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Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

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Zu den vordringlichen berufspolitischen<br />

Aufgaben, die<br />

Andrä weiter nannte und denen<br />

die <strong>BVPI</strong> sich nach seinen Worten<br />

werde widmen müssen, gehören<br />

die Auswirkungen <strong>der</strong> EU-Dienstleistungsrichtlinie,<br />

die eine diskriminierungsfreieDienstleistungserbringung<br />

in allen EU-Mitgliedsstaaten<br />

garantieren soll – also auch<br />

die Dienstleistungen <strong>der</strong> <strong>Prüfingenieur</strong>e<br />

und Prüfsachverständigen.<br />

Um dem deutschen Bauherrn<br />

das für ihn so wirkungsvolle<br />

hoheitliche Prüfsystem auch unter<br />

dem Diktat dieser EU-Richtlinie<br />

zu erhalten, so die Position <strong>der</strong><br />

<strong>BVPI</strong>, müssten die hoheitlich tätigen<br />

deutschen <strong>Prüfingenieur</strong>e und<br />

die anerkannten Prüfsachverständigen<br />

in Deutschland als Inhaber<br />

öffentlicher Gewalt von dieser<br />

Richtlinie ausgenommen, die<br />

Prüftätigkeit ausländischer Prüfer<br />

also in Deutschland ausgeschlossen<br />

werden (s. S. 5).<br />

Dass die <strong>BVPI</strong> mit <strong>der</strong><br />

Durchsetzung dieser berufs- und<br />

EU-politischen Position einige<br />

Schwierigkeiten haben werden,<br />

machten die Worte des Leitenden<br />

Ministerialrates Jens Meißner<br />

deutlich, des Leiters des Referats<br />

Baurecht im Thüringer Ministerium<br />

für Bau und Verkehr, <strong>der</strong> Mitglied<br />

mehrerer Gremien <strong>der</strong> Bauministerkonferenz<br />

ist und als solcher<br />

verschiedene Projektgruppen<br />

für Fragen des Bauplanungsrechts<br />

geleitet hat. Meißner berichtete<br />

den nach Weimar gereisten <strong>Prüfingenieur</strong>en<br />

aus ganz Deutschland<br />

und ihren vielen Gästen frank und<br />

frei über die Meinung vieler Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> ARGEBAU, die eben<br />

genau diese Position <strong>der</strong> <strong>BVPI</strong> als<br />

aussichtslos ansehen würden, weil<br />

prüfberechtigte Personen nach Ansicht<br />

bei<strong>der</strong> Fachkommissionen<br />

<strong>der</strong> ARGEBAU, die mit einer Beantwortung<br />

dieser Frage betraut<br />

gewesen sind, eben keine öffentliche<br />

Gewalt ausübten und deswegen<br />

auch von <strong>der</strong> Dienstleistungsrichtlinie<br />

nicht ausgenommen werden<br />

könnten. Meißner gestand<br />

NACHRICHTEN<br />

ÜBER BAURECHT UND VERBRAUCHERSCHUTZ diskutierten (von links):<br />

Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen<br />

Beton- und Bautechnik-Vereins, Rechtsanwalt Justus Kehrl von <strong>der</strong> KWSP-Rechtsanwälte<br />

Kehrl und Wemmer Partnerschaftsgesellschaft in Erfurt und Ministerialrat<br />

Gerd Gröger vom Brandenburgischen Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen<br />

und Verkehr. Mo<strong>der</strong>iert wurde das Gespräch von Andreas Halbach von <strong>der</strong> Redaktion<br />

des ZDF-Magazins FRONTAL 21.<br />

aber ein, dass die Vorschriften <strong>der</strong><br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie in<br />

Deutschland für die <strong>Prüfingenieur</strong>e<br />

<strong>der</strong>gestalt adaptiert werden<br />

müssten und könnten, dass die<br />

<strong>der</strong>zeitige und gewohnte Qualität<br />

ihrer Prüftätigkeit nicht gefährdet<br />

werde, vor allem in Bezug auf ihre<br />

bisherigen hohen fachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und auf die Unabhängigkeit<br />

und höchstpersönliche Zulassung<br />

<strong>der</strong> Prüfberechtigten.<br />

Dass die Vorstellungen vieler<br />

<strong>Prüfingenieur</strong>e auch mit den in<br />

Brüssel mehrheitlich vertretenen<br />

EU-rechtlichen und EU-politischen<br />

Vorstellungen kollidieren,<br />

machte die oben bereits erwähnte<br />

Podiumsdiskussion <strong>der</strong> diesjährigen<br />

<strong>BVPI</strong>-Arbeitstagung über die<br />

Frage deutlich, ob die Beziehungen<br />

zwischen dem Verbraucherschutz<br />

und dem Baurecht ein Wi<strong>der</strong>spruch<br />

seien.<br />

Auf dem Podium diskutierten<br />

ein Verbandsmanager, das Geschäftsführende<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins,<br />

Dr.-Ing. Hans-Ulrich<br />

Litzner, ein Jurist, <strong>der</strong> Rechtsanwalt<br />

Justus Kehrl, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

KWSP-Rechtsanwälte Kehrl und<br />

Wemmer Partnerschaftsgesellschaft<br />

in Erfurt die Tätigkeitsschwerpunkte<br />

Baurecht und Verga-<br />

9<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />

berecht bearbeitet und als Mitglied<br />

des Vorstandes <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Baurecht wirkt, sowie<br />

ein Ministerialbeamter, nämlich<br />

<strong>der</strong> Ministerialrat Gerd Gröger<br />

vom Brandenburgischen Ministerium<br />

für Stadtentwicklung, Wohnen<br />

und Verkehr. Mo<strong>der</strong>iert wurde das<br />

Gespräch von dem Fernseh-Journalisten<br />

Andreas Halbach, <strong>der</strong><br />

beim ZDF in <strong>der</strong> Redaktion des<br />

Magazins FRONTAL 21 als Redakteur<br />

arbeitet, jenes Magazins,<br />

das vor einigen Monaten einen<br />

profunden und gut recherchierten<br />

Beitrag über den ganz normalen<br />

Pfusch am Bau gesendet und damit<br />

Steine in bis dato stehende Gewässer<br />

geworfen hatte, die heute noch<br />

Kreise für die <strong>Prüfingenieur</strong>e ziehen<br />

(<strong>der</strong> Film ist übrigens noch immer<br />

auf www.bvpi. de zu sehen).<br />

Halbach berichtete, dass<br />

nach jener Sendung eine große<br />

Menge von Reaktionen in seiner<br />

Redaktion eingegangen sei, die<br />

durch die Bank mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

erschreckende Beispiele für das<br />

wie<strong>der</strong>gegeben hätten, was heute<br />

am Bau offenbar ziemlich normal<br />

sei: technischer Pfusch, terminliche<br />

Unzuverlässigkeit, Min<strong>der</strong>werte<br />

durch Mängel, Terminbrüche<br />

und so weiter und so fort<br />

seien die Stichwörter für die Tendenz<br />

dieses Echos.

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