, wie auch alle an<strong>der</strong>en<br />

Parameter im Programm, können natürlich sinnvoll

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