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Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

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von Fourier (Gl. (11)) zur Beschreibung <strong>der</strong> instationären<br />

Wärmeleitung in Festkörpern. Dabei wird<br />

vorausgesetzt, dass keine Wärmequellen o<strong>der</strong> -senken<br />

im Körperinneren vorhanden sind.<br />

2 2 2<br />

δΘ<br />

⎛ δ Θ δ Θ δ Θ⎞<br />

= a⋅⎜<br />

+ + ⎟<br />

2 2 2<br />

δt<br />

⎝ δx<br />

δy<br />

δz<br />

⎠<br />

mit<br />

Θ Temperatur [K]<br />

t Zeit [s]<br />

λ<br />

2<br />

a = Temperaturleitzahl<br />

[m /s]<br />

ρ ⋅c<br />

p<br />

λ Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]<br />

ρ Rohdichte [kg/m 3]<br />

c p<br />

spezifische Wärme [J/(kgK)]<br />

x, y, z Raumkoordinaten [m]<br />

BRANDSCHUTZ<br />

(11)<br />

Eine analytische Lösung für Gl. (11) lässt sich<br />

nur für den Son<strong>der</strong>fall eines homogenen und isotropen<br />

Körpers mit eindimensionalem Wärmestrom und<br />

temperaturunabhängigen thermischen Materialeigenschaften<br />

finden. Zur Berechnung <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

innerhalb brandbeanspruchter Bauteile aus<br />

Beton und Stahl müssen die temperaturabhängigen<br />

thermischen Materialeigenschaften Wärmeleitfähigkeit<br />

λ, spezifische Wärme c p und Rohdichte ρ berücksichtigt<br />

werden. Damit ist die Zielgröße <strong>der</strong> Berechnung,<br />

die Temperatur, von temperaturabhängigen<br />

Eingangsparametern abhängig. Zur Lösung werden<br />

numerische Methoden wie die Finite Element Methode<br />

(FEM) o<strong>der</strong> die Methode <strong>der</strong> Finiten Differenzen<br />

mit Integrationsverfahren über die Zeitschritte eingesetzt.<br />

Für baupraktische Fälle werden dabei folgende<br />

Vereinfachungen getroffen:<br />

■ Die Temperaturausbreitung in Bauteillängsrichtung<br />

wird vernachlässigt. In stabförmigen Bauteilen<br />

wird die Temperaturausbreitung nur in <strong>der</strong> Querschnittsfläche<br />

(zweidimensional) und in flächigen<br />

Bauteilen nur über die Querschnittsdicke (eindimensional)<br />

berechnet.<br />

■ Wasserdampfbewegungen werden nicht erfasst.<br />

■ Beim Beton wird <strong>der</strong> Energieverbrauch für das<br />

Verdampfen von Wasser und sonstige Energie verzehrende<br />

Vorgänge vereinfacht über die Wahl des Rechenwertes<br />

für die spezifische Wärmekapazität des<br />

Betons im Temperaturbereich 100 – 200 °C berücksichtigt<br />

(Abb. 4).<br />

32<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />

Abb. 4: Rechenwerte <strong>der</strong> temperaturabhängigen spezifischen<br />

Wärmekapazität von Beton<br />

■ Beton wird bezüglich seiner thermischen Materialeigenschaften<br />

als homogener Baustoff angesehen.<br />

Das heterogene Gefüge, Kapillarporen und Risse<br />

werden pauschal in den thermischen Materialgesetzen<br />

erfasst.<br />

In die Berechnung <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

gehen die Kennwerte für die thermischen Materialeigenschaften<br />

λ, cp und ρ als charakteristische Größen<br />

Xk mit dem Teilsicherheitsbeiwert γM,fi ein. Dabei<br />

muss unterschieden werden, ob eine Vergrößerung<br />

des Kennwertes die Sicherheit erhöht – dann gilt Gl.<br />

(12) – o<strong>der</strong> die Sicherheit verkleinert – hierfür gilt Gl.<br />

(13):<br />

Xk<br />

, Θ<br />

X fi,<br />

d =<br />

(12)<br />

γ<br />

M,<br />

fi<br />

X fi,<br />

d = Xk<br />

, Θ<br />

⋅γ<br />

M,<br />

fi<br />

(13)<br />

Die charakteristischen Werte X k werden im<br />

Allgemeinen als 5 %-Fraktile definiert, die Teilsicherheitsbeiwerte<br />

γ M,fi werden in den Brandschutzteilen<br />

<strong>der</strong> Eurocodes 2 bis 5 und in den zugehörigen Nationalen<br />

Anhängen einheitlich zu γ M,fi = 1,0 festgesetzt.<br />

Für die Berechnung <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

in hochbautypischen Bauteilen können die folgenden<br />

Hinweise nützlich sein. Zusätzlich sind die Angaben<br />

in den Handbüchern <strong>der</strong> benutzten Programme zu beachten.<br />

■ Bei <strong>der</strong> Diskretisierung <strong>der</strong> Bauteilquerschnitte<br />

sollte die Größe <strong>der</strong> finiten Elemente <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

angepasst werden. Im Bereich großer<br />

Temperaturgradienten – z. B. an den beflammten<br />

Querschnittsrän<strong>der</strong>n – sollte eine feinere Diskretisierung<br />

als im Querschnittsinneren vorgenommen werden.

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