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Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

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) Allgemeine Brandmodelle (Anhang D)<br />

■ Ein-Zonen-Modelle<br />

■ Zwei-Zonen-Modelle<br />

■ Feldmodelle.<br />

Auf die Naturbrandmodelle zur realistischeren<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Brandbeanspruchung kann hier aus<br />

Platzgründen nicht eingegangen werden; nähere Informationen<br />

finden sich z. B. in [2].<br />

2.3 Mechanische Einwirkungen<br />

EN 1991-1-2 unterscheidet zwischen direkten<br />

und indirekten Einwirkungen. Indirekte Einwirkungen<br />

infolge Brandbeanspruchung sind Kräfte und<br />

Momente, die durch thermische Ausdehnungen, Verformungen<br />

und Verkrümmungen hervorgerufen werden.<br />

Sie müssen nicht berücksichtigt werden, wenn<br />

sie das Tragverhalten nur geringfügig beeinflussen<br />

und/o<strong>der</strong> durch entsprechende Ausbildung <strong>der</strong> Auflager<br />

aufgenommen werden können. Außerdem brauchen<br />

sie bei <strong>der</strong> brandschutztechnischen Bemessung<br />

von Einzelbauteilen nicht geson<strong>der</strong>t verfolgt zu werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> indirekten Einwirkungen<br />

sind beson<strong>der</strong>s zu beachten:<br />

■ Zwangkräfte in Bauteilen, z. B. in Stützen mehrgeschossiger<br />

rahmenartiger Tragwerke mit aussteifenden<br />

Wänden,<br />

■ unterschiedliche thermische Ausdehnung in statisch<br />

unbestimmt gelagerten Bauteilen, z. B. durchlaufenden<br />

Decken,<br />

■ Eigenspannungen infolge thermischer Krümmungen,<br />

■ Auswirkungen thermischer Ausdehnung auf angrenzende<br />

Bauteile, z. B. Verschiebung des Stützenkopfes<br />

infolge thermischer Ausdehnung <strong>der</strong> Decke,<br />

■ Auswirkungen thermischer Ausdehnung auf Bauteile,<br />

die nicht vom Feuer beansprucht werden.<br />

Für die Ermittlung <strong>der</strong> indirekten Einwirkungen<br />

sind die thermischen und mechanischen Materialkennwerte<br />

aus den baustoffbezogenen Eurocodes<br />

zu benutzen. Für den Fall, dass die indirekten Einwirkungen<br />

vernachlässigt werden, wird E fi,d,t (nach Gl.<br />

(7)) für den Zeitpunkt t = 0 berechnet (A d(t=0) = 0)<br />

Als direkte Einwirkungen werden die bei <strong>der</strong><br />

Bemessung für Normaltemperatur berücksichtigten<br />

Belastungen (Eigengewicht, Wind, Schnee usw.) bezeichnet.<br />

Die maßgebenden Werte <strong>der</strong> Einwirkungen<br />

sind den verschiedenen Teilen <strong>der</strong> EN 1991 bzw. den<br />

zugehörigen Nationalen Anhängen zu entnehmen, wo<br />

auch allgemeine Regeln zur Berücksichtigung von<br />

Schnee- und Windlasten sowie Lasten infolge Be-<br />

BRANDSCHUTZ<br />

27<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />

triebs (z. B. horizontale Kräfte infolge Kranbewegung)<br />

gegeben werden. Eine Verringerung <strong>der</strong> Belastung<br />

durch Abbrand wird nicht berücksichtigt.<br />

Bei <strong>der</strong> Kombination von Einwirkungen im<br />

Brandfall darf berücksichtigt werden, dass es sich um<br />

eine außergewöhnliche Bemessungssituation handelt.<br />

Nach den Kombinationsregeln in EN 1990 [3] ergibt<br />

sich die maßgebliche Beanspruchung E fi,d,t während<br />

<strong>der</strong> Brandeinwirkung in <strong>der</strong> Regel (in allgemeiner<br />

Schreibweise) zu<br />

E fi,d,t = ∑γ GA · G k + ψ 1,1 · Q k,1 + ∑γ 2,i · Q k,i + ∑A d(t)<br />

(7)<br />

mit<br />

G k<br />

Q k,1<br />

Q k,i<br />

charakteristischer Wert <strong>der</strong> ständigen Einwirkungen<br />

charakteristischer Wert <strong>der</strong> dominierenden<br />

verän<strong>der</strong>lichen Einwirkung<br />

charakteristischer Wert weiterer verän<strong>der</strong>licher<br />

Einwirkungen<br />

A d(t) Bemessungswert <strong>der</strong> indirekten Einwirkungen<br />

γGA Teilsicherheitsbeiwert für ständige Einwirkungen<br />

(= 1,0)<br />

ψ1,1, ψ2,i Kombinationsbeiwerte nach EN 1990 bzw.<br />

dem zugehörigen Nationalen Anhang<br />

Als Vereinfachung dürfen die Einwirkungen<br />

während <strong>der</strong> Brandbeanspruchung direkt aus den<br />

Einwirkungen bei Normaltemperatur abgeleitet werden:<br />

E fi,d,t = η fi · E d (8)<br />

mit<br />

E d<br />

Bemessungswert <strong>der</strong> Einwirkungen nach<br />

EN 1991-1-1 [4] mit Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Teilsicherheitsbeiwerte γ G für ständige und<br />

γ Q für verän<strong>der</strong>liche Einwirkungen<br />

η fi = (γ GA + ψ 1,1 · ξ) / (γ G + γ Q · ξ) (9)<br />

Reduktionsfaktor, abhängig vom Verhältnis<br />

<strong>der</strong> dominierenden verän<strong>der</strong>lichen Einwirkung<br />

zur ständigen Einwirkung ξ =<br />

Q k,1/G k.<br />

Abb. 2 zeigt die Auswertung <strong>der</strong> Gl. (9) für<br />

verschiedene Kombinationsbeiwerte ψ 1,1 und die<br />

Teilsicherheitsbeiwerte γ G = 1,35 und γ Q = 1,5. In den<br />

baustoffbezogenen Eurocodes werden Werte für η fi<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> für die jeweilige Bauweise<br />

typischen Lastverhältnisse ξ angegeben.

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